Kunststoffherstellung

Maschinenbau fordert strengere gesetzliche Vorgaben, um Kreislaufwirtschaft zu fördern

Der Vorstandsvorsitzende des Kunststoffmaschinenverbands VDMA, Ulrich Reifenhäuser, fordert von der Politik strengere Vorgaben nd Regulierungen, um die Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen.

Auf der Kunststoffmesse K forderte der Vorstandsvorsitzende des Kunststoffmaschinenverbands im VDMA, Ulrich Reifenhäuser, die Politik zu strengeren Vorgaben und Regulierungen auf. In der Mitte: Dr. Joanna Drake vom EU-Umweltkommissariat.
Auf der Kunststoffmesse K forderte der Vorstandsvorsitzendedes Kunststoffmaschinenverbands im VDMA, Ulrich Reifenhäuser, die Politik zu strengeren Vorgaben und Regulierungen auf. In der Mitte: Dr. Joanna Drake vom EU-Umweltkommissariat.

„Wir müssen die Kreislaufwirtschaft beschleunigen und dazu brauchen wir strenge Gesetze und auch schmerzhafte Strafen, wenn sich jemand nicht daran hält“, sagte
Reifenhäuser am Mittwoch auf einer Podiumsdiskussion des VDMA zu Beginn der Kunststofftechnik-Messe K in Düsseldorf. Die Kreislaufwirtschaft führe notwendigerweise zu Innovationen. Je höher die politischen Anforderungen an die Kunststoffindustrie gestellt würden, desto eher könne man mit technologischen Lösungen rechnen.

„Die Politik macht Vorgaben, aber der Treiber wird der Wettbewerb sein“, sagte Reifenhäuser an die Adresse von Dr. Joanna Drake, stellvertretende Generaldirektorin des EU-Umweltkommissariats. Die verwies aber darauf, dass die EU-Kommission die Messlatte schon sehr hoch hänge und dies auch weiter tun werde. „Wir setzen die Ziele hoch, aber wir werden oft von den Regierungen der Mitgliedsstaaten gebremst, die denken, ihre Unternehmen vor allzu hohen Forderungen schützen zu müssen“, sagte sie. Drake forderte ihrerseits die Kunststoffindustrie auf, die Kommission auf ihrem ehrgeizigen Weg zu unterstützen. Sie wertete das bisher Erreichte als Erfolg. Vor wenigen Jahren sei Kreislaufwirtschaft für viele gar kein Thema gewesen. Mittlerweile zögen alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Kunststoff an einem Strang. „Die Kunststoffindustrie ist heute schon Teil der Lösung des Abfallproblems“, sagte sie.

(as)

Daten & Fakten zur Kunststoffproduktion und zu Plastikmüll

Bildergalerie 1 manu - fotolia.com
Weltweit werden jährlich über 330 Millionen Tonnen Kunststoffe (2016: 335 Mio. t) hergestellt (Angabe ohne Fasern aus PET, PA und PP). Seit Beginn der industriellen Kunststoffproduktion Anfang der 1950er Jahre wurden insgesamt rund 8,3 Mrd. Tonnen Plastik erzeugt.
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In Europa wurden 2016 rund 60 Mio. Tonnen Kunststoffe hergestellt - knapp ein Fünftel der globalen Produktion.
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Die Hälfte der weltweit produzierten Kunststoffe (Thermoplaste und Polyurethane) kommt aus Asien, China ist der größte Produzent. Schade eigentlich, dass sich kein chinesischer Hersteller bislang an der "Alliance To End Plastic Waste" beteiligt. Daten: Plastics Europe,
Kunststoffeinsatz in Europa
Knapp 40 % der in Europa eingesetzten Primärkunststoffe werden für Verpackungen verwendet. Zweitgrößter Abnehmer ist die Bauindustrie (19,7 %), gefolgt von der Automobilindustrie (10 %). Daten: Plastics Europe,
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In Sachen Kunststoffrecycling gibt es auch in Europa noch viel zu tun. Obwohl die Deponiequote zwischen 2006 und 2016 von 13 auf 7 % gesunken ist, lag die Recyclingquote 2016 lediglich bei 31 %. 42 % werden energetisch genutzt.
hamburger hafen
90 % des Plastikmülls in den Ozeanen wird über 10 Flüsse eingetragen - davon liegen acht in Asien und zwei in Afrika. Der Ganges allein befördert jedes Jahr 1 Mrd. kg Plastik in den Ozean. (Angaben: Alliance to end plastic waste,

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