Cumol-Pipeline für die Aceton- und Phenolproduktion

Ineos und Evonik eröffnen neue Fernleitung Marl-Gladbeck

Die Chemiekonzerne Ineos und Evonik haben eine neue Fernleitung für Cumol in Betrieb genommen. Sie führt über 12 km vom Chemiepark Marl nach Gladbeck, wo das Zwischenprodukt zu Phenol und Aceton weiterverarbeitet wird.

Eröffnung der Fernleitung
Nach erfolgreicher Testphase konnte die neue Fernleitung in Marl eröffnet werden.

Fertiggestellt wurde die neue Cumolleitung bereits im vergangenen Oktober, nun ist sie nach erfolgreicher Testphase auch in Betrieb gegangen. Die Planungs- und Bauzeit betrug zweieinhalb Jahre bei ungefähr 65.000 Arbeitsstunden – alle unfallfrei, wie in der Pressemitteilung betont wird. Für den Bau war der Bereich Pipelines von Evonik zuständig – der Spezialchemie-Konzern betreibt den Chemiepark in Marl.

Wichtiger Baustein der Marler Cumolanlage

Die neue Leitung ist ein logistisch wichtiger Baustein für die World-Scale-Cumolanlage, die von Ineos im Chemiepark Marl errichtet und betrieben wird. Auch die Weiterverarbeitung am Standort Gladbeck erfolgt durch Ineos. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Produzent von Phenol und Aceton sowie der größte Verbraucher von Cumol.

Die im Bau befindliche Anlage in Marl wird mit einer Kapazität von 750.000 t Cumol jährlich einen der wichtigsten Rohstoffe für die chemische Industrie und die Produktion von Phenol liefern. Viele Materialien des täglichen Lebens basieren auf Produkten aus Phenol. CDs, Autoscheinwerfer, Farben, wasserbeständige Spanplatten, Schmerzmittel und Nylon sind Beispiele für Folgeprodukte.

„Die neue Pipeline-Verbindung ist ein wichtiger Baustein unserer Investitionen in Marl und der Region und wird dazu beitragen, den Erfolg des Geschäftsbereichs Phenol für viele weitere Jahre zu sichern“, erläuterte Bennie Marotz, Geschäftsführer von Ineos Phenol.

Geschichte der Fernleitungen Marl-Gladbeck

Die Wurzeln der Zusammenarbeit der heutigen Ineos und dem Chemiepark Marl liegen in den 1950er Jahren. Das Stammwerk in Gladbeck wurde 1952 durch Bergwerksgesellschaften (Hibernia / Veba Chemie, Rütgerswerke und Harpener Bergbau) gegründet und 1954 in Betrieb genommen. Die erste Pipelineverbindung zwischen den damaligen Chemiewerken Hüls in Marl und der Phenolherstellung in Gladbeck wurde 1954 in Betrieb genommen. Die Förderkapazität lag damals bei 20 Tonnen pro Stunde. Durch stetigen Ausbau der Kapazitäten ist die Förderkapazität mit Inbetriebnahme der neuen Cumol-Fernleitungsverbindung auf bis zu 110 Tonnen pro Stunde verfünffacht worden.

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