Werner Wenning wird nach der Hauptversammlung am 28. April 2020 aus dem Aufsichtsrat von Bayer ausscheiden. Seinen Posten als Vorsitzender des Kontrollgremiums soll Prof. Dr. Norbert Winkeljohann übernehmen.
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Werner Wenning war seit 2012 Vorsitzender des Aufsichtsrates bei Bayer und gibt sein Amt nach der kommenden Hauptversammlung ab.(Bild: Bayer)
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Wenning (73) leitet den Aufsichtsrat seit 2012 und ist bis zum Jahr 2022 gewählt. „Meine persönliche Lebensplanung sah eigentlich vor, dass ich mich schon im vergangenen Jahr mit Erreichen der Soll-Altersgrenze gemäß Geschäftsordnung des Aufsichtsrats zurückziehen wollte“, erklärte Wenning. Der Aufsichtsrat habe ihn im Hinblick auf die damalige Lage der Gesellschaft aber gebeten, weiter zur Verfügung zu stehen. „Diesem Wunsch bin ich aus meiner tiefen Verbundenheit zum Unternehmen gerne nachgekommen“, so Wenning. Noch bevor er sich entschieden habe, sein Amt jetzt niederzulegen, habe sich der Nominierungsausschuss schon längere Zeit mit der Nachfolgefrage befasst und Herrn Winkeljohann identifiziert.
Designierter Nachfolger von Wenning an der Spitze des Bayer-Aufsichtsrats ist Prof. Dr. Norbert Winkeljohann.
Winkeljohann (62) war bis Juni 2018 Vorsitzender des Vorstands der Pricewaterhouse Coopers Europe und gehört dem Bayer-Aufsichtsrat seit Mai 2018 an. Die freiwerdende Stelle als Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat soll der ehemalige Finanzvorstand der TUI Group, Horst Baier (63), übernehmen. Der Aufsichtsrat beschloss, der Hauptversammlung einen entsprechenden Wahlvorschlag vorzulegen. Baier soll im Falle seiner Wahl den Vorsitz im Prüfungsausschuss von Winkeljohann übernehmen.
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„Auf einem sehr guten Weg“
„Bayer ist strategisch und operativ auf einem sehr guten Weg – die Integration des akquirierten Agrargeschäfts verläuft sehr erfolgreich, und die angekündigten Effizienz-, Struktur und Portfoliomaßnahmen kommen gut voran“, so Wenning. „Im Hinblick auf die Handhabung der rechtlichen Themen in den USA haben wir zudem Fortschritte gemacht und setzen dies fort. Daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt, mein Amt an einen Nachfolger zu geben. Ich freue mich, dass der Aufsichtsrat mit Herrn Winkeljohann eine Führungspersönlichkeit ausgewählt hat, die Bayer in eine neue Phase als führendes und fokussiertes Life-Science-Unternehmen in die Zukunft begleitet.“
„Herr Wenning hat Bayer über viele Jahre geprägt. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet – auch dafür, dass er sich 2019 bereiterklärt hat, seine Amtszeit zum Wohle des Unternehmens noch einmal zu verlängern“, sagte Oliver Zühlke, der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats. „Mit Herrn Prof. Winkeljohann haben wir einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden ernannt, der über eine außerordentliche Expertise und umfangreiche Erfahrung aus seiner Manager- sowie Prüfer- und Beratertätigkeit verfügt. Seit seinem Eintritt in den Aufsichtsrat als Vorsitzender des Prüfungsausschusses hat er sich intensiv in die Geschäfte und Strukturen des Bayer-Konzerns eingearbeitet. Das gilt auch für die bei Bayer gelebte und sehr bewährte sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit.“
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„Im Namen des gesamten Vorstands danke ich Herrn Wenning für seine sehr großen Verdienste um das Unternehmen. Er hat in seinen Jahren als Vorstandsvorsitzender den Konzern strategisch neu ausgerichtet. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat unter seiner Führung den Vorstand bei der Weiterentwicklung von Bayer zu einem Life-Science-Unternehmen eng begleitet“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. „Herrn Prof. Winkeljohann beglückwünschen wir zu seiner Ernennung und freuen uns auf die Zusammenarbeit in neuer Funktion.“ (ak)
Chemiekonjunktur und Rohstoffbasis in Deutschland
Globale Konjunktur setzt der Chemie zu - Höhere Preise, aber weniger Umsatz in 2019. Beschäftigung legt leicht zu. Die jahrelange positive Serie der vom VCI kommunizierten Geschäftszahlen der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist 2019 gerissen. In einem schwierigen globalen Umfeld konnte die Branche bei Produktion und Umsatz nicht an das hohe Niveau von 2018 anknüpfen. Die Hersteller konnten zwar in ihren Märkten höhere Preise durchsetzen, doch der Rückgang der Produktion um 7,5 % zog den Umsatz dennoch ins Minus. Am Ende des Jahres stand ein Rückgang um 5 % zu Buche. Auf die Zahl der Beschäftigten in den Chemie- und Pharmaunternehmen wirkte sich diese Entwicklung allerdings noch nicht aus. Diese legte um 0,5 % zu.(Bild: alexdndz / Julien Eichinger / elenvd– AdobeStock / CHEMIE TECHNIK, Daten: VCI)
Branche setzt höhere Preise durch - Spezialchemie und Pharmazie verbuchen weiteres Plus. Die Erzeugerpreise für chemisch-pharmazeutische Produkte legten 2019 um 1 % zu. Während die Preise der rohölnahen Sparten (Petrochemie) den niedrigeren Rohölkosten folgten, verzeichneten Spezialchemie und andere rohölferne Sparten ein mehr oder weniger deutliches Plus. Insgesamt legten die Preise damit im vierten Jahr in Folge zu.(Bild: CHEMIE TECHNIK; Daten: VCI)
Immer mehr Beschäftigte - 465.000 Mitarbeiter markieren den höchsten Stand seit 2001. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie um insgesamt 50.000 Mitarbeiter gestiegen und erreichte 2019 den höchsten Stand seit 2001. Mit 465.000 Mitarbeitern wurde 2019 der höchste Stand seit 2001 erreicht. Allerdings rechnet der Branchenverband VCI damit, dass der Trend zum Beschäftigungsaufbau nun auslaufen wird.(Bild: CHEMIE TECHNIK, alexdndz – Stock.adobe.com; Daten: VCI)
Die Rohstoffbasis muss sich verändern - Treibhausgas-Neutralität erfordert andere Zusammensetzung. Wenn die Chemieindustrie die Treibhausgas-Neutralität erreichen will, dann muss sich die Rohstoffbasis dramatisch ändern. Einer Studie von Dechema und Futurecamp zufolge könnte bis 2050 Kohlendioxid der größte Kohlenstofflieferant für chemische Produkte werden, gefolgt von Biomasse und Kunststoffabfällen. Fossile Rohstoffe werden kaum noch eine Rolle spielen.(Bild: CHEMIE TECHNIK; Daten: VCI)