Die Untersuchung konzentriert sich auf Buchungen bestimmter Rückstellungen und Abgrenzungen. Es wird geprüft, ob Mitarbeitende diese Rückstellungen und Abgrenzungen falsch gebucht haben, um die Ergebnisse des Unternehmens so zu steuern, dass interne und externe Ziele erreicht werden. Die untersuchten Zeiträume betreffen die bereits veröffentlichten Jahres- und Halbjahresabschlüsse sowie die Quartalsberichterstattung des Unternehmens für die Jahre 2020 und 2021. „Bei Clariant ermutigen wir unsere Mitarbeitenden ihre Meinung zu sagen. Wir schätzen es deshalb sehr, dass wir auf diese Angelegenheit aufmerksam gemacht wurden. Wir untersuchen diesen Sachverhalt mit grösster Dringlichkeit und Sorgfalt“, sagte Conrad Keijzer, Chief Executive Officer von Clariant.
Keine Auswirkungen auf liquide Mittel erwartet
Als Ergebnis der laufenden Untersuchung und auf der Grundlage des derzeitigen Kenntnisstands könnte Clariant angehalten sein, zuvor veröffentlichte Finanzberichte anzupassen. Dies betrifft den Jahresabschluss für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr, die Halbjahresabschlüsse für die am 30. Juni 2020 und 30. Juni 2021 endenden Zeiträume sowie die Quartalsberichterstattung für die Jahre 2020 und 2021. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob sich diese Problematik auch auf Abrechnungszeiträume vor 2020 erstreckt. Entsprechend verzögert sich der Abschlussbericht für 2021, und auch für die Generalversammlung werde ein neuer Termin gesucht, teilte das Unternehmen mit. Mit der Untersuchung hat Clariant unabhängige Berater und externe Anwälte beauftragt, namentlich die Kanzleien Deloitte und Gibson, Dunn & Crutcher. Die Untersuchung ist bereits weit fortgeschritten, heißt es in der Mitteilung des Konzerns. „Wir werden der Sache auf den Grund gehen und unsere Kontrollen und Prozesse verbessern. Gleichzeitig wollen wir unsere Kultur weiter stärken, die als Teil unserer Strategie auf den höchsten ethischen Standards aufbaut“, bekräftigte CEO Keijzer.
Basierend auf den Informationen, die dem Management heute zur Verfügung stehen, erwartet Clariant für das Jahr 2021 folgende Finanzergebnisse: Vorläufiger Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Höhe von 4,372 Mrd. CHF, was einer Steigerung von 15 % in Lokalwährung und 13 % in Schweizer Franken entspricht. Desweiteren rechnet Clariant damit, dass die am 28. Oktober 2021 prognostizierte EBITDA-Marge für die fortgeführten Geschäftsbereiche von 16 bis 17 % erreicht wird. Es wird nicht erwartet, dass die Ergebnisse der Untersuchung Auswirkungen auf die in den Berichtsjahren ausgewiesenen liquiden Mittel haben werden.
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