Frau vor Kleiderschrank

(Bild: Mariakray – AdobeStock)

Wenn dieser so voll ist, dass Sie kaum noch etwas finden, ist Ordnung schaffen angesagt: Sie nehmen also jedes Kleidungsstück in die Hand und überlegen sich: Passt es noch? Ist es noch „in“? Will ich es noch tragen? Und danach beschließen Sie: Dieses Teil wandert in den Altkleidersack, und jenes lege ich zurück in den Schrank.

Haben Sie diese Prozedur schon häufiger vollzogen? Wenn ja, dann kennen Sie das erleichterte Gefühl, das sich einstellt, wenn man sich von „alten Klamotten“ getrennt hat; außerdem den Stolz, der einen überkommt, wenn sich in dem aufgeräumten Schrank nur noch geliebte Kleidungsstücke befinden.

Guter oder schlechter Einfluss?

„Ausmisten“ sollten wir ab und zu auch unser berufliches Netzwerk und unseren Freundes- und Bekanntenkreis. Denn nicht alle Menschen tun uns gut. Im Gegenteil! Manche beeinflussen durch ihr Verhalten unser Wohlbefinden negativ. Vereinfacht formuliert, lassen sich unsere Freunde und Bekannte in zwei Kategorien einteilen.
Erstens: die „Negativdenker“. Das sind Menschen, die ständig von Problemen reden und permanent Katastrophen am Horizont sehen. Den Kontakt zu ihnen sollten Sie – soweit möglich – meiden. Denn ihre pessimistische Grundhaltung wirkt ansteckend. Sie raubt Ihnen Energie und Lebensfreude.

Zweitens: die „Möglichkeitsdenker“. Sie verlieren auch in schwierigen Situationen nicht die Zuversicht. Denn sie sind überzeugt: Es gibt für fast alles eine Lösung. Und wenn nicht? Dann muss ich eben damit leben. Zu den „Möglichkeitsdenkern“ in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis sollten Sie den Kontakt pflegen. Denn sie motivieren und inspirieren Sie.

Eine Inventur durchführen

Überprüfen Sie, zu welcher Kategorie Menschen Ihre Freunde und Bekannte zählen. Fragen Sie sich: Tut mir mein Freund x und meine Bekannte y gut? Und achten Sie darauf, wie Sie sich nach Gesprächen mit ihnen fühlen – frustriert oder inspiriert?

Beim Aussortieren hilft eine schriftliche „Inventur“. Notieren Sie auf einem Zettel die Menschen, mit denen Sie den meisten Kontakt haben – getrennt nach den Lebensbereichen „beruflich“ und „privat“. Bewerten Sie dann, wie sehr Sie der Kontakt zu diesen Menschen aufbaut oder frustriert. Notieren Sie zum Beispiel ein „+ +“ oder „+“ hinter den Kontakten, die Ihr Wohlbefinden steigern. Und ein „- - “ oder „-“ hinter den Namen der Personen, die Sie regelmäßig in schlechte Laune versetzen. Und eine „0“ schreiben Sie hinter die Männer und Frauen, bei denen sich die negativen und positiven Impulse weitgehend in der Balance halten.

Zu den Personen, hinter deren Name ein „-“ oder „- -“ steht, sollten Sie den Kontakt so weit möglich reduzieren. Versuchen Sie stattdessen, mehr Zeit mit den Männern und Frauen zu verbringen, die ein „+“ oder „+ +“ ziert.

Die geschätzten Kollegen

Im Privatleben ist es recht einfach, sein Wohlbefinden so zu steuern. Denn hier entscheiden Sie, mit wem Sie etwas unternehmen. Im Berufsleben ist dies schwieriger. Hier können nur wenige Menschen völlig frei entscheiden, mit wem sie ihre Zeit verbringen – zum Beispiel manche Selbstständige. Doch auch für Angestellte gilt: Sie können mitbeeinflussen, wie viel Zeit sie mit „Negativdenkern“ verbringen. Niemand zwingt sie dazu, mit einem „Miesepeter“ Mittag zu essen. Und in der alltäglichen Zusammenarbeit helfen folgende Tipps weiter:

(1) Sich geistig von den „Negativdenkern“ distanzieren. Denken Sie einmal darüber nach: Was genau stört mich am Kollegen x? Und überlegen Sie sich dann: Unter welchen Voraussetzungen könnte ich damit „leben“? Vielleicht genügt es, den Kollegen etwas mehr auf Distanz zu halten und das Gespräch rein auf die Arbeit zu beschränken.
(2) Konfliktpunkte klären. Ist der erste Schritt nicht erfolgreich, dann sollten Sie ein klärendes Gespräch mit dem Kollegen führen. Schildern Sie ihm, was Sie stört. Tun Sie dies jedoch in der Ich-Form: „Mich belastet, dass ... .“ „Ich wünsche mir, dass ... .“ Vermeiden Sie Aussagen in der Du-Form. Also zum Beispiel „Immer machst Du ... .“ Oder: „Du bist so negativ ... .“ Denn diese erlebt Ihr Gegenüber als Angriff. Also startet er einen Gegenangriff. Und denken Sie daran: Sie müssen keine Freunde werden. Sie müssen nur soweit miteinander kooperieren, wie dies für die Arbeit nötig ist.
(3) Dampf ablassen. Wenn Sie die obigen Tipps erfolglos ausprobiert haben, dann versuchen Sie Folgendes: Schimpfen Sie innerlich, wenn Sie Ihr Kollege mal wieder ärgert: „Du ... .“ Oder begeben Sie sich an einen ungestörten Ort und verschaffen Sie dort Ihrem Ärger laut Luft. Das entlastet und entspannt.
(4) Sich etwas Gutes tun. Wie man auf nervige Kollegen reagiert, sagt auch etwas über das eigene Befinden aus. Wer gut drauf ist, steckt nervige Situationen leichter weg. Tun Sie sich also, wenn Sie schlecht drauf sind, etwas Gutes. Gehen Sie zum Beispiel zum Fenster und gönnen Sie sich einen anderen Anblick. Oder holen Sie sich eine frische Tasse Kaffee. Oder gönnen Sie sich ein Stück Schokolade oder ein nettes Telefonat. Auch das hilft, alles relaxter und mit einer gewissen Distanz und Gelassenheit zu sehen.

Auch das digitale Beziehungsnetzwerk ausmisten

Auch viele unserer digitalen Kontakte zum Beispiel in den Social Media sind reine „Energiefresser“ – also Personen, die uns primär Zeit und Nerven kosten. Also sollten wir auch unser digitales Netzwerk regelmäßig ausmisten. Das ist meist einfach, denn zu den Online-Kontakten haben wir in der Regel weniger enge persönliche Beziehungen als zu den Kontakten im realen Leben. Also sollten wir es schlicht tun.

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