Lufthansa-Flugzeug über grüner Landschaft

Biogene SAF sparen im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin rund 80 % der CO2-Emissionen und sollen zur Dekarbonisierung des Flugverkehrs beitragen. (Bild: Lufthansa)

Eine entsprechende Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Produktion und Lieferung von SAF haben die beiden Unternehmen nun geschlossen. Der nachhaltige Flugkraftstoff soll in Speyer aus biogenen Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft hergestellt werden. HCS will damit der erste großtechnische Produzent von biogenem SAF in Deutschland sein.

Was sind Sustainable Aviation Fuels (SAF)?

Nachhaltige Kraftstoffe
(Bild: liliya – stock.adobe.com)

Sustainable Aviation Fuel (SAF) ist der Oberbegriff für alle Flugkraftstoffe, die ohne den Einsatz fossiler Rohstoffe wie Erdöl hergestellt werden und einen reduzierten CO2-Fußabdruck aufweisen. Für die Herstellung von SAF gibt es verschiedene Verfahren – sowohl mit biogenen als auch mit nicht-biogenen Rohstoffen. Die heutigen SAF werden hauptsächlich aus biogenen Reststoffen wie Altspeiseöl hergestellt.

Als so genannte "Drop-in"-Lösung wird es vor dem Transport zum Flughafen mit herkömmlichem Kerosin gemischt. Der nach der Kraftstoffspezifikation zulässige maximale Beimischungsanteil von SAF liegt derzeit bei 50 % – die Kraftstoffnormen sollen jedoch angepasst werden und bis 2030 auch den Einsatz von 100 % SAF ermöglichen.

Weitere Hintergründe zu Emissionen, Herstellung und zukünftigem Bedarf von SAF lesen Sie in unserem Grundlagen-Artikel.

Im ersten Schritt knapp 75.000 Liter pro Jahr

Das Chemieunternehmen nutzt dazu das sogenannte Alcohol-to-Jet-Verfahren (AtJ), mit dem im ersten Schritt eine Menge von 60.000 t Flugkraftstoff pro Jahr produziert werden soll. Bei einer Referenzdichte von 0,8 kg/l entspricht dies ca. 75 Mio. l oder knapp 2 Mrd. Passagierkilometer – die Lufthansa gibt ihren durchschnittlichen Treibstoffverbrauch, um einen Fluggast 100 km weit zu transportieren, mit 3,59 l an. Die in Speyer produzierte enge sei „marktrelevant“ erklärte Dr. Harald Dialer, Chief Commercial Officer der HCS Group.

Lufthansa ist nach eigenen Angaben einer der fünf größten SAF-Kunden weltweit und will in den kommenden Jahren insgesamt bis zu 250 Mio. US-Dollar in die Beschaffung von SAF investieren. Mit ein Grund für die Auswahl des Produktionsstandorts war dabei auch die „logistisch besonders günstige“ Nähe zum Flughafen Frankfurt, dem Hauptdrehkreuz der Lufthansa. Speyer ist knapp 80 km Luftlinie vom Flughafen entfernt.

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