Steigende Nachfrage nach Desinfektionsmitteln

Lanxess erweitert Kapazität für mikrobiellen Wirkstoff Preventol CMK

Aufgrund der anhaltend starken Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und industrieller Konservierung baut Lanxess seine Produktionskapazität für den Wirkstoff Preventol CMK (Chlorkresol) am Standort Krefeld-Uerdingen um rund 50 Prozent aus.

Person untersucht mikrobielle Kulturen in Petrischalen

Für die Erweiterung, die noch im Laufe des ersten Quartals 2022 abgeschlossen wird, hat der Spezialchemie-Konzern einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag investiert.

Lanxess vertreibt Preventol CMK als registrierten Wirkstoff für Desinfektion und Konservierung und setzt es zudem in eigenen Formulierungen der Marken Preventol und Virkon ein. Ein stark wachsendes Anwendungsgebiet sind Desinfektionsmittel im Tier- und Humanbereich. Die Nachfrage nach diesen Produkten ist in den vergangenen Jahren unter anderem aufgrund der Afrikanischen Schweinepest, der Vogelgrippe und der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. „Mit den zusätzlichen Kapazitäten bleiben wir für unsere Kunden ein verlässlicher Partner und können die gestiegene Nachfrage nach Preventol CMK im Bereich Desinfektion auch künftig bedienen“, sagte Matthias Arnold, Leiter der Business Line Actives & Disinfection im Lanxess-Geschäftsbereich Material Protection Products. „Für Desinfektionsmittel erwarten wir durch gestiegenes Hygienebewusstsein auch nach der Corona-Pandemie einen dauerhaft hohen Bedarf.“

In landwirtschaftlichen Betrieben helfen Desinfektionsmittel auf Basis von Preventol CMK, die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen, und tragen zur Reduktion von Antibiotika in der Tierhaltung bei. Auch das Thema Biosicherheit gewinnt aufgrund von steigenden Bevölkerungszahlen und mehr Fleischkonsum weltweit an Bedeutung und sorgt für einen nachhaltig wachsenden Bedarf an Desinfektionsmitteln. Im Bereich der menschlichen Gesundheit können Desinfektionsmittel auf Basis von Preventol CMK zum Beispiel in Krankenhäusern, aber auch im Haushaltsbereich verwendet werden.

Steigende Anforderungen in der industriellen Konservierung

Lanxess ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Produzent von Chlorkresol und unterstützt den Wirkstoff regulatorisch in allen wichtigen Biozidmärkten, wie beispielsweise in Europa unter der Biozidprodukte-Verordnung BPR oder in den USA bei der Environmental Protection Agency EPA. „Unsere CMK-basierten Produkte erfüllen die weltweit verschärften regulatorischen Anforderungen. Mit der Erweiterung können wir der starken Nachfrage nach diesen Produkten auch in Zukunft gerecht werden“, sagte Oliver Kretschik, Leiter der Business Line Biocides bei Material Protection Products.

Starkes Marktwachstum erwartet Lanxess auch im Bereich der industriellen Konservierung. Die CMK-basierten Preventol-Produkte haben ein sehr breites und ausgewogenes Wirkungsspektrum gegen Schimmelpilze, Bakterien und Hefen – selbst in stark mikrobiologisch-belasteten Medien. Daher sind sie interessant für zahlreiche Anwendungen – insbesondere in der Lederkonservierung und im Baubereich. In der Bauindustrie können CMK-basierte Preventol-Produkte formaldehydhaltige Produkte ersetzen. Im Lederbereich erfüllen sie sowohl hohe technische Anforderungen als auch steigende Industriestandards in Bezug auf Nachhaltigkeit und Toxizität.

Anlagenbau-Projekte im Dezember 2021

Coperion-Gesamtanlage zur Herstellung von Polyamid 6, Polyamid 66 und Polybutylenterephthalat
Der Spezialchemie-Konzern Lanxess betreibt am Standort Krefeld-Uerdingen eine weitere Coperion-Gesamtanlage zur Herstellung von Polyamid 6, Polyamid 66 und Polybutylenterephthalat. Die Auslegung der Anlage ermöglicht zuvor unerreichte Durchsätze.Mehr zum Projekt.
Chlor-Alkali-Elektrolyseanlage in Bitterfeld
Der Basischemikalien-Hersteller Nobian hat als erstes Unternehmen in Deutschland mit der Lieferung von grünem Wasserstoff aus einer Chlor-Alkali-Elektrolyse begonnen. Die Produktionsanlage steht im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen.Mehr zum Projekt.
Sinopec Bau einer Anlage für grünen Wasserstoff
Sinopec hat im Nordwesten Chinas mit dem Bau einer Anlage für grünen Wasserstoff begonnen. Mit einer jährlichen Produktion von 20.000 t soll es das weltweit größte Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff durch Photovoltaik sein.Mehr zum Projekt.
Petrochemie-Anlage
Der Anlagenbauer Technip Energies hat im Konsortium Target Engineering einen Großauftrag für den Bau eines neuen Ethan-Crackers erhalten. Inwieweit der CO2-Fußabdruck der künftigen Anlage beim Auftrag eine Rolle spielt, bleibt im Ungefähren.Mehr zum Projekt.
Anlage zur Rückverstromung von grünem Wasserstoff
Der Energiekonzern RWE und der japanische Turbinenhersteller Kawasaki wollen in Lingen eine der weltweit ersten wasserstofffähigen Gasturbinen im Industriemaßstab installieren. Obwohl wirtschaftlich fraglich, könnte das Projekt Flexibilität in der Energieversorgung bringen.Mehr zum Projekt.
Dr. Samir J. Serhan (Air Products) and Denis Krude (thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers)
Der Anlagenbauer Thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers hat von Air Products den Auftrag zur Lieferung einer Elektrolyseanlage mit einer Leistung von mehr als 2 Gigawatt erhalten. Es drüfte einer der weltweit größten Aufträge im Bereich Wasserstoff-Elektrolyse sein.Mehr zum Projekt.
Yara
Der norwegische Düngemittelhersteller Yara soll der japanischen Sumitomo Chemical Co. sauberes Ammoniak liefern. Die beiden Unternehmen haben dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet.Mehr zum Projekt.
Vertreter von Linde und MOL
Linde Engineering wird den Betrieb der Steamcracker-Anlage des Petrochemie-Konzerns MOL in Ungarn digitalisieren, um dessen Energieeffizienz zu verbessern.Mehr zum Projekt.

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