Die Jury würdigt den Leuchtturmcharakter des Projekts, das Evonik gemeinsam mit dem südbadischen Energieversorger Energiedienst umgesetzt hat. „Was uns als Jury bei dem Projekt besonders überzeugt hat, war der ganzheitliche Ansatz. Hier haben ganz viele Akteure an einem Strang gezogen“, so die Begründung der Dena bei der Auszeichnung in der Kategorie „Think Big! Komplexe Energiewendeprojekte“.
Sowohl für den Produktionsstandort von Evonik in Rheinfelden, als auch für den Produktionsbetrieb für pyrogene Kieselsäure, der die Abwärme abgibt, sei diese Auszeichnung ein wichtiges Signal, dass man in Sachen Nachhaltigkeit auf dem richtigen Weg ist, erklärte das Chemieunternehmen. „Wir denken Nachhaltigkeit ganzheitlich“ sagt Dr. Claudine Mollenkopf, Leiterin der Business Line Silica. „Die komplette Abwärme von unseren Produktionsprozessen zu nutzen, ist nicht nur gut für die Umwelt. Es ist auch gut für unsere Kunden und für unser Unternehmen. Unsere Kunden erzielen häufig heute schon mit unseren Produkten einen Nachhaltigkeitsvorteil und die Optimierung der Wärmenutzung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Reduktion unseres CO2-Fußabdrucks.“
Bis zu 10.000 Wohnungen werden versorgt
Basis der Kooperation zwischen Evonik und Energiedienst ist das 95 °C warme Wasser, das bei der Herstellung der Kieselsäure im Betrieb von Evonik entsteht. Pyrogene Kieselsäuren werden in industriellen Anwendungen wie Silikonen, Beschichtungen, Kleb- und Dichtstoffen eingesetzt. Mit der Abwärme von Evonik werden seit diesem Jahr via Rohrbrücke und unterirdischen Leitungen bis zu 10.000 Wohnungen in der Umgebung klimaneutral geheizt und mit Warmwasser versorgt. Bereits zuvor hatte Evonik einen Teil der Prozesswärme intern verwendet, etwa zur Erwärmung von Produktionsvorstufen oder zum Beheizen von Gebäuden auf dem Werksgelände. Die übrige Abwärme blieb aber ungenutzt.
Mit der Abgabe der Wärmeleistung von 5 MW können nun bis zu 10.000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. „Evonik hat es sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2025 um 50 Prozent zu reduzieren. Als Produktionsstandort leisten wir einen wichtigen Beitrag“, erläutert Standortleiter Dr. Olaf Breuer. Damit das gelingen kann, wurden am Standort eine Reihe Ideen und Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit entwickelt. „Das Abwärmeprojekt ist sicherlich ein herausragendes Beispiel für unser Engagement. Dass wir dafür nun auch von der dena ausgezeichnet wurden, freut uns sehr.“