Tom Blades, Bilfinger

Bilfinger-Vorstandschef Tom Blades hat sein Mandat am 19.01.2021 niedergelegt. (Bild: Bilfinger)

Der Aufsichtsrat der Bilfinger SE und Vorstandsvorsitzender Tom Blades (64) haben sich am 19. Januar einvernehmlich darauf verständigt, dem heutigen Wunsch von Tom Blades zu entsprechen, seinen Vertrag aus persönlichen Gründen und vor dem Hintergrund des Erreichens seines 65. Lebensjahres nicht über den 30. Juni 2021 hinaus zu verlängern.

Finanzvorstand Christina Johansson übernimmt interimsweise die Aufgaben der Vorstandsvorsitzenden und Arbeitsdirektorin unter Beibehaltung ihrer derzeitigen Funktionen. Im Sinne eines reibungslosen Übergangs hat Tom Blades zugesagt, dem Unternehmen weiter unterstützend zur Verfügung zu stehen. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft befasst sich mit der Frage der langfristigen Nachfolge und wird darüber in den kommenden Monaten abschließend entscheiden.

Rückzug ins Privatleben

„Unter Tom Blades Führung hat sich Bilfinger zu einem international führenden Industriedienstleister weiterentwickelt, der heute deutlich fokussierter und profitabler aufgestellt ist. Das ist das Ergebnis wegweisender strategischer Veränderungen, die Tom Blades und sein Team in den vergangenen Jahren entschlossen umgesetzt haben", sagte Dr. Eckhard Cordes, Vorsitzender des Bilfinger-Aufsichtsrats.

Blades will sich nach eigenen Angaben "mit fast 65 Jahren und einer intensiven beruflichen Laufbahn"  stärker auf Familie und  Privatleben konzentrieren.

Bilfinger beendet Mitarbeit am Nord Stream 2-Projekt

Fast gleichzeitig mit Bekanntwerden der Vorstands-Personalie berichtete die Bild-Zeitung, dass sich Bilfinger aus dem Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 zurückzieht. Das Unternehmen habe Unterlagen zufolge sämtliche Kooperationen und Verträge mit Nord Stream 2 gekündigt. Bilfinger hatte 2017 unter anderem den Zuschlag für die Ausrüstung mit Leit- und Sicherheitssystemen im Wert von 15 Mio. Euro erhalten.

Der Schritt geschieht aller Wahrscheinlichkeit nach vor dem Hintergrund, dass der Industriedienstleister sein wichtiges USA-Geschäft schützen will. Die US-Regierung hat am Dienstag erstmals ein Unternehmen wegen der Beteiligung am Bau der russischen Gas-Pipeline bestraft.

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