Suncoal-Anlage am Sitz des Unternehmens im brandenburgischen Ludwigsfelde.

Suncoal-Anlage am Sitz des Unternehmens im brandenburgischen Ludwigsfelde. (Bild: Suncoal Industries)

Mit der Übernahme von Suncoal und des auf die Veredelung von Lignin spezialisierten Teams will UPM vor allem seine Rolle als Anbieter von erneuerbaren Funktionsfüllstoffen (RFF) für den Gummi- und Kunststoffmarkt stärken. Die Experten aus Brandenburg bringen – so UPM – zusätzliche Fähigkeiten mit, um die Technologien zur Produktion solcher RFF und der zugehörigen Prozesse weiterzuentwickeln.

Das Unternehmen Suncoal Industries wurde 2007 gegründet, hat seinen Sitz in Ludwigsfelde, Brandenburg, verfügt über Pilot- und Laboranlagen und beschäftigt 30 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat eine patentierte Technologie zur hydrothermalen Behandlung entwickelt und bereits an UPM für die Herstellung holzbasierter Funktionsfüllstoffe lizensiert.

“Diese Akquisition wird unsere Position auf den Märkten für erneuerbare Chemikalien stärken und stellt einen weiteren Schritt im Wachstum unseres Biorefining-Geschäfts dar“, so Winfried Schaur, Executive Vice President Technology & Biorefining bei UPM. Die Skalierung diese Geschäfts sei „einer der wichtigsten Transformationsschritte für UPM“. Der Konzern kommt ursprünglich aus der Papier- und Zellstoffproduktion, stellt aber mittlerweile auch Chemikalien auf Holzbasis, wie erneuerbare Glykole oder eben funktionelle Füllstoffe für die Gummiindustrie, her.

Bau der Bioraffinerie in Leuna verzögert sich

Die Technologie von Suncoal will UPM auch in der neuen Bioraffinerie in Leuna nutzen, und zwar zum ersten Mal weltweit in industriellem Maßstab. In der seit 2020 im Bau befindlichen Anlage soll nachhaltig gewonnene holzartige Biomasse in vielseitig einsetzbare Biochemikalien umgewandelt werden. Eines der Produkte aus der Bioraffinerie in Leuna sollen auch die erneuerbaren Funktionsfüllstoffe sein.

Ursprünglich plante UPM 750 Mio. Euro in die Anlage zu investieren, zwischenzeitlich haben sich die Kosten aber auf knapp 1,18 Mrd. Euro erhöht. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet und von Seiten des Konzerns bestätigt wurde, verzögert sich auch der Produktionsstart der Raffinerie durch Material- und Personalengpässe. Während ursprünglich mit einem Beginn Anfang 2024 gerechnet wurde, soll dieser nun erst Ende des Jahres erfolgen.

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