Die Anlage trägt den Namen Mercer Lignin Center und hat eine tägliche maximale Kapazität von 1.000 kg verschiedener Ligninsorten. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um die deutschlandweit erste Anlage dieser Art. Sie umfasst auf einer Fläche von 1.000 m² Lagereinrichtungen, Kontrollräume, Büros und Laborarbeitsplätze.
Was ist Lignin und wofür wird es verwendet?
Lignin fällt als Nebenprodukt bei der Nutzung von Holzzellulose an und besteht aus verschiedenen aromatischen Grundbausteinen, den Phenylpropanoiden. Dies macht den Rohstoff wertvoll, denn aromatische Verbindungen werden normalerweise aus fossilem Erdöl gewonnen. Phenylpropanoide dienen der Herstellung von verschiedensten Materialien und Produkten wie Kunststoffen, Medikamenten oder Farben. Weitere vielversprechende Anwendungen finden sich unter anderem in der Herstellung von Batterien und Verbundwerkstoffen.
Mercer arbeitet im Rahmen der Pilotproduktion nach eigenen Angaben auch mit Unternehmen aus der Batteriezellenindustrie zusammen. In Ost- und Mitteldeutschland entstehen derzeit verschiedene Batteriefabriken, unter anderem von BASF und Svolt. Lesen Sie hier mehr zu diesen Projekten:
Mercer Rosenthal erhofft sich von der Ligninproduktion „großes Potenzial“ für die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen und die Integration in die industrielle Bioökonomie. „Unser Fokus liegt auf der vollständigen Nutzung der Holzressourcen. Es ist deshalb nur konsequent, das vielfach ungenutzte Potenzial von Lignin auszuschöpfen“, so Konzern-CEO Juan Carlos Bueno.