So hat US-Präsident Biden am Freitag angekündigt, dass man für alle anstehenden Entscheidungen über die Genehmigungen für Projekte zur Ausfuhr von LNG „eine vorübergehende Pause“ einlegen werde. Konkret betroffen sind noch nicht genehmigte Exportterminals wie etwa das geplante Calcasieu Pass 2 Terminal des LNG-Konzerns Venture Global in Louisiana. Die Aussetzung soll für neue Genehmigungen gelten und in Kraft bleiben, bis das nationalen Energieministerium DOE seine Kriterien überarbeitet hat. Dies könnte mehrere Monate dauern.
Die Wirtschafts- und Umweltanalysen, die das DOE als Grundlage für Exportgenehmigungen nutzt, sind noch unter der Regierung von Donald Trump entstanden und inzwischen etwa fünf Jahre alt. Verschiedene Kriterien wie die Auswirkungen der Exporte auf Treibhausgasemissionen sowie Energiekostensteigerungen für amerikanische Verbraucher seien „nicht mehr in angemessener Weise“ berücksichtigt, so die US-Regierung. Auch die Umweltverschmutzung durch neue Exportanlagen wird in dem Papier erwähnt – bei den LNG-Exporten aus den USA handelt es sich zum größten Teil um Fracking-Gas, das in Terminals an der US-Golfküste verflüssigt und auf spezielle Tankschiffe verladen wird.
Größter Teil der LNG-Importe kommt aus den USA
In Deutschland haben die Ankündigungen der US-Regierung Sorgen über die künftige Erdgas-Versorgung hervorgerufen. Nach der Beendigung der Gasbelieferung aus Russland in Folge des Ukraine-Krieges hatte Deutschland verstärkt auf den Import von LNG gesetzt. Dazu wurden auch verschiedene LNG-Terminals an der Nord- und Ostsee errichtet. Der absolute Großteil des LNGs stammt dabei aus den USA, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft beziffert den Anteil im Januar 2024 auf über 80 %.
Aktuell ist der Anteil der direkten LNG-Einfuhren über deutsche Terminals an der Gasversorgung in Deutschland noch relativ gering:
Herkunft des Erdgases in Deutschland
Zu beachten ist allerdings, dass die Erdgas-Importe über andere Länder, beispielsweise aus den Niederlanden und Belgien, auch LNG aus den USA umfassen. Außerdem hatte die Bundesregierung auf wachsende Importe aus den USA gesetzt, die jetzt in Frage stehen. Auch verschiedene Unternehmen wie der Chemiekonzern BASF haben sich bereits LNG-Lieferungen aus den USA gesichert.