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Der MX-X Kommissionier-Stapler von Still in der ex-geschützten Sonderausführung hat bei den Lagerprozessen durch das große Panoramafenster freie Sicht auf das Gefahrgut.

  • In der Lagerhaltung von Gefahrstoffen müssen auch die eingesetzten Fahrzeuge den Ex-Schutz-Vorgaben entsprechen.
  • Der Gefahrgut-Logistiker im Anwendungsbeispiel löst dies mit auf die örtlichen Gegebenheiten angepassten, ex-geschützen Staplern.

Das gilt auch und besonders für den Standortlogistiker Chemion Logistik: Der Gefahrgut-Spezialist schlägt an den Standorten in Leverkusen, Dormagen, Krefeld-Uerdingen und seinen beiden Außenlagern in Duisburg jährlich knapp 700.000 Paletten an Feststoffen und Flüssigkeiten um. Dazu unterhält der Betrieb insgesamt rund 70.000 Paletten-Stellplätze in Block-, Regal-, Schmalgangregal und Freilagern. Seit 2001 hantiert das Unternehmen eine große Zahl von Gefahrgut- und Lagerklassen für die Chemieindustrie.

Im Chempark Leverkusen bieten die Stellplätzen der 51 Regalzeilen des Gefahrgutlagers Platz für über 6.100 Paletten. Jeweils 200 Paletten werden im Wareneingang und Warenausgang tagtäglich umgeschlagen. Hubert Kubitza, verantwortlich für die Stückgutlogistik des Logistikers im Chempark, erklärt: „Gemäß BimSchV ist unser Stückgutlager für Stoffe mit besonders hohem Gefahrenpotenzial zertifiziert. Austretende Lösungsmittel der abgefüllten Basis-Chemie können verdunsten und sich mit dem Sauerstoff der Luft zu einem explosiven Gemisch vereinigen. Die räumlichen Bereiche, in welchen solche Atmosphären auftreten können, müssen deshalb als explosionsgefährdete Zonen gesondert gekennzeichnet sein. Gegen eventuelle Leckagen ist das Gefahrstofflager ferner mit Auffangwannen ausgestattet, und zur Verflüchtigung der explosiven Dämpfe auf der Front- und Rückseite ohne Außenwände offen gebaut.“

Fahrzeuge ohne Zündquelle

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Der kompakte Schwenkschub-Mechanismus mit dem Zusatzhub ermöglicht in jeder Höhe die beidseitige Bedienung der Regale.

Gesetzliche Vorschriften regeln sowohl Herstellung als auch Betrieb der Flurförderzeuge in der Ex-Schutz Ausführung. Die Kriterien sind hierbei die Art der explosionsgefährdeten Atmosphäre. Richtschnur für die Anwender ist die Atex-Richtlinie 2014/34/EU. In den Atex-Bereichen dürfen keine wirksamen Zündquellen vorhanden sein. Dazu zählen auch elektromotorische Fahrzeuge, welche nicht speziell gekapselt sind. Ferner dürfen die Elektrostapler in einer explosionsfähigen Atmosphäre nur betrieben werden, wenn deren maximale Oberflächentemperaturen unterhalb der Zündtemperatur des umgebenden explosionsfähigen Gemisches bleibt. Zur einfachen Beurteilung wurden 6 Temperaturklassen definiert. In diese Klassen sind die Gerätschaften entsprechend der maximal erreichbaren Temperatur eingeteilt.

