Im dritten Quartal 2025 hat sich der Baupreisindex für Chemieanlagen (PCD) erneut nur leicht nach oben bewegt. Nach dem moderaten Anstieg im zweiten Quartal (Q2: +1,1 %) legte der Index nun um +0,5 % zu.
Worker Hand Holding Safety Helmet At Sunset Oil Refinery(Bild: Husnara – stock.adobe.com)
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Der PCD steigt im dritten Quartal 2025 um moderate +0,5 % gegenüber Q2.
Maschinen und Apparate bleiben Preistreiber mit einem Plus von 0,7 %.
Rückläufige Energiepreise entlasten die Branche, Investitionen bleiben jedoch verhalten.
Preisentwicklung in den wichtigsten Gewerken für den Bau von Chemieanlagen.(Bild: Daten: Destatis, Grafiken: CHEMIE TECHNIK)
Das Bild bleibt geprägt von stabilen Marktverhältnissen in einem nach wie vor anspruchsvollen konjunkturellen Umfeld.
Die üblichen Preistreiber – Maschinen und Apparate – legten eine Atempause ein (+0,12 % gegenüber dem Vorquartal). Am deutlichsten trugen die Montageleistungen (+0,9 %) sowie die Bautechnik (+0,4 %) zum moderaten Preisanstieg beim PCD bