Eröffnung

Die offizielle Inbetriebnahme einer der größten Wasserstofferzeugungsanlagen Deutschlands begleitete unter anderem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. (Bild: Siemens)

Gut ein Jahr nach dem offiziellen Spatenstich übergaben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sowie Siemens-Vertreter die Anlage an die Betreibergesellschaft WUN H2. Bis zu 1.350 t grüner Wasserstoff können nun jährlich im Energiepark Wunsiedel aus regenerativer Sonnen- und Windkraft erzeugt werden. Zur Wasserstofferzeugung kommt ein Elektrolyseur der neuesten und leistungsstärksten Produktlinie von Siemens Energy mit einer elektrischen Gesamtleistung von 8,75 MW Einsatz. Der Silyzer 300 beruht auf der PEM-Technologie, die optimal geeignet ist für den Betrieb mit regenerativen Energien.

Der hier produzierte grüne Wasserstoff soll vornehmlich in Industrie- und Gewerbebetrieben der Region gehen – von der Glas- und Keramikindustrie über Transportunternehmen und Automobilzulieferbetrieben bis zum benachbarten Sägewerk –, aber auch im Kraftverkehr eingesetzt werden. Rechnet man mit einer regionalen Fahrleistung von 150 km pro Tag, so könnten beispielsweise 400 wasserstoffbetriebene 40-Tonnen-LKWs mit dieser Menge ein ganzes Jahr CO2-frei fahren. Jährlich können durch den Einsatz der in Wunsiedel produzierten Wasserstoffmenge und der damit verbundenen Verdrängung von fossilen Energieträgern bis zu 13.500 t Kohlendioxid vermieden werden.

Als Generalunternehmer verantwortete Siemens Smart Infrastructure die Errichtung der Gesamtanlage sowie den Aufbau eines intelligent überwachten und gesteuerten Energienetzes. Der Wasserstoff wird im Sinne des dezentralen Ansatzes über LKW-Trailer an die Endkunden vornehmlich im Umkreis von rund 150-200 km (Nordbayern, Thüringen, südliches Sachsen und Westböhmen) verteilt. Mit der für 2023 geplanten Errichtung einer H2 -Tankstelle am Energiepark Wunsiedel soll zusätzlich die regionale Nutzfahrzeugflotte dekarbonisiert werden.

Siemens auch an Betreibergesellschaft beteiligt

„Da globale Erwärmung, Energieabhängigkeit und steigende Kosten zu immer drängenderen Themen werden, sind reale Lösungen für die Energiezukunft von entscheidender Bedeutung“, sagte Siemens-Vorstandsmitglied und CEO Smart Infrastructure Matthias Rebellius. „Das Projekt Wunsiedel ist ein hervorragender Beweis dafür, wie Weitblick und Eigeninitiative in Kombination mit der richtigen Technologie und Finanzierung die Entwicklung einer CO2-freien Energieversorgung vorantreiben können.“

Siemens Financial Services unterstützt mit einem intelligenten Finanzierungskonzept und ist mit einem Anteil von 45 % an der Betreibergesellschaft WUN H2 beteiligt. Die anderen Anteilseigner sind mit weiteren 45 % die Rießner-Gase aus Lichtenfels, ebenfalls in Oberfranken, sowie die Stadtwerke Wunsiedel (SWW) mit 10 %.

Aktuell werden bereits Gespräche über eine Erweiterung der Anlage und Verdoppelung auf 17,5 MW Leistung geführt.

CT-Fokusthema Wasserstoff

(Bild: Corona Borealis – stock.adobe.com)

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