
Am Standort Tesside sollen zwei groß angelegten Wasserstoff-Produktionsanlagen entstehen. (Bild: BP)
Das Unternehmen wolle mit den Investitionen dem Land helfen, seine ehrgeizigen Ziele zur Erhöhung der Energiesicherheit und zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Als einer der größten Öl- und Gasproduzenten Großbritanniens wolle BP weiterhin in Öl und Gas aus der Nordsee investieren, aber gleichzeitig die betrieblichen Emissionen zu senken. Daher plant das Unternehmen auch eine Reihe von Investitionen in kohlenstoffärmere Energien.
Konkret kündigte BP Investitionen in folgende Projekte an:
Wasserstoff:
- Planung der Errichtung von zwei groß angelegten Wasserstoff-Produktionsanlagen: H2 Teesside (blauer Wasserstoff) und Hydreen Teesside (grüner Wasserstoff)
- Zusammen sollen die Projekte bis 2030 1,5 GW Wasserstoff produzieren - 15 % des 10 GW-Ziels der britischen Regierung.
Weitere aktuelle Wasserstoff-Projekte, auch ohne BP und außerhalb Großbritanniens, finden Sie in unserem Ticker:
Offshore-Windkraft:
- In Partnerschaft mit EnBW: Entwicklung von zwei Offshore-Windpachtverträgen in der Irischen See (potenzielle Erzeugungskapazität von insgesamt 3 GW), Entwicklung einer Pachtoption (potenzielle Erzeugungskapazität von 2,9 GW) vor der Ostküste Schottlands im Rahmen der Scotwind-Runde. Zusammen sollen diese drei Gebiete genug Energie erzeugen, um jedes Jahr über sechs Millionen britische Haushalte mit Strom zu versorgen.
- Investitionen in Infrastruktur, Häfen und Werften, einschließlich des Baus von vier Schiffen zur Unterstützung der Offshore-Windprojekte im Vereinigten Königreich. Diese Neubauten sollen voraussichtlich eine Investition von mehr als 100 Mio. Pfund (ca. 120 Mio. Euro) erfordern und 500 Arbeitsplätze schaffen.
- Aberdeen soll zum globalen Betriebs- und Wartungszentrum von BP für Offshore-Windkraftanlagen werden.
Carbon-Capture-and-Storage (CCS):
Was sich genau hinter dem Begriff CCS und der Technologie verbirgt, lesen Sie in unserem Spezial-Artikel.
- BP will die Northern Endurance Partnership anführen, um den East Coast Cluster (ECC) zu unterstützen. Das ECC wurde kürzlich als eines der ersten CCS-Projekte Großbritanniens benannt und soll fast 50 % aller CO2-Emissionen der britischen Industriecluster beseitigen.
- Das Projekt Net Zero Teesside Power (NZT Power) soll das weltweit erste Gaskraftwerk mit Kohlenstoffabscheidung im kommerziellen Maßstab werden mit dem Potenzial, genügend kohlenstoffarmen, flexiblen Strom für etwa 1,3 Mio. Haushalte zu liefern.
- NZT Power soll während der Bauphase mehr als 3.000 Arbeitsplätze und nach der Inbetriebnahme über 1.000 Arbeitsplätze schaffen.
Öl- und Gasprojekte
- Entwicklung emissionsärmerer Öl- und Gasprojekte zur Unterstützung der kurzfristigen Versorgungssicherheit, z. B. in den Feldern Murlach, Kate und Mungo rund um das von BP betriebene ETAP-Drehkreuz in der zentralen Nordsee sowie in den Feldern Clair und Schiehallion westlich der Shetlandinseln.
- Investitionen in die Exploration in der Umgebung der bestehenden Nordsee-Drehkreuze.
- Fortführung von Projekten zur Elektrifizierung von Anlagen in der zentralen Nordsee und westlich der Shetlandinseln, um Emissionen weiter zu senken.
Elektromobilität
- BP plant, in den nächsten 10 Jahren 1 Mrd. Pfund Pfund (ca. 1,2 Mrd. Euro) in die Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen in Großbritannien zu investieren und damit die Anzahl der Ladestationen des Unternehmens in Großbritannien bis 2030 ungefähr zu verdreifachen und mehr Schnell- und Ultra-Schnell-Ladegeräte an wichtigen Standorten aufzustellen.
"Wir engagieren uns voll und ganz für die Energiewende in Großbritannien, indem wir verlässliche heimische Energie bereitstellen und uns gleichzeitig auf das Streben nach Netto-Nullenergie konzentrieren. Und wir haben ehrgeizige Pläne, mehr zu tun und schneller zu werden", erklärte CEO Bernard Looney.
Weitere aktuelle Anlagenprojekte in Bildern