In den 25 Hochregal-Gassen im Chempark transportiert ein ex-geschützter MX-X Schmalgangstapler von Still Fässer und Kannen mit flüssigem Gefahrgut wie auch Big-Bags und Sack-Ware mit chemischen Feststoffen zu den Lagerplätzen. Der für den Einsatz und die Vermietung der Flurförderzeuge verantwortliche Manager, Adrian Ksoll, fügt an: „In unserem Gefahrstofflager treten explosive Gaskonzentrationen selten und nur kurzzeitig auf. Für den MX-X werden folglich für die Gefahrenzone 2 in der Gerätekategorie die Ex-Schutz-Umbauten 3G sowie die Temperaturklasse 4 verlangt. Die maximale Abstrahltemperatur des Fahrzeugs darf also 135 Grad Celsius nicht überschreiten. In unserem Mietpool sind nahezu 2.200 Flurförderzeuge verfügbar – davon allein 500 Fahrzeuge in ex-geschützter Ausführung. Herstellung und Betrieb der Ex-Schutz Stapler sind sehr aufwendig. In Europa gibt es darum nur wenige Vermieter von solchen Geräten.“

Ex-geschütze Sonderversion

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Explosive Gaskonzentrationen der eingelagerten Basis-Chemie treten nur selten und kurzzeitig auf. Nach der Atex Richtlinie 2014/34/EU ist das Chemion Gefahrstofflager darum ein Ex-Schutz-Gefahrenbereich der Zone 2. Bilder: Gerd Knehr

Fast alle seine elektrisch angetriebenen Stapler bietet der Hersteller darum auch in der Ex-Schutz Version an. Die gesamte Umrüstung wird auf das zuvor ermittelte Einsatzprofil ausgerichtet. Danach werden alle Fahrzeugteile, die durch Funken, Spannung oder elektrostatische Aufladung Explosionen auslösen können, gekapselt oder mit entsprechenden Materialien ummantelt. Alle Verbindungen sind speziell geschützt, um eventuelle Funkenbildungen oder Entladungen zu verhindern. Bei Stoß- und Reibberührungen der Gabelzinken des Staplers unterbindet eine Edelstahlbeschichtung die Entstehung von Funken. Auch funktioniert die Hupe pneumatisch und nicht elektrisch. Um explosive Verpuffungen zu vermeiden, wird entstehendes Knallgas in der Batterie gesondert abgeleitet.

In ex-geschützter Sonderversion sind auch die Personenschutzanlage für den gleichzeitigen Aufenthalt von Fußgängern und Fahrzeug, die Blitzleuchte, die Batterieadaption und der Batteriestecker sowie die beiden Arbeitsscheinwerfer und die Kabinenheizung ausgelegt. Um den Explosionsschutzbestimmungen gerecht zu werden, sind die Bremsen und die Hydraulik ummantelt. Das Vermeiden elektrostatischer Aufladung spielt sowohl bei der Wahl der Bezugsstoffe des Fahrersitzes als auch bei der Konstruktion der Innenverkleidung mit leitenden Gummimatten eine wichtige Rolle. Laufräder, Antriebsrad und Führungsrollen sind ebenso antistatisch aus leitendem Material ausgeführt. Auch die statischen Aufladungen durch die mechanische Zwangsführung werden abgeleitet. Die Cockpit-Anzeige zeigt zudem Warnmeldungen zur Oberflächentemperatur des Förderfahrzeugs.

In der ergonomischen Fahrerkabine erzeugt die thermostatgesteuerte Heizung und Belüftungsanlage ein angenehmes Arbeitsumfeld. Die Schiebetüre auf der linken Seite ermöglicht ein komfortables Ein- und Aussteigen. Durch die großen Panoramafenster, vorne und seitlich, besteht freie Sicht auf die Gabelzinken und die Lagerplätze im Gefahrstofflager. Die zuschaltbaren LED-Scheinwerfer, links und rechts am Fahrerschutzdach, dienen zur Ausleuchtung der Regalfächer. Das Bedienpult ist für stehende oder sitzende Bedienung in Höhe und Neigung optimal und ergonomisch einstellbar. Ein LCD-Display zeigt abhängig von der Gabelhöhe das zulässige Lastgewicht dynamisch an. Der Notausstieg über das Dachfenster mit zugehörigem Abseilsystem rundet das Paket für die Sicherheitsausstattung ab.

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STILL GmbH

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