Die IQ-Serie fördert Medien mit einem Druck von bis zu  7 bar. Das Injection System macht die Pumpe fremdkörper­unempfindlich und verbessert den Liefergrad.

Die IQ-Serie fördert Medien mit einem Druck von bis zu 7 bar. Das Injection System macht die Pumpe fremdkörper­unempfindlich und verbessert den Liefergrad. (Bild: Vogelsang)

  • Die Chemieindustrie steht vor Herausforderungen, die eine flexible, langlebige und energieeffiziente Pumpentechnik erfordern.
  • Gefragt sind Technologien, die variabel auf die Anforderungen verschiedener Medien reagieren können, um die Anlagensicherheit sicherzustellen und gleichzeitig die Energiekosten zu senken.
  • Digitalisierte Lösungen können dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern und den Anwendern mit eigener Steuerungstechnik noch mehr Spielraum zu ermöglichen.

Die chemische Industrie in Deutschland und Europa steht vor großen Herausforderungen: Politische Rahmenbedingungen und in der Folge insbesondere die immer noch hohen Energiepreise belasten die Branche. Unternehmen müssen darauf reagieren, indem sie ihre Betriebskosten durch den Einsatz energieeffizienter Systeme senken – und damit wettbewerbsfähig bleiben. Gefragt sind Lösungen, die nicht nur den neuesten technischen Standards entsprechen, sondern auch bei gleichbleibender Leistung weniger Strom verbrauchen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, erfahrene Hersteller zu finden, die robuste und in Bezug auf Verschleiß, Lebensdauer sowie Wartungs- und Instandhaltungskosten kalkulierbare Systeme anbieten – und damit auch dazu beitragen, Betriebskosten zu reduzieren und insgesamt wirtschaftlicher zu agieren.

Während die Notwendigkeit von energieeffizienten und langlebigen Lösungen zahlreiche Branchen betrifft, kommen in der Chemieindustrie noch weitere, spezifischere Anforderungen an die Technik hinzu: Die Bandbreite an Medien, die gefördert werden, ist groß. Sie reicht von abrasiven und viskosen Flüssigkeiten über aggressive Chemikalien mit hohen pH-Werten bis hin zu Medien mit extremen Temperaturen. Unternehmen benötigen daher eine variable, zuverlässige und robuste Pumptechnik, die einen reibungslosen Betrieb sicherstellt – auch, um industrielle Prozesse weiterhin in Deutschland und Europa betreiben zu können und nicht auf Niedriglohnländer oder Länder mit geringeren Preisniveaus wie etwa China ausweichen zu müssen.

Flexibilität als Entscheidungskriterium

Die Auswahl der geeigneten Pumpe hängt vorrangig vom zu fördernden Medium ab. Wie sind dessen Viskosität und Zusammensetzung? Wie verändert sich das Medium bei Scherung oder Temperatur? Welches Dichtungsversorgungssystem ist erforderlich? Um diese Fragen zu klären und dabei auch das Zusammenspiel der verschiedenen Betriebsparameter zu berücksichtigen, bedarf es einer umfassenden Bestandsaufnahme und Beratung. Denn eine falsche Entscheidung kann nicht nur die Effizienz und Lebensdauer der Anlage beeinträchtigen, sondern auch erhebliche Sicherheitsrisiken bergen. Das gilt insbesondere bei der Förderung giftiger oder explosiver Stoffe.

Um sich auf verschiedene Medien und Betriebsparameter einstellen zu können, ist vor allem eine Eigenschaft der Pumpe besonders gefragt: Flexibilität. Die Technologie muss dazu in der Lage sein, Medien mit unterschiedlichen und sich ändernden Viskositäten und Zusammensetzungen zu fördern und dem Anwender – wenn gewünscht – die Möglichkeit zu geben, die Förderelemente schnell und unkompliziert selbst auf das zu verpumpende Medium auszurichten. Dies erfordert seitens der Hersteller eine hohe Materialvielfalt der Förderelemente und eine anpassungsfähige Dichtungstechnik – beispielsweise Cartridge-Systeme, die sich flexibel auf verschiedene Drücke und Temperaturen auslegen lassen. Bei der Vielzahl an Medien und deren Anforderungen kann die Suche nach einer passenden Pumpe herausfordernd sein.

