Alternative Flugkraftstoffe heben ab

Die wichtigsten SAF-Projekte 2023

Die Entwicklung im Bereich der alternativen Flugkraftstoffe hat 2023 deutlich an Schwung gewonnen – etwa mit dem ersten Transatlantikflug mit 100 % SAF. Auch der Aufbau der Produktionskapazitäten hat nachgezogen. Wir zeigen die aktuellen Projekte.

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Flugzeuge
Die Projekte für den Ausbau der SAF-Produktionskapazitäten haben weltweit zugenommen.

Während alternative Kraftstoffe im Automobil-Bereich umstritten sind, gelten sie im Flugverkehr als wichtigste Lösung zur Dekarbonisierung. Aktuell machen nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF) noch weniger als 0,1 % des weltweiten Kerosinvolumens aus, dieser Anteil wird aber in den kommenden Jahren – allein schon durch die steigenden Quoten, wie sie beispielsweise in der EU geplant sind – deutlich steigen. Mehr zu den Prognosen, Regulierungen und Produktionsverfahren von SAF lesen Sie in unserem Hintergrundartikel.

Das Jahr 2023 könnte hier als wichtiger Meilenstein in die Geschichte eingehen: So hat die Fluggesellschaft Virgin Atlantic im November erstmals erfolgreich einen Transatlantikflug von London Heathrow nach New York JFK mit 100 % SAF durchgeführt. Auch die Hersteller haben auf diese Entwicklung reagiert und damit beginnen, die Produktionskapazitäten für SAF deutlich auszubauen. Unsere Übersicht zeigt die wichtigsten Projekte des Jahres 2023 in Bildern:

Lufthansa-Flugzeug über grüner Landschaft
Die Chemiegruppe HCS soll die Lufthansa in Zukunft mit nachhaltig produziertem Kerosin versorgen. Das sogenannte Sustainable Aviation Fuel (SAF) soll ab 2026 am Produktionsstandort der HCS-Tochter Haltermann Carless in Speyer hergestellt werden.Mehr zum Projekt.
Raffinerie von Preem im schwedischen Lysekil; erneuerbarer Kraftstoff, SAF, Cracker,
Das schwedische Kraftstoffunternehmen Preem plant, seine Raffinerie in Lysekil nördlich von Göteborg bis 2027 umzubauen. Es will dort statt fossiler Produkte erneuerbare Kraftstoffe für den Straßen- und Luftverkehr herstellen.Mehr zum Projekt.
Air transport and environmental protection
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat sich mit seinem Verfahrensansatz bei einer Ausschreibung zum Aufbau und Betrieb einer Technologieplattform für Power-to-Liquid-Kraftstoffe des Bundesverkehrsministeriums durchgesetzt. Zukünftiger Standort für die Technologieplattform wird der Chemiestandort Leuna. Ziel des DLR-Projektes ist, mit einer strombasierten Entwicklung von Kraftstoffen für den Flugverkehr einen positiven Beitrag zu den Klima- und Umweltzielen des Bundes zu leisten.Mehr zum Projekt.
3D-gedrucktes Modell der geplanten Hykero-Anlage.
Eine Anlage auf Basis der sogenannten Hykero-Technologie mit einer Produktionskapazität von 50.000 t/a PtL-Kerosin wird in Böhlen-Lippendorf, südlich von Leipzig errichtet und befindet sich bereits in Planung. Der Standort bietet eine vorteilhafte Infrastruktur und liegt zudem unweit des Flughafens Leipzig-Halle. Es soll die weltweit größte industrielle Anlage für Power-to-Liquid-Kerosin sein. Das erste grüne Kerosin soll 2026 verfügbar sein.Mehr zum Projekt.
Unterzeichnung im Rahmen einer Delegationsreise
Ineratec hat mit Zenith Energy Terminals eine Absichtserklärung für den Bau einer Power-to-Liquid-Anlage im Hafen von Amsterdam unterzeichnet. Die neue Anlage könnte ab 2027 bis zu 35.000 t E-Fuels pro Jahr produzieren.Mehr zum Projekt.
Flugzeug
Uniper plant gemeinsam mit dem für die Fischer-Tropsch-Technologie zuständigen Geschäftsbereich von Sasol eine kommerzielle Anlage für nachhaltigen Flugkraftstoff. Das Projekt heißt Sky Fuel H₂ und nutzt Biomasse sowie grünen Wasserstoff für die Produktion. Die Anlage soll in Långsele, Sollefteå, Schweden, entstehen.Mehr zum Projekt.
Fluor Hauptquartier
Der Anlagenbauer Fluor hat einen Auftrag für Basic Engineering und Design des Lanzatech Sustainable Aviation Fuel Facility Projekts erhalten. Die Anlage soll helfen, mit nachhaltigem Flugkraftstoff die Emissionen von Flügen in Großbritannien zu senken.Mehr zum Projekt.