Petrochemische Anlagen im Hafen Antwerpen-Brügge.

Petrochemische Anlagen im Hafen Antwerpen-Brügge. (Bild: Port of Antwerp-Bruges)

Die ältere der beiden Crackeranlagen, die nun ihren Betrieb einstellen soll, belieferte bisher einen Drittabnehmer mit Ethylen. Dieser hat sich nach Angaben von Total nun entschieden, den bis Ende 2027 laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Ein neuer Kunde hat sich offenbar nicht gefunden. Konkurrenz durch neue Kapazitäten droht unter anderem vom Chemiekonzern Ineos, der derzeit an einem neuen Steamcracker in Antwerpen baut - die Inbetriebnahme dieser Anlage ist für Ende 2026 geplant.

Der neuere der beiden Steamcracker von Total Energies am Standort soll dagegen in Betrieb bleiben – dessen Ethylenproduktion geht vollständig in die nachgelagerten Produktionsanlagen von Total Energies in Antwerpen und Feluy. Das Unternehmen stellt dort unter anderem Polymere wie Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) her.

Die Umstrukturierung in Antwerpen soll nach Unternehmensangaben ohne Entlassungen vonstatten gehen. Den 253 betroffenen Mitarbeitern soll jeweils eine „auf ihre persönliche Situation abgestimmte Lösung“ angeboten werden: Das heißt Ruhestand oder interne Versetzung auf einen anderen Arbeitsplatz am Standort Antwerpen.

Dekarbonisierung geht weiter

Gleichzeitig hat Total Energies angekündigt, die Dekarbonisierung des Standorts Antwerpen weiter voranzutreiben: Ab Ende 2027 soll durch eine 130-MW-Beteiligung an einem 200-MW-Elektrolyseur von Air Liquide jährlich 15.000 Tonnen grüner Wasserstoff aus Offshore-Windstrom produziert werden, was die CO₂-Emissionen um bis zu 150.000 t senken soll.

Noch 2025 startet zudem die Produktion von 50.000 t nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) mittels Coprocessing. Zusätzlich sollen Elektrifizierung von Prozessen und ein Batteriespeicher mit 25 MW Leistung und 75 MWh Kapazität – der größte von des Unternehmens in Europa – die CO₂-Reduktion und Netzstabilisierung sicherstellen.

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