Partnerschaften mit Noveon, Permag und LCM

Solvay baut Liefernetz für Seltene Erden aus

Der Chemiekonzern Solvay erweitert sein Netzwerk für strategische Rohstoffe in der Magnetindustrie und hat gleich zwei neue Liefervereinbarungen geschlossen. Ziel ist es, eine nachhaltige und widerstandsfähige Versorgung mit kritischen Seltene-Erden-Materialien für den Magnetmarkt sicherzustellen.

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Mitarbeiter von Solvay in der Anlage LaRochelle

Neben einer Kooperation mit dem US-Magnethersteller Noveon Magnetics unterzeichnete das Unternehmen auch ein Abkommen mit Permag (USA) und Less Common Metals (LCM, UK).

Liefervereinbarung mit Noveon: NdPr, Dysprosium und Terbium ab 2026

Ab 2026 wird Solvay den US-Hersteller Noveon mit Neodym-Praseodym (NdPr) sowie Dysprosium (Dy) und Terbium (Tb) beliefern. Die Oxide stammen unter anderem aus recycelten End-of-Life-Materialien. Sie bilden die Basis für die Produktion hochleistungsfähiger Permanentmagnete, die insbesondere in Elektromotoren, Robotik, Automatisierung und Energietechnik eingesetzt werden. „Diese Vereinbarung stärkt unsere Fähigkeit, zuverlässige, in den USA gefertigte Magnetlösungen zu liefern“, betonte Scott Dunn, CEO von Noveon Magnetics. Partnerschaften wie diese seien entscheidend, um die US-Lieferketten gegenüber globalen Risiken widerstandsfähiger zu machen.

Partnerschaft mit Permag und LCM: Fokus auf Samarium

Parallel hat Solvay ein weiteres strategisches Abkommen mit Permag und LCM geschlossen, das die Versorgung mit Samarium sichern soll – einem weiteren Schlüsselrohstoff für leistungsstarke Magnete und magnetische Baugruppen. Solvay liefert dabei Samarium-Oxide aus seinem Werk in La Rochelle (Frankreich). LCM steuert seine Expertise im Bereich Metallisierung und Legierungsherstellung bei. Die Kooperation soll die Nachfrage in den kommenden 3 bis 5 Jahren zuverlässig bedienen. „Nachhaltige und sichere Lieferketten sind für uns zentral“, erklärte An Nuyttens, Präsidentin von Solvay Special Chem. „Durch die Zusammenarbeit mit Permag und LCM stärken wir die Rohstoffbasis in verschiedenen Regionen der Welt.“ Auch Permag sieht darin einen entscheidenden Schritt: „Der Erfolg unserer Kunden steht für uns an erster Stelle. Eine verlässliche Rohstoffversorgung ist dafür essenziell“, sagte Joe Stupfel, CEO von Permag.

Reaktion auf steigenden globalen Bedarf

Der internationale Bedarf an Seltene-Erden-Magneten wächst rasant – nicht zuletzt durch Elektromobilität, erneuerbare Energien, Elektronik und Verteidigungstechnik. Während neue Produktionskapazitäten oft lange Vorlaufzeiten benötigen, will Solvay mit den zwei Abkommen kurzfristig verfügbare Lösungen bieten und eine diversifizierte, resiliente Lieferkette etablieren.