Der Ausgangsstoff für die Produktion ist zertifiziertes und nachhaltig produziertes Rapsöl aus regionaler Landwirtschaft, das zu Biodiesel (Rapsmethylester) verarbeitet wird. Dieses wird mittels Katalysatoren der Verbio-Tochter Ximo Hungary in grüne Moleküle umgewandelt, die in der Spezialchemie als erneuerbare Rohstoffe eingesetzt werden.
„Perspektivisch planen wir, die Palette unserer biobasierten Spezialchemikalien zu erweitern, wie zum Beispiel durch C18-Disäuren, die in Polymeren, in Beschichtungen, in pharmazeutischen Produkten oder in Kosmetika zum Einsatz kommen können,“ so Verbios CTO Theodor Niesmann.
Inbetriebnahme soll 2025 erfolgen
Die durch Ethenolyse gewonnenen Spezialchemikalien 9-Dame und 1-Decen kommen in einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz. 9-Dame ist beispielsweise Bestandteil von Wasch- und Reinigungsmitteln und dient als Rohstoff für Schmiermittel und Polymere. 1-Decen dient als Grundlage für Produkte im Bereich der Hochleistungsschmierstoffe, die in Motoren, Getrieben und Windturbinen eingesetzt werden.
Die Nennkapazität der Anlage soll jährlich 32.000 t 9-Dame und 17.000 t 1-Decen betragen. Ziel ist es, insgesamt jährlich 60.000 t an erneuerbaren Produkten für die chemische Industrie herzustellen. Der Konzern plant die Inbetriebnahme der Anlage für 2025 und will 2026 mit der regulären Produktion beginnen.
„Verbio schafft mit der neuen Ethenolyse-Anlage erneut Arbeitsplätze in der Region. Die chemische Industrie wiederum erhält erneuerbare Rohstoffe, mit denen der Verbrauch an fossilen Rohstoffen gemindert werden kann“, erklärte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze beim Spatenstich.