Lanxess hat seinen Standort Krefeld-Uerdingen mit einem Investitionspaket von über 130 Mio. Euro gestärkt: Über die vergangenen vier Jahren baute das Unternehmen mehrere Werke aus beziehungsweise neu, darunter eine Produktionsanlage für nachhaltige Hochleistungs-Kunststoffe. Mehr zum Projekt. (Bild: Lanxess)

Covestro erweitert seine Produktionskapazitäten für Folien aus thermoplastischem Polyurethan (TPU). Dazu investiert der Kunststoff-Hersteller „einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag“ in sein deutsches Kompetenzzentrum im niedersächsischen Bomlitz. https://www.chemietechnik.de/anlagenbau/covestro-erweitert-tpu-kapazitaeten-in-bomlitz-302.html. (Bild: Covestro)

BASF und Thyssenkrupp Uhde haben die Dehydrierung mit dem Star-Prozess optimiert und den Energieverbrauch gesenkt, sodass CO2-Emissionen und Betriebskosten um bis zu 30 % sinken. Der Prozess dient zur Produktion von Propylen aus Propan bzw. Isobutylen aus Isobutan. Mehr zum Projekt. (Bild: Thyssenkrupp Uhde)

Das europäische Konsortium Madoquapower2X will in Portugal eine Großanlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und Ammoniak bauen. Insgesamt soll eine Milliarde Euro investiert werden. Mehr zum Projekt. (Bild: Madoquapower2x)

Exxonmobil hat mit technischen Vorstudien für ein CCS-Projekt in Südost-Australien begonnen. Dort soll ein Zentrum für die Kohlendioxid-Abscheidung aus verschiedenen Industriezweigen entstehen. Mehr zum Projekt. (Bild: Dimitry Kovalchuk - stock.adobe.com)

Wacker und Cordenpharma gehören zu den Unternehmen, die für die Bundesregierung Impfstoff-Kapazitäten für den Fall einer erneuten Pandemie bereithalten sollen. Dazu investieren die Partner nun in ihre Anlagen. Mehr zum Projekt. (Bild: Wacker)

Gasunie, HES International (HES) und Vopak wollen gemeinsam ein Importterminal für grünes Ammoniak als Wasserstoffträger entwickeln. Die Unternehmen haben eine entsprechende Absichtserklärung für ein Terminal in Rotterdam unterzeichnet. Mehr zum Projekt. (Bild: Gasunie)

Ineos hat den Bau einer neuen Acetonitril-Anlage im Weltmaßstab angekündigt. Die Anlage am weltweit wichtigsten Nitril-Standort des Chemiekonzern in Köln soll eine Kapazität von jährlich 15.000 t erreichen. Mehr zum Projekt. (Bild: Ineos)

Die Weylchem-Unternehmensgruppe hat eine Multi-Purpose-Anlage in Lamotte in der Region Hauts-de-France in Betrieb genommen. Die Investition von rund sieben Millionen Euro steigert die Flexibilität und Kapazität des Standorts im Custom Manufacturing moderner, komplexer und auch korrosiver Moleküle deutlich. Mehr zum Projekt. (Bild: Weylchem)

Das Rohstoffunternehmen AMG Lithium hat den Anlagenbauer EPC Group mit der Ausführungsplanung (Detail Engineering) einer neuen Anlage in Bitterfeld betraut. Dabei handelt es sich um eine Veredlungsanlage für Lithiumhydroxid in Batteriequalität. Mehr zum Projekt. (Bild: AMG Lithium)

Evonik hat seine Produktionskapazität für Isobutenderivate am Standort Marl um mehr als 50 % erhöht. Für das Projekt investierte der Spezialchemie-Konzern einen zweistelligen Millionenbetrag. Mehr zum Projekt. (Bild: Evonik)

Der Bayer-Konzern will das Produktionsnetzwerk seiner Pharma-Division stärken. Dazu plant das Unternehmen über die nächsten drei Jahren Investitionen von rund 2 Mrd. Euro, die Hälfte davon an deutschen Standorten. Mehr zum Projekt. (Bild: Bayer)

Wie sich der Russland-Konflikt kurz- und langfristig auf den europäischen Anlagenbau auswirken wird, ist auch Thema des kommenden Engineering Summit, der vom 21. bis 22. Juli 2022 in Darmstadt stattfinden wird. Unter dem Motto „Welcome to the new realities in plant engineering“ werden Führungskräfte aus dem europäischen Anlagenbau die aktuellen Entwicklungen der Branche diskutieren. Mehr Informationen unter www.engineering-summit.de (Bild: CHEMIE TECHNIK)
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