Studie von VDMA und Strategy&

Generative KI als Produktivitätstreiber im Großanlagenbau

Künstliche Intelligenz gilt als Schlüsseltechnologie für die Zukunft des Großanlagenbaus. Laut einer neuen Gemeinschaftsstudie der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) und der Strategieberatung Strategy& bewerten 84 % der befragten Unternehmen Generative KI (GenAI) als wichtig oder sehr wichtig für ihre künftige Profitabilität.

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Die befragten 120 Unternehmen erwarten im Durchschnitt eine Steigerung der Gewinnmargen (Ebit) um 6,7 Prozentpunkte durch den skalierbaren Einsatz von GenAI. Schon heute nutzen 59 % der Betriebe generative KI in ihren Arbeitsabläufen, weitere 35 % planen den kurzfristigen Einsatz. Damit erkennen fast alle Befragten (94 %) das Potenzial der Technologie. Besonders großes Potenzial sehen die Befragten bei der Kostensenkung: 88 % sehen hier den größten Hebel, während Umsatzsteigerungen kurzfristig nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Allerdings bleibt die Skalierung eine zentrale Herausforderung: Nur ein Drittel der aktiven Unternehmen hat GenAI bislang systematisch im gesamten Betrieb implementiert. Hürden sind vor allem fehlende Kompetenzen, unklare Strategien, technische Einschränkungen bei Daten und Infrastruktur sowie interne Widerstände.

Die Autoren der Studie empfehlen, GenAI zur Chefsache zu machen und Leuchtturmprojekte mit klaren Skalierungsplänen zu priorisieren. „Viele Unternehmen haben das Potenzial erkannt – doch zwischen Piloten und skalierten Effekten klafft noch eine Lücke“, sagt Dr. Harald Weber, Geschäftsführer der AGAB. „Wer jetzt die ‚Pilotfalle‘ verlässt und erfolgreiche Use-Cases konsequent in die Kernprozesse integriert, kann seine Profitabilität substanziell steigern.“

Der Themenschwerpunkt „Wie KI den Anlagenbau voranbringt“ zieht sich derzeit durch zahlreiche Brancheninitiativen. Auch auf dem diesjährigen Engineering Summit in Darmstadt stand das Thema im Mittelpunkt – unter anderem in der Podiumsdiskussion „Verschläft der Anlagenbau die KI-Revolution?“, an der Florian Stürmer von Strategy& teilnahm. Seine Einschätzung aus der Studie floss dort direkt in die Debatte über Chancen und Umsetzungsstrategien ein.