Bei der Herstellung, Lagerung und Verarbeitung brennbarer Stoffe besteht Explosionsgefahr. Explosionen gefährden Menschen und Anlagen gleichermaßen. Anlagenbetreiber sind daher verpflichtet, für Schutz zu sorgen. Entsprechende Maßnahmen sollen die Sicherheit der Mitarbeiter sicherstellen und Schäden an technischen Produkten, Anlagen und Einrichtungen verhindern.
Potentialausgleichsystem – Grundlage für sicheren Anlagenbetrieb
Für alle elektrischen Anlagen ist ein wirksamer Potentialausgleich gefordert. Besonders in explosionsgefährdeten Bereichen ist dieser essentiell. Er beseitigt gefährliche Potentialdifferenzen, wie sie z. B. zwischen dem Schutzleiter der Niederspannungsverbraucheranlage und metallenen Wasser-, Gas- und Heizungsrohrleitungen entstehen. Dafür müssen alle fremden leitfähigen Anlagenteile und Installationen mit der Haupterdungsschiene verbunden werden. Das Potentialausgleichsystem schützt auch Personen vor gefährlichen Berührspannungen und erfüllt die EMV-Anforderungen. Vor allem in explosionsgefährdeten Bereichen ist es wichtig, dass Potentialdifferenzen nicht zu elektrischen Fehlern führen oder durch Blitzschlag keine heißen Oberflächen oder Funkenbildung entstehen. Potentialausgleichsysteme sollten deshalb so ausgelegt werden, dass solche möglichen Zündquellen nicht wirksam werden können.
Lösungen für die Ex-Zonen 1/21 und 2/22
In Bereichen mit gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre müssen mögliche Zündquellen vermieden werden. Deshalb ist es wichtig, Anschlüsse und Verbindungen von Blitzschutzsystemen so auszuführen, dass beim Blitzstromdurchgang oder bei anderen elektrischen Fehlern keine zündfähigen Funken oder unzulässig hohe Oberflächentemperaturen entstehen können.
Die neuen Potentialausgleichsschienen der Serie PAS EX dürfen in den Ex-Zonen 1/21 und 2/22 eingesetzt werden. Sie wurden dazu nach aktueller Prüfnorm CLC/TS 50703-2: 2020-12 unter Gas-Atmosphäre zündfunkenfrei und nach VDE 0185-561-1 (IEC 62561-1) auf Blitzströme geprüft. Verschiedenste Varianten und Konfigurationsmöglichkeiten bedeuten absolute Flexibilität beim Anschluss verschiedener Leiterarten und Querschnitte an die PAS EX. Im Ex-Bereich können hohe Oberflächentemperaturen an Komponenten zur Zündquelle werden. Bei PAS EX wurde das berücksichtigt. Auch bei hohen Belastungen übersteigt die Oberflächentemperatur den Wert von 135 °C nicht (Temperaturklasse T4).
Die Potentialausgleichsschienen PAS EX sind aus Edelstahl (V2A) gefertigt. Es gibt sie in zwei unterschiedlichen Varianten: Die kurze Variante bietet die Möglichkeit für 7 Anschlüsse, wohingegen die lange Variante 11 Anschlüsse ermöglicht.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
- Zündfunkenfrei bis 100 kA (10/350 μs) Blitzstrom
- Geprüft nach Explosionsgruppe IIC (Wasserstoff)
- Geprüft auf 50 Hz Kurzschluss-Ströme
- Flexibel konfigurierbar und mit einer Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten
- Alle Anschlüsse gegen Selbstlockern gesichert mittels Federring
Die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten von PAS EX machen diese in der Anwendung besonders flexibel:
- Kabelschuh-Anschluss
In der Anschlussbohrung ist bereits ein Gewinde eingearbeitet. Der Federring sichert gegen Selbstlockern.
Vorteil: Schneller und einfacher Anschluss, eine zusätzliche Mutter wird nicht benötigt. - Push-in-Anschluss
Hier können flexible und starre Leiter bis 16 mm² befestigt werden.
Vorteil: Schnell und einfach, also werkzeuglos montiert. - Flach- und Rundleiteranschluss
Der Anschluss von Flachleitern mit 30 oder 40 mm sowie Rundleitern mit einem Durchmesser von 10 mm ist möglich. Spezielle Adapter sind hierfür verfügbar.
Vorteil: Durch die beiden Adapter können der Flach- bzw. Rundleiter nicht mit den Anschlussschrauben in Berührung kommen. Sie sorgen für einen definierten, zündfunkenfreien Kontakt zwischen Leiter und PAS.
Einen detaillierten Überblick aller Anschlussmöglichkeiten erhalten Sie auf unserer website unter: Vorteile und Anschlussmöglichkeiten.