Der Name Qutac steht für Quantum Technology and Application Consortium. Weitere Gründungsmitglieder sind neben den oben genannten auch Boehringer Ingelheim, BMW, Bosch, Infineon, Munich Re, SAP, Siemens und Volkswagen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Quantencomputing weiterzuentwickeln, um es für Anwendungen in den Branchen Technologie, Chemie, Pharma, Versicherung und Automobile zu nutzen. Bereits jetzt treiben die Mitglieder erste Anwendungen des Quantencomputings in Entwicklungsprojekten voran. Und das sowohl in ihren jeweiligen Industrien als auch branchenübergreifend.
In der Chemie- und Pharmaindustrie könnten durch den Einsatz von Quantencomputern viel größere Moleküle als derzeit möglich genau simuliert und verglichen werden. Dies hätte unter anderem erhebliche Auswirkungen auf frühe Forschungsprozesse.
Auch die Politik ist daran interessiert das Thema Quantencomputing im Allgemeinen voranzubringen. Sie hat daher verschiedene Förderprogramme aufgelegt. Zu den größten zählt jenes aus dem Etat von Bundes-Forschungsministerin Anja Karliczek über 1,1 Mrd. Euro und das aus dem Wirtschaftsministerium unter Peter Altmaier mit über 900 Mio. Euro. Ein Großteil der zuletzt genannten Summe soll an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gehen. Mit weiteren Konsortien aus industriellen Partnern und Start-Ups soll das DLR einen deutschen Quantencomputer sowie entsprechende Programme für Anwendungen entwickeln.
Doch darauf muss die Qutac-Initiative nicht warten, um Anwendungen zu erforschen. Es existiert bereits eine technische Basis: ein Quantencomputer von IBM. Der Q System One ist in den vergangenen Monaten am IBM-Standort Ehningen bei Stuttgart aufgebaut worden und soll nächste Woche offiziell in Betrieb genommen werden. Start-Ups, Großkonzerne oder Forschungseinrichtungen können den Rechner dann nutzen, um Quantenalgorithmen zu entwickeln und zu testen.