Kearney-Report prognostiziert mehr M&A-Aktivitäten
Wieder mehr Übernahmen in der Chemie erwartet
Durch die starke Marktverunsicherung und hohe Kostenposition waren ausländische Investitionen in die europäische Chemie zuletzt zurückgegangen. Nun prognostiziert die Unternehmensberatung Kearney wieder mehr Aktivität bei Übernahmen und Fusionen.
Übernahmen und Fusionen (engl. Mergers & Acquisitions, M&A) könnten in der Chemieindustrie wieder häufiger werden.
(Bild: DOC RABE Media – AdobeStock)
2023 waren diese sogenannten M&A-Aktivitäten in Europa deutlich zurückgegangen. Kearney erwartet hier nun zumindest eine leichte Umkehr: „Das Interesse an M&A und Portfoliooptimierungen im Chemiesektor nimmt wieder zu“, erklärt Partner Tobias Lewe. Dabei spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle: Laut dem jüngsten „Chemicals M&A Report“ der Unternehmensberatungen geben über 50 % der befragten Führungskräfte der Branche an, dass Übernahmen und Fusionen zunehmend dafür genutzt werden, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Hier steige der Druck durch Politik und Aktionäre zunehmend.
Ein weiterer Faktor, der für mehr Übernahmen und Fusionen in der Chemiebranche spricht, sind laut Kearney auch die Pläne der großen Chemiekonzerne, sich in den kommenden Monaten umzustrukturieren. Für ausländische Investoren bleibe aber die Chemieindustrie in Europa weiterhin ein kompliziertes Feld. „Generell werden Deals weiterhin teuer sein, da die Bewertungskennzahlen und Deal-Multiples weiterhin relativ hoch sind“, so Tobias Lewe. Es werde eher eher kleine bis mittelgroße Deals als große „Mega-Deals“, so die Prognose.