
Bayer verkauft seinen Geschäftsbereich Environmental Science an Cinven. Bild: Bayer
Mit der Transaktion will der Bayer-Konzern sein Crop-Science-Portfolio straffen und den Erlös zum Schuldenabbau nutzen. Laut Pressemitteilung will die britische Beteiligungsgesellschaft "durch erhebliche Investitionen in das erworbene Geschäft Innovationen weiter vorantreiben und das Wachstum beschleunigen". Environmental Science Professional ist ein Anbieter von Lösungen zur Bekämpfung von Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern in nicht-landwirtschaftlichen Bereichen – dazu gehören die Bekämpfung von Krankheitsüberträgern, professionelle Schädlingsbekämpfung und Vegetationskontrolle in Forstwirtschaft, auf Rasenflächen und bei Zierpflanzen. Der Geschäftsbereich beschäftigte im Jahr 2021 rund 800 Mitarbeiter, die in mehr als 100 Ländern das Geschäft und den Vertrieb unterstützen. Der Hauptsitz befindet sich in Cary, North Carolina, USA. Bayer hatte seine Entscheidung, das Geschäft zu veräußern, im Februar 2021 bekannt gegeben.
„Durch diese Veräußerung können wir uns auf unser landwirtschaftliches Kerngeschäft und die erfolgreiche Umsetzung unserer Wachstumsstrategie in der Division Crop Science konzentrieren. Zugleich haben wir einen sehr attraktiven Kaufpreis für das zu veräußernde Geschäft erzielt“, sagte Rodrigo Santos, Mitglied des Vorstands von Bayer und Leiter der Division Crop Science.
Die Transaktion soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen werden, sofern die üblichen Bedingungen dafür erfüllt sind. Mit den Nettoeinnahmen soll die Nettofinanzverschuldung von Bayer reduziert werden.
Unternehmen "agiler" machen
„Das Environmental-Science-Geschäft für professionelle Kunden von Bayer ist weltweit führend in einer äußerst attraktiven und wichtigen Branche. Wir danken Bayer für das Vertrauen in Cinven und planen, auf dem starken Fundament aufzubauen, das Bayer geschaffen hat, indem wir erheblich in das Geschäft investieren“, sagte Pontus Pettersson, Partner und Leiter des Bereichs Industrial bei Cinven. „Als globaler Private-Equity-Fonds ist Cinven gut positioniert, um Innovationen weiter voranzutreiben und das Wachstum von Environmental Science Professional zu beschleunigen, einschließlich der Bereitstellung digitaler und datengestützter Lösungen. Außerdem können wir das Unternehmen agiler machen, damit es auf die besonderen Bedürfnisse seiner Märkte und Kunden reagieren kann.“
Chemietarif: Das fordert die Chemiegewerkschaft

Die Chemie-Tarifverhandlungen betreffen deutschlandweit rund 580.000 Beschäftigte in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Die Gespräche zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern sind am 2. März zunächst auf regionaler Ebene gestartet, am 21. März wird in Hannover erstmals auf Bundesebene verhandelt. (Bild: IG BCE)

Ins Zentrum ihrer Forderungen hat die Chemiegewerkschaft die Erhöhung der Löhne und Gehälter sowie der Ausbildungsvergütungen gestellt. Angesichts des Fachkräftemangels seien Investitionen ins Personal im ureigenen Interesse der Chemiebetriebe. "Sie brauchen dringend eine Investitionsoffensive – mit Blick auf ihre Attraktivität als Arbeitgeber, die Wertschätzung ihrer Beschäftigten, die Nachwuchsarbeit“, sagte der stellvertretende IGBCE-Vorsitzende Ralf Sikorski. (Bild: K.-U. Häßler – stock.adobe.com)

Eine genaue Zahl, um wieviel die Entgelte steigen sollen, nennt die Gewerkschaft nicht. Da die Beschäftigten wie der Rest der Bevölkerung derzeit von der hohen Inflation betroffen ist, müsse aber am Ende "ein Plus oberhalb der Teuerungsrate" stehen. Die Inflationsrate in Deutschland lag im Januar 2022 bei 4,9 % (im Vergleich zum Vorjahr). (Bild: sewcream – stock.adobe.com)

Gefordert wird außerdem eine Erhöhung der Schichtzuschläge für die Beschäftigten in Nachtschichten auf einheitlich 25 %. „Es waren die Schichtarbeiter, die in der Pandemie 24/7 den Laden am Laufen gehalten haben, während ihre Vorstände im Homeoffice arbeiten konnten“, so Gewerkschaftsfunktionär Sikorski. Heute sei Schichtarbeit für junge Menschen unattraktiver denn je. „Wir müssen und werden das ändern.“ (Bild: Thorsten Frisch – stock.adobe.com)

Die Attraktivität des Arbeitsplatzes steht auch beim Thema "mobile Arbeit" und Homeoffice im Vordergrund. Die Arbeitswelt werde sich in den nächsten Jahren "massiv verändern", glaubt die Chemiegewerkschaft. Daher bedürfe es klarer tariflicher Leitplanken für betriebliche Vereinbarungen, "damit wir für die gesamte Branche zu einheitlichen Qualitätsanforderungen an gute mobile Arbeit kommen". (Bild: Jürgen Fälchle – stock.adobe.com)

Eine weitere wichtige Forderung betrifft die Ausbildung. In der Corona-Krise hatten zudem viele Chemieunternehmen ihre Ausbildungsanstrengungen zurückgefahren, so die Gewerkschaft. Das sei "ein falsches Signal an die junge Generation". Die IGBCE will deshalb neue Fördermöglichkeiten zur Ausbildung Jugendlicher schaffen. (Bild: industrieblick – stock.adobe.com)

Ihre Forderungen stützt die Gewerkschaft auf die Beobachtung, dass die wirtschaftliche Situation der Chemie- und Pharmabranche positiv sei. In einer Umfrage gaben 78 % der befragten Beschäftigten an, ihrem Arbeitgeber gehe es gut bis glänzend. (Bild: IG BCE)

Die Arbeitgeber sehen dies naturgemäß anders. Trotz der deutlichen Erholung der letzten Monate liege die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie nach Rezessionsverlusten und Corona-Krise noch nicht wieder auf Wachstumskurs, erklärte etwa der Hauptgeschäftsführer der Chemie-Arbeitgeber Westfalen Dirk W. Erlhöfer. Außerdem seien die Betriebe „flächendeckend durch massiv gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie Logistikprobleme belastet“. Die Arbeitgeberverbände weisen die Forderungen der IG BCE daher als „teures Überraschungspaket“ weitgehend zurück. (Bild: wsf-f – stock.adobe.com)
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