
(Bild: Thyssenkrupp Uhde)
Thyssenkrupp Uhdes Polymerspezialisten Uhde Inventa-Fischer (UIF) und Praj Industries Limited (PIL) haben eine strategische Partnerschaft angekündigt. Ziel dieser Kooperation ist es, eine durchgängig integrierte Technologie für die Produktion von Polymilchsäure (PLA) zu entwickeln und anzubieten. Die Partner kombinieren dabei ihre Expertise in Chemieingenieurwesen und industrieller Biotechnologie, um eine kostengünstige, effiziente und ressourcenschonende Alternative zu fossilen Kunststoffen zu schaffen.
PLA als biobasierter Kunststoff bietet das Potenzial, den Übergang zu einer zirkulären Bioökonomie entscheidend zu fördern. Durch die Partnerschaft wird eine durchgängige Lösung geschaffen, die von der Zuckerumwandlung bis zur fertigen PLA-Polymerproduktion reicht und verschiedene Anwendungen in Verpackung, Textilien und Hygiene ermöglicht. Die massenhafte Nutzung fossiler Kunststoffe, insbesondere bei Einwegprodukten, hat den Bedarf an nachhaltigen Alternativen drastisch erhöht.
Der PLA-neo-Prozess von Uhde und Prajs Planera-Technologie bilden das Rückgrat der neuen integrierten Lösung. Während UIF die Erfahrung im Polymeranlagenbau einbringt, ergänzt PIL die Partnerschaft mit Know-how in industrieller Biotechnologie und der Produktion von Milchsäure. Beide Unternehmen verfügen über eine weltweite Präsenz und können sich flexibel auf verschiedene Rohstoffquellen – von Zucker über Stärke bis zu Non-Food-Rohstoffen der zweiten Generation – einstellen.
Pilotanlage erprobt neue PLA-Technologie
Praj Industries hat kürzlich eine Demonstrationsanlage für Biopolymere in der Nähe von Pune eingeweiht, die sowohl Lactid als auch Milchsäure produziert. Diese Pilotanlage dient der Erprobung und Validierung der neuen integrierten PLA-Technologie. Durch die Demonstration realer Produktionsbedingungen soll die Kommerzialisierung der Lösung beschleunigt und das Vertrauen potenzieller Kunden gestärkt werden.
Das gemeinsame Angebot von Thyssenkrupp Uhde und Praj Industries stellt den Projektpartnern zufolge eine bedeutende Weiterentwicklung im Bereich Biokunststoffe dar. Die Kombination von Technologien ermöglicht nicht nur eine wirtschaftlich attraktive Produktion von PLA, sondern bietet auch eine klare Antwort auf die dringenden Umweltprobleme im Zusammenhang mit fossilen Kunststoffen. Mit ihrer Kooperation wollen die Unternehmen somit den Markt für biobasierte Kunststoffe nachhaltig prägen.
Die Partnerschaft ist ist nicht die erste Aktivität von Thyssenkrupp Uhde in Indien. Unter anderem hatte der Anlagenbauer erst vor kurzem einen Auftrag für ein Salpetersäure-Werk zur Produktion von Düngemitteln im indischen Bundesstaat Gujarat erhalten.