Heimische Produktion von Lithiumhydroxidmonohydrat
Vulcan erhält Bau- und Betriebsgenehmigung für Lithium-Anlage im Industriepark Höchst
Vulcan Energy hat die Genehmigung für den Bau und Betrieb einer zentralen Lithium-Anlage (CLP) im industriellen Maßstab erhalten. Das Unternehmen will jährlich Material für 500.000 Elektrofahrzeugbatterien bereitstellen.
Regierungspräsident Hilligardt übergibt Genehmigung für Bau und Betrieb einer Lithium-Anlage im Industriepark Höchst.
(Bild: Vulcan Energy)
Die neue Lithium-Anlage im Industriepark ist zentraler Bestandteil von Vulcans ersten beiden Projektphasen, welche jeweils die kombinierte Gewinnung von klimaneutralem Lithium sowie erneuerbarer Energie aus Tiefengeothermie vorsehen. An der Anlage wird in Zukunft Lithiumchlorid mit Hilfe von grünem Strom durch einen Elektrolyse-Prozess zum Endprodukt Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) verarbeitet – ein Rohstoff, der essenziell für die Herstellung von Elektrofahrzeugbatterien ist. Das Lithiumchlorid wird in der ersten Projektphase „Lionheart“ in einem vorgelagerten Prozessschritt an einer kombinierten Geothermie- und Lithium-Anlage (G-LEP) im Landauer Gewerbegebiet gewonnen. Für den Bau der Geothermie-Anlage sowie einer zugehörigen Umspannstation liegen dort bereits Baugenehmigungen vor. In der zweiten Projektphase soll die Gewinnung des Lithiumchlorids in der Rhein-Neckar Region umgesetzt werden.
Durch die kommerzielle Lithium-Gewinnung an den Anlagen in Frankfurt-Höchst und Landau will Vulcan in der ersten Projektphase jährlich bis zu 24.000 Tonnen LHM für die europäische Batterie- und Automobilbranche bereitstellen, was in etwa für die Herstellung von 500.000 Elektrofahrzeugbatterien ausreicht. Für die zweite Projektphase werden die Produktions- und Lagereinheiten der CLP in Frankfurt-Höchst erweitert.
Vorbereitung auf den Start der kommerziellen Lithium-Gewinnung
Die Übergabe der Genehmigungsunterlagen durch Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt fand im Beisein des Geschäftsführers der Industriepark-Betreibergesellschaft Infraserv Höchst, Dr. Joachim Kreysing, an Vulcans Zentraler Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage (CLEOP) im Industriepark statt. An dieser Anlage stellt Vulcan in Vorbereitung auf den Start der kommerziellen Lithium-Gewinnung bereits seit Beginn des Jahres nachhaltiges und inländisch produziertes LHM her.
In einer Veröffentlichung des Regierungspräsidium Darmstadts kommentiert Prof. Dr. Hilligardt: „Die Unabhängigkeit von internationalen Lieferketten bei zukunftsrelevanten Rohstoffen ist sehr wichtig, insofern freut es mich, den Genehmigungsbescheid heute überreichen zu dürfen. Auch für den Standort Industriepark Höchst hat dieses Projekt eine starke Signalwirkung. Es ist ein eindrucksvoller Beleg für die Innovationskraft und die Zukunftsorientiertheit der Unternehmen in unserer Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.“
Infraserv-Geschäftsführer Dr. Joachim Kreysing ist stolz darauf, dass sich Vulcan Energy für den Industriepark Höchst entschieden hat, um hier die Weiterentwicklung einer Zukunftstechnologie voranzutreiben: “Die Transformation des Wirtschaftsstandortes Deutschland kann nur mit der Innovationskraft der chemischen Industrie gelingen. Dabei sind Forschungs- und Produktionsstandorte wie der Industriepark Höchst unverzichtbar. Unser Standort bietet optimale Rahmenbedingungen für Unternehmen, die an nachhaltigen und innovativen Lösungen arbeiten.”
Thorsten Weimann, Geschäftsführer und Chief Development Officer von Vulcan Energy, kommentiert: „Die Genehmigung zum Bau und Betrieb unserer Zentralen Lithium-Anlage im Industriepark Höchst ist ein wichtiger Schritt für die Umsetzung unseres Lionheart-Projekts. Vulcan wird mit den Produktionsanlagen in Frankfurt-Höchst und Landau eine nachhaltige, inländische und kompakte Lithiumlieferkette auf einer Gesamtstrecke von 130 Kilometern erschließen und so das Ziel der EU unterstützen, kritische Rohstoffabhängigkeiten zu verringern. Darüber hinaus leisten wir durch den Einsatz von Tiefengeothermie im Rahmen unseres Projekts einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energiewende.“