aktuelle Preisentwicklung Primärkunststoffe

Aktuelle Preisentwicklung bei Kunststoffen, Update von Juni 2023. (Bild: raeva - stock.adobe.com)

Nur leichte Entspannung

Update 30.10.2023: Wenig überraschend hat sich auf dem Kunststoffmarkt im 2. Quartal keine wirkliche Entspannung ergeben. Allgemein sanken die Preise um wenige Indexpunkte. Bei Für Polymere des Vinylchlorids und andere halogenierte Olefine (im Diagramm "PVC") stiegen die Preise sogar wieder um eineinhalb Prozentpunkte an.

Preise weiter auf hohem Niveau

Update 13.06.2023: In den ersten Monaten 2023 sind die Preise von Primärkunststoffen wieder leicht gesunken: im Vergleich zum Vormonat blieben die Preise weitestgehend konstant, lediglich der Preis für Polyethylen ging um etwa 3 % zurück. Auch im Vergleich zum Vorjahr sank der Preis für Kunststoffe allgemein lediglich um 4 Indexpunkte.

Ein Höchstwert war im Q2 / Q3 2022 erreicht. Spitzenreiter war Polystyrol, das im Juli 2022 mit 173 Indexpunkten einen Höchstwert erreicht hatte, rund 30 Indexpunkte mehr als im Q2 2023. Grund dafür war sicherlich der russische Überfall auf die Ukraine und die damit verbundenen Unsicherheiten und Preissteigerungen bei der Öl- und Gasversorgung:

Preisentwicklung Erdöl

Update 18.02.2022: Im vierten Quartal 2021 hat sich die Preisdynamik bei Primärkunststoffen teilweise wieder beschleunigt: Insbesondere Polyethylen verteuerte sich deutlich von 119 auf 134 Indexpunkte. Auch Polyamide und Silikone legten wiederum zu. Gründe dürften die Teuerungen bei Rohöl und Raffineriegas sein. Insgesamt legten die Preise für Kunststoffe von Q4-2020 bis Q4-2021 um fast ein Viertel zu.

Update 06.12.2021: Nach dem dramatischen Preisanstieg im ersten Halbjahr 2021 hat sich die Dynamik bei den Preisen für Kunststoffe im Herbst 2021 abgeschwächt. Während die Preise für Polyethylen stagnieren, ist inzwischen ein konstanter Anstieg bei Polypropylen, Polystyrol und Polyamiden sowie bei Silikonen festzustellen. Für die Chemieunternehmen, die diese Primärkunststoffe herstellen, dürfte vor allem der enorme Preisanstieg bei Raffineriegas bedeutend sein und auf die Marge ihrer Produkte drücken.

Beitrag vom 18.08.2021: Sowohl die Produktion, als auch der Umsatz der deutschen Chemieindustrie sind im ersten Halbjahr des Jahres 2021 deutlich gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Umsatz stieg dank guter Nachfrage im In- und Ausland sowie kräftig anziehender Preise (+ 4,7 %) für chemisch-pharmazeutische Produkte um 12 % auf 111 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders gefragt waren im Jahresvergleich Kunststoffe – so legte die Produktion von Polymeren im Halbjahresvergleich um 20,3 % zu.

Zuletzt hat sich die Situation für die meisten Kunststoffe entschärft. Die Ende Oktober von Destatis für September veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die Preise für Polyethylen, Polypropylen, Polyamide und Polystyrol sich im September auf hohem Niveau stabilisiert haben, allerdings legten die Preise für PVC weiter zu. Silikone haben sich leicht verbilligt. Signifikant bleibt weiterhin die Preissteigerung bei den Rohstoffen zur Kunststoffproduktion: Während die Preise für Erdöl im September leicht gesunken sind, hat sich Raffineriegas - wozu auch Ethylen und Propylen zählen, weiter stark verteuert.

Die Nachfrage nach Kunststoffen war zu Jahresbeginn stark gestiegen, gleichzeitig hatten viele der globalen Produzenten von Primärkunststoffen ihre Anlagen aufgrund der Flaute in der Pandemie zu Wartungszwecken stillgelegt. Dazu kommen hohe Preise für den Transport in Schiffscontainern und auch die Winterstürme in den USA führten zu zahlreichen Produktionsausfällen aufgrund von Force Majeure - wie das Fachmagazin Plastverarbeiter im März berichtete. Die Blockade des Suez-Kanals aufgrund des havarierten Containerschiffs Ever Given sorgte für weiteren Stress in der Lieferkette. Über die historischen Höchststände bei den Preisen für Verpackungs-Kunststoffen informieren Sie unsere Kollegen vom Fachmagazin neue verpackung.

In Deutschland konnten die Produzenten relativ schnell auf die anziehende Nachfrage reagieren, dennoch fehlten und fehlen die Importvolumina. Unsere Infografik gibt einen Überblick über die Entwicklung bis September 2021.

Ursrpünglicher Artikel von: Armin Scheuermann

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