Durch das clevere Einstellsystem kann die Exzenterschneckenpumpe flexibel an verschiedene Betriebsparameter angepasst werden.
Durch das clevere Einstellsystem kann die Exzenterschneckenpumpe flexibel an verschiedene Betriebsparameter angepasst werden. (Bild: Vogelsang)

Die IQ-Serie von Vogelsang wurde speziell für anspruchsvolle Anwendungen in der Chemieindustrie entwickelt. Sie fördert Medien mit einem Druck von bis zu 7 bar. Ein wichtiges Merkmal der IQ-Serie ist ihre hohe Variabilität. Die Drehkolben der Pumpe sind leicht austauschbar und in zahlreichen Materialien verfügbar, sodass sie sich an verschiedene Medien und Anwendungen anpassen lassen. Dies erhöht die Flexibilität. Das Injection System macht die IQ-Serie ebenso fremdkörper- wie trockenlaufunempfindlich, schützt die Kolben vor Beschädigungen und sorgt so für ein hohes Saugvermögen. Eine Besonderheit der Baureihe: Die Drehkolbenpumpen verfügen über ein Blockgehäuse, das einen schnellen und vereinfachten Zugang zum Pumpenraum ermöglicht. Das erleichtert die Wartung erheblich. Anwender können so selbstständig und schnell Störungen beheben oder Blockaden lösen.

Blick in die Praxis: Die IQ-Serie im Einsatz

Ein Chemieunternehmen, das Schmierstoffe, Druckfarben und Chemikalien für die Wasserbehandlung und andere Anwendungen herstellt, nutzte Innenradzahnpumpen, um Grundöle aus Tankzügen zu entladen und weiterzuverarbeiten. Die eingesetzten Pumpen waren jedoch unangenehm laut und konnten ohne Fördermedium nicht anpumpen. Daher ersetzte das Unternehmen die Innenradzahnpumpen durch zwei Drehkolbenpumpen der IQ-Serie. Für den gummierten FKM-Kolben der Pumpe reichen nun lediglich wenige Tropfen Öl, um die gesamte Flüssigkeit aus dem Tankkraftwagen anzusaugen. Die Pumpen arbeiten zudem nahezu pulsationsfrei.

Drehkolbenpumpen für Extrembedingungen

Die EP-Serie ist für extreme Bedingungen wie den Einsatz in explosionsgefährdeten Umgebungen konzipiert. Sie eignet sich zum Beispiel für die Förderung von Farben, Ölen oder Additiven – ob adhäsiv oder abrasiv. Ein in die Pumpen integriertes Hochleistungsgetriebe ermöglicht eine konstante Druckabgabe von 10 bis maximal 18 bar. Um die Pumpengehäuse der EP-Serie vor abrasiven oder aggressiven Medien zu schützen, können die Innenräume mit radialen Gehäuseschutzplatten versehen werden. Für eine höhere Betriebssicherheit und Temperaturresistenz bis zu 200 °C ist die EP-Serie zusätzlich mit einem Airgap ausgestattet. Dieser Luftspalt trennt Getriebe und Pumpenkammer atmosphärisch voneinander. Dadurch gelangt selbst bei einer Leckage keine Flüssigkeit in das Getriebe, sondern fließt nach außen ab. Über den aktuellen Betriebszustand der Pumpe informieren bei Bedarf integrierte Sensoren in allen Kammern.

Je nach industriespezifischen Normen und Anforderungen können in die Gehäuse der EP-Serie unterschiedliche Dichtungssysteme passend eingesetzt werden – beispielsweise die Quality Cartridge, eine komplett vormontierte Gleitringdichtung in Kassettenbauweise. Für eine hohe Service-Freundlichkeit verfügt die Pumpenreihe neben der Dichtungsvielfalt zudem über einen Quick-Anschluss. Dadurch lassen sich Rohrleitungen in wenigen Minuten an die Pumpen anschließen; auch die Wartung der Pumpe erfolgt schnell und unkompliziert.

Die EP-Serie verpumpt abrasive und chemisch aggressive Durchflussmedien mit einer konstanten Druckleistung von bis zu 18 bar.
Die EP-Serie verpumpt abrasive und chemisch aggressive Durchflussmedien mit einer konstanten Druckleistung von bis zu 18 bar. (Bild: Vogelsang)

Langlebige und energieeffiziente Exzenterschneckenpumpe

Stoßen Drehkolbenpumpen an ihre Grenzen, ist die Exzenterschneckenpumpe die passende Lösung: Die Hicone von Vogelsang eignet sich unter anderem für anspruchsvolle industrielle Anwendungen. Sie deckt einen Druckbereich von bis zu 12 bar ab und zeichnet sich vor allem durch ihre konische Geometrie von Rotor und Stator aus, die erhebliche Auswirkungen auf die Standzeit und den Energiebedarf hat: Entsteht durch Verschleiß ein Spalt zwischen Rotor und Stator, lässt sich dieser durch axiales Nachstellen im laufenden Betrieb kompensieren. Dadurch erreicht die Pumpe wieder die gleichen Eigenschaften wie im Neuzustand. Durch das formgenaue Nachstellen sind Wartungseinsätze seltener nötig und besser planbar.

Aufgrund der einstellbaren Klemmung reicht für das Anlaufen der Pumpe ein Motor mit geringerer Leistung aus als bei herkömmlichen Exzenterschneckenpumpen. Das Drehmoment beim Hochfahren der Pumpe minimiert sich, der Strombedarf sinkt. Der Anfahrprozess erfolgt dabei vollautomatisch. Durch den kleineren Antriebsmotor fällt auch der Frequenzumformer an der Pumpe kleiner aus. Das macht die Pumpe insgesamt energieeffizienter und die Leistungselektronik kostengünstiger. Sollte nach einer langen Einsatzzeit doch mal ein Teilewechsel notwendig sein, können Anwender diesen durch das integrierte Quick-Service-Konzept einfach und schnell durchführen. Die Exzenterschneckenpumpe eignet sich beispielsweise für die Förderung von Lacken und Säuren oder auch von Keramikschlicker, dessen breiige bis zähflüssige und hochviskose Konsistenz die Förderelemente beim Pumpen stark beansprucht.

Die Exzenterschneckenpumpe Hicone zeichnet sich durch eine einzigartige Geometrie von Rotor und Stator aus.
Die Exzenterschneckenpumpe Hicone zeichnet sich durch eine einzigartige Geometrie von Rotor und Stator aus. (Bild: Vogelsang)

Auf einen Blick: Pumpen für die Chemieindustrie

Die Drehkolbenpumpe der IQ-Serie:

  • fördert Medien mit einem Druck von bis zu 7 bar,
  • fremdkörper- und trockenlauf­unempfindlich durch Injection System,
  • Blockgehäuse für einen vereinfachten Zugang zum Pumpenraum und eine schnelle und selbstständige Wartung,
  • hohe Variabilität und Flexibilität durch austauschbare Drehkolben.

Die Drehkolbenpumpe der EP-Serie:

  • konstante Druckabgabe von bis zu 18 bar,
  • fördert auch abrasive und chemisch aggressive Medien,
  • hohe Betriebssicherheit und Temperaturresistenz von bis zu 200 °C,
  • große Dichtungsvielfalt.

Die Exzenterschneckenpumpe Hicone:

  • Druckbereich von bis zu 12 bar,
  • cleveres Einstellsystem durch konische Geometrie von Rotor und Stator,
  • lange Standzeit und erhöhte Energieeffizienz,
  • flexible Anpassung an unterschiedliche Medien und Betriebsparameter.

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