Die ehemalige Verpackungssparte von Bosch tritt seit heute, 16. Januar, unter der Marke Syntegon Technology auf. Auch mit neuem Namen und Eigentümer soll nicht alles anders werden – das war der Tenor auf der heutigen Pressekonferenz in Waiblingen.
Jona GoebelbeckerJonaGoebelbecker
Vor der Zentrale des Unternehmens in Waiblingen wehen schon die neuen Fahnen.(Bild: Syntegon)
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Der Bosch-Konzern hatte den Verkauf der Sparte an den luxemburgischen Finanzinvestor CVC im Juli 2019 bekanntgegeben und am 2. Januar 2020 abgeschlossen. Syntegon wird weiterhin seinen Fokus weiter auf Prozess- und vor allem Verpackungstechnologien für die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie legen. Besonderes Augenmerk will das Unternehmen dabei zukünftig auf den Ausbau seines Service-Angebots richten. Ein weiterer größerer Schwerpunkt, der auch bisher schon verfolgt wurde, liegt auf intelligenten und nachhaltigen Technologien.
Kurzfristige Zerlegung „keine Option“
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Dr. Stefan König erläuterte die Ziele seines Unternehmens.
Sonst soll sich zumindest an der grundlegenden Ausrichtung des Unternehmens unter dem neuen Eigentümer nicht viel ändern: Zwischen Geschäftsführung und Eigentümer gebe es „bisher keine konträren Ziele“, betonte Dr. Stefan König, Vorsitzender der Geschäftsführung von Syntegon, auf Nachfrage. Eine kurzfristige Zerlegung des Unternehmens etwa in spezialisierte Einheiten sei zumindest kurzfristig keine Option. Dazu habe es in den Kaufverhandlungen zwischen Bosch und CVC auch entsprechende „vertragliche Formulierungen“ gegeben. Die derzeitige Standortstruktur bleibe erhalten.
Mehr Flexibilität ohne Konzern
Dennoch werde man sich in den nächsten mit dem neuen Eigentümer über das Portfolio sprechen und eruieren, in welchen Segmenten man sich verstärkt engagieren will. Außerdem erwartet sich König in der neuen Struktur schnellere Entscheidungen und mehr Flexibilität. Während in einem großen Mischkonzern wie Bosch manch interne Abstimmung etwas länger gedauert haben dürfte, sei ein Unternehmen aus der Private-Equity-Branche auf hohe Geschwindigkeit getrimmt. Außerdem gebe es außerhalb des Konzerns mehr Möglichkeiten für ein eigenständiges Profil.
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Neuer Name spiegelt Werte wieder
Dieses Profil soll sich auch in dem Namen und Kunstwort Syntegon wiederspiegeln. Mit dem Wortteil „Syn“ will das Unternehmen dabei betonen, dass die Branche heute nur noch in „Synergien“ und Netzwerken etwa zwischen Herstellern, Materiallieferanten und Anwendern zu denken sei. Das „te“ stehe für die alte und neue Kernkompetenz „Technologie“ und „on“ (englisch für „weiter“) reflektiere den Blick nach vorne in die Zukunft. Die grüne Farbe im Corporate Design stehe für Nachhaltigkeit und Gesundheit. Das stilisierte Quadrat anstelle des Buchstaben „o“ wiederum symbolisiere das Thema Produktschutz.
Fahrt in 2020 „auf Sicht“
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Spannend wird für Syntegon nun der Blick ins „erste Jahr“. 2019 lag der Umsatz wie im Jahr zuvor bei 1,3 Mrd. Euro. 2020 erwartet das Unternehmen ein Marktwachstum von 3 bis 4 %. Das sei dann auch die Zielgröße für das eigene Wachstum. Angesichts der angespannten und volatilen Wirtschaftslage fahre man jedoch „auf Sicht“, wie Unternehmenschef König betonte. Positiv sei, dass sich bei den großen amerikanischen Nahrungsherstellern nach Jahren der Zurückhaltung aufgrund von Konsolidierungen oder CEO-Wechseln, nun wieder große Investitionen in neue Maschinen abzeichneten. Im Bereich Pharma spüre das Unternehmen dagegen einen zunehmenden Trend zu mehr kleineren Projekten. (jg)
Ingenieure im Maschinen- und Anlagenbau – Zahlen und Fakten
Die Zahl der im Maschinen- und Anlagenbau beschäftigten Ingenieurinnen und Ingenieure ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen, auf aktuell 199.800, beobachtet der VDMA in seiner aktuellen Ingenieurerhebung.(Bild: adobestock)
Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung im Jahr 2016 beträgt der Zuwachs 9.200 Ingenieurstellen.(Bild: goodluz - adobestock)
Auch der Ingenieuranteil, gemessen an der Zahl der Beschäftigten, hat erneut zugenommen und beträgt jetzt 17,1 %. Dies ist der höchste absolute und anteilige Wert seit Beginn der Erhebung.(Bild: industrieblick - adobestock)
Jeder zweite Ingenieur ist im Bereich der Forschung, Entwicklung und Konstruktion beschäftigt.(Bild: countrypixel - adobestock)
„Wir sind die Nummer eins als wichtigster Ingenieurarbeitgeber und damit die ‚Innovationsmaschine‘ in Deutschland“, kommentiert VDMA-Präsident Carl Martin Welcker die Ergebnisse der aktuellen Ingenieurserhebung des Maschinenbauverbands.(Bild: VDMA)
Die Ingenieurerhebung zeigt, dass 54 % der befragten Unternehmen bis 2024 von einer weiteren Zunahme an Ingenieurinnen und Ingenieuren in ihrem Unternehmen ausgehen. Dieser Bedarf ist nicht nur auf den altersbedingten Ersatz von Stellen (45 %), sondern auch auf Neueinstellungen (40 %) zurückzuführen.(Bild: vchalup - adobestock)
Im Durchschnitt über alle Tätigkeitsbereiche erwarten 64 % der Unternehmen einen künftigen Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern, 2016 waren es erst 51 %. Die VDMA-Erhebung zeigt zudem, dass die Unternehmen schon heute Schwierigkeiten haben, offene Stellen adäquat und zeitnah zu besetzen.(Bild: Nomad_Soul-adobestock)
Die Zahl der Unternehmen, die geeignete Fachkräfte zum Thema Industrie 4.0 suchen, hat sich seit 2016 auf 30 % verdoppelt.(Bild: ra2-studio-adobestock)
In Zukunft werden verstärkt Ingenieurinnen und Ingenieure mit Zusatzqualifikationen aus angrenzenden Fachgebieten gesucht, wie etwa Maschinenbau- und Elektroingenieure mit IT-Zusatzqualifikationen. 66 % der Unternehmen suchen in Zusammenhang mit Industrie 4.0 vor allem Informatiker.(Bild: Adobe Stock – Peshkova)
„Wir brauchen Master und Meister – und vor allem junge Menschen, die sich für unsere faszinierende Welt der Technik im Maschinenbau begeistern“, sagt VDMA-Präsident Welcker.(Bild: pichitstocker-adobestock)