
Bis 2026 sollen täglich 100 Millionen gebrauchte PET-Flaschen recycelt werden. (Bild: Heraeus)
Revalyu hat ein eigenes chemisches Recyclingverfahren zur Wiederverwertung von gebrauchten PET-Flaschen in nachhaltiges PET-Polymer (Ester) kommerzialisiert, das dann in seiner Produktionsstätte in Nashik, Indien, in nachhaltige Filamentgarne für die Textilindustrie umgewandelt wird. Die Technologie soll ein kosteneffizientes kontinuierliches Recyclingverfahren bieten, das Schmutz und Verunreinigungen effizienter entfernt und dadurch hochreines recyceltes PET ermöglicht. Außerdem verbraucht es nach Angaben des Unternehmens 91 % weniger Energie und 75 % weniger Wasser als herkömmliche Verfahren zur Herstellung von PET-Polymeren. Es könne außerdem in allen PET-Produktionsverfahren eingesetzt werden. Revalyu beschäftigt heute rund 300 Mitarbeiter und beliefert nach eigenen Angaben bereits verschiedene Kunden weltweit.
Das Unternehmen sei „ein innovationsgetriebenes Unternehmen und passt damit perfekt in das Heraeus-Portfolio“, sagte Jan Rinnert, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung der Heraeus Holding. Die Stärke seines Unternehmens sei es, „Investitionen, Infrastruktur und die strategische Unterstützung bereitzustellen, um das Wachstum von Revalyu jetzt zu beschleunigen“. Ziel sei es, bis 2026 täglich 100 Mio. gebrauchte PET-Flaschen zu recyceln.
PET kommt in Fasern für Kleidung, Textilien, Verpackungsbehältern für Flüssigkeiten und Lebensmittel, in der Thermoformung für die Herstellung und in vielen anderen Verbraucherprodukten zum Einsatz.
Bildergalerie: Alternativen zum mechanischen Recycling

BASF: Chemcycling - BASF will im Chemcycling-Projekt mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette hochwertige Produkte aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen herstellen. Der thermomechanische Pyrolyse-Prozess wandelt Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl um, welches fossile Rohstoffe in der Produktion ersetzt. (Bild: BASF)

Fraunhofer Umsicht: iCycle-Plattform - Forscher des Fraunhofer Umsicht haben für ihre Pyrolyse-Anlage im Pilotmaßstab hocheffiziente Wärmeübertrager-Technologien entwickelt, um verunreinigte, schadstoffbelastete und schwer recyclierbare Materialien aufzubereiten. (Bild: Fraunhofer Umsicht)

Dyneon: Upcycling-Prozess - Die 3M Tochter Dyneon bezeichnet die Pyrolyse von Fluorpolymeren als Upcycling-Prozess und gewinnt jährlich aus bis zu 500 t Fluorpolymerabfällen neuen Kunststoff. (Bild: 3M/Dyneon)

OMV: OMV Reoil - In der Pilotanlage des Projekts Reoil recycelt OMV in Swechat, Österreich, Kunststoffabfälle zu synthetischem Rohöl, indem das Plastik verdampft und durch chemische Prozesse wieder zu kleineren Ketten zusammengeführt wird. Die Verarbeitungskapazität der Pilotanlage liegt bei 100 kg/h. (Bild: OMV)

Fraunhofer IVV: Creasolv-Prozess - Im Creasolv-Prozess des Fraunhofer IVV bestimmt die Wahl des geeigneten Lösemittels, welches Polymer aus geschreddertem Kunststoffabfall gelöst und verwertet wird. Aus der gereinigten Lösung wird der Kunststoff ausgefällt und zu Granulat verarbeitet, das in der Qualität Neuware entspricht. (Bild: Fraunhofer IVV)

Verbundprojekt: Resolve-Verfahren - Das Resolve-Verfahren zum chemischen Recycling von Polystyrol (PS) entwickeln Ineos Styrolution, Neue Materialien Bayreuth, das Institut für Aufbereitung und Recycling und das Institut für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen in einem vom BMBF geförderten Projekt. Verpackungsabfälle aus dem Gelben Sack dienen als Ausgangsware für sortenreine Polystyrol-Flakes, die thermisch in Monomere, Oligomere und flüchtige Spaltprodukte zerlegt werden. Aus den Monomeren entsteht neues PS. (Bild: IKV)

APK: Newcycling - APK hat die lösemittelbasierte Newcycling-Technologie entwickelt, um aus zerkleinerten, gemischten Kunststoffabfällen und Mehrschichtverpackungen sortenreine Kunststoffe herauszulösen. Die Polymerketten werden sortenrein gelöst und nach Wiedergewinnung des Lösemittels granuliert. Die Eigenschaften der gewonnenen Kunststoffe sind ähnlich Neuware. Eine aus der vorindustriellen Pilotanlage hochskalierte Industrieanlage kann circa 8.000 t/a Newcycling-Rezyklat herstellen. (Bild: APK)

Carboliq: Catalytische Tribochemische Conversion - Die von Carboliq entwickelte Catalytische Tribochemische Conversion (CTC) kombiniert thermische, katalytische und mechanochemische Mechanismen. Ein Standardmodul kann mit durch Reibung erzeugter Prozessenergie bis 400 l/h gemischte Kunststoffabfälle bei milden Bedingungen umwandeln. (Bild: Recenso)

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