
Das Vorprodukt spart bis zu 20 % Kohlenstoffdioxid. (Bild: Covestro)
Dazu wird das Covestro-Polyol Cardyon eingesetzt, in das sich bis zu 20 % CO2 einbauen lassen. Mit diesem produziert das Schweizer Unternehmen Foampartner nun Schäume für verschiedene Bereiche im Fahrzeuginnenraum. Die nachhaltigen Schaumstoffe, die als neue Produktreihe unter dem Namen Obonature vermarktet wird, werden in einem nächsten Schritt mit einem Textil laminiert und kommen so im Inneren von Fahrzeugen zum Einsatz. Sie werden vor allem im Dachhimmel verarbeitet, aber auch in Türverkleidungen und Armlehnen sowie in Autositzverkleidungen.
Neben ihrer ressourcenschonenden Herstellung zeichnen sich die besonders emissionsarmen Schaumstoffe nach Angaben von Covestro durch eine längere Lebensdauer und Materialbeständigkeit aus. Zudem lassen sie sich dank optimiertem Laminierverhalten in reduzierter Materialeinsatzstärke bei gleichzeitig schnelleren Kaschierprozessen verarbeiten. Dadurch können sowohl Material- als auch Herstellkosten eingespart werden.
Auch in Polstermöbeln oder Textilien im Einsatz
Die CO2-Polyole der Marke Cardyon kommen neben dem Einsatz in der Autoindustrie bereits in zahlreichen weiteren Anwendungsgebieten zum Einsatz. Außer für Schaumstoffe in Matrazen und Polstermöbeln werden sie bereits für Spezialkleber für Unterbeläge von Sportböden verwendet. In einem weiteren Forschungsprojekt ist es zudem gelungen, elastische Textilfasern auf Cardyon Basis herzustellen. Sie können beispielsweise in Strümpfen und medizinischen Textilien eingesetzt werden und so herkömmliche Elastikfasern auf Erdölbasis ablösen. Covestro arbeitet unter anderem mit verschiedenen Textilherstellern daran, die Faserherstellung in den Industriemaßstab und die neuartigen Fasern zur Marktreife zu bringen.
Teil der neuen Ausrichtung bei Covestro
Technologien wie diese sollen einen erheblichen Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft leisten, auf die sich Covestro nach eigenem Bekunden „vollständig ausrichtet“. Der Fokus liegt dabei neben alternativen Rohstoffen wie CO2, Biomasse und Altmaterialien auf der Entwicklung innovativer Recyclingtechnologien sowie der Nutzung sauberer Energiequellen wie Windkraft in der Produktion. Mit der neuen Technologie gehe man „jetzt einen weiteren, wichtigen Schritt, um Kohlendioxid als alternativen Rohstoff in der chemischen Industrie noch breiter einzusetzen“, sagt Sucheta Govil, Chief Commercial Officer (CCO) von Covestro. „Damit forcieren wir die Transformation zur Kreislaufwirtschaft und unterstützen unsere positiven Wachstumsimpulse der letzten Wochen.“ (jg)
Zahlen und Fakten zur Kunststoffindustrie in Deutschland:

Polymere sind ein globales Milliardengeschäft mit wachsender Tendenz. Bild: Gerhard Seybert – AdobeStock

Bau ist der größte Abnehmer - Markt für Kunststoffe in Deutschland: Der Löwenanteil der in Deutschland verarbeiteten Kunststoffe (links) geht in Produkte für den Bau sowie technische Teile. Doch besonders stark wächst derzeit der Markt für Konsumprodukte. Anders sieht die Verteilung und Verwendung der in Deutschland produzierten Kunststoffwerkstoffe (rechts) aus. Hier kommt die größte Nachfrage aus dem Verpackungssektor. Bild: CHEMIE TECHNIK, Daten: Plasticseurope, 2017

Rückgang auf hohem Niveau - Kunststoffproduktion und Umsatz mit Kunststoff in Deutschland 2018: 2018 ist die Kunststoffproduktion in Deutschland um 3,1 % auf 19,3 Mio. Tonnen geschrumpft. Der Umsatz stieg um 1,1 % auf 27,4 Mrd. Euro. Bild: CHEMIE TECHNIK; Daten:Plasticseurope

Ein Multi-Milliardenmarkt - Kunststoffindustrie in Deutschland: Rund 200 Unternehmen produzieren in Deutschland mit rund 53.000 Beschäftigten Kunststoffe im Wert von 27 Mrd. Euro. Verarbeitet werden diese Produkte nicht nur bei Abnehmern im Ausland, sondern in fast 3.000 Betrieben, in denen 335.000 Menschen beschäftigt sind. Daten und Bild: Plasticseurope
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