Lanxess hat bereits am 14. Februar den Kaufvertrag für die Übernahme unterzeichnet und jetzt liegen alle behördlichen Genehmigungen vor. Den Kaufpreis hat der Spezialchemie-Konzern aus vorhandenen liquiden Mitteln finanziert. Es ist laut Unternehmensaussage die zweitgrößte Akquisition der Firmengeschichte. Die bisher größte Transaktion von Lanxess war der Kauf des amerikanischen Chemiekonzerns Chemtura. Das Unternehmen hatte 2017 dafür 2,4 Mrd. Euro aufgewendet.
Mit der aktuellen Übernahme will der Konzern sein Spezialchemikalien-Sortiment ausweiten unter anderem für die Kunststoff-, Farben- und Lack- sowie Klebstoffindustrie. Über gestiegene Pigmentpreise aufgrund von höheren Rohstoff-Kosten bei Lanxess hat unsere Partnerzeitschrift Technik und Einkauf berichtet.
Ausbau des neuen Geschäftsbereichs für Aroma- und Duftstoffe
Aktuell plant der Konzern durch die Akquise seinen neu gegründeten Geschäftsbereich Flavors & Fragrances auszubauen. Denn rund drei Viertel des bisherigen Umsatzes hat Emerald Kalama Chemical mit Aroma- und Duftstoffen gemacht. Diese werden im sogenannten Consumer-Care-Bereich eingesetzt, zu dem vor allem Körperpflege-Produkte, Kosmetika, Düfte sowie Lebensmittel und Getränke zählen. Außerdem will Lanxess durch die Übernahme seine Position im Konservierungsmittel-Markt ausbauen. Die neuen Produkte sollen dann ebenfalls Anwendung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie in Reinigungs- und Waschmitteln, Weichspülern, Kosmetika und Pflegeprodukten finden.
Emerald Kalama Chemical hatte 2020 einen weltweiten Umsatz von umgerechnet 375 Mio. Euro. Mit dem Abschluss der Transaktion übernimmt Lanxess die 470 Mitarbeitenden und drei Produktionsstandorte des Unternehmens in Kalama im US-Bundesstaat Washington, im niederländischen Rotterdam und im britischen Widnes. Zur Übernahmestrategie von Lanxess berichtete im Frühjahr auch das Handelsblatt.