Stromzähler

Der Gesetzentwurf sieht unter anderem konkrete Einsparziele für die Senkung des Energieverbrauchs in Deutschland vor. (Bild: bilderbox – stock.adobe.com)

Der Klimaschutz und die Energiewende könnten nur erfolgreich umgesetzt werden, „wenn wir auch die Verbrauchsseite stärker in den Blick nehmen“, erklärte Bundes-Klimaminister Robert Habeck, der den Entwurf im Bundeskabinett vorgelegt hat. „Es muss uns gemeinsam gelingen, den Energieverbrauch in Deutschland deutlich und dauerhaft zu reduzieren. Im letzten Jahr haben wir gemeinsam gezeigt, dass das möglich ist“, erklärte Habeck.

Abwärmenutzung und Sparziele geplant

Mit dem Gesetz (EnEfG) soll erstmals ein sektorübergreifender Rahmen zur Steigerung der Energieeffizienz geschaffen. Das geplante Gesetz zielt unter anderem drauf ab, dass Abwärme künftig besser genutzt werden soll. Hierzu sollen Unternehmen verpflichtet werden, Abwärme aus Produktionsprozessen zu vermeiden oder, soweit eine Vermeidung nicht möglich ist, zu verwenden.

Außerdem legt das Gesetz Ziele für die Senkung des Primär- und Endenergieverbrauchs in Deutschland für 2030 fest. Im Sinne frühzeitiger Planungs- und Investitionssicherheit werden darüber hinaus Ziele für 2040 und 2045 aufgezeigt, die, aber 2027 überprüft und bei Bedarf angepasst werden sollen. Für den Endenergieverbrauch bedeuten diese Ziele eine Reduzierung um mehr als 550 TWh bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 2008.

VCI sieht „unmöglichen Spagat“

Der VCI äußerte sich in einer ersten Reaktion gemischt zum Energieeffizienz-Gesetz. So teile der Verband teilt das Ziel des Gesetzes, Energie möglichst effizient einzusetzen. Die vorgesehenen absoluten Energieeinsparziele seien aber „kontraproduktiv für die Transformation der Branche zur Klimaneutralität“.

„Mit den absoluten Energieeinsparzielen im Energieeffizienzgesetz verlangt die Politik einen unmöglichen Spagat“, sagte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI. „Die Transformationsformel in der Chemie lautet nämlich: mehr Strom für weniger Emissionen. Wir können nur klimaneutral werden, wenn unsere Unternehmen viele Verfahren elektrifizieren. Dazu brauchen sie riesige Mengen Grünstrom, zum Beispiel zur Wärmegewinnung oder für die Produktion grünen Wasserstoffs.“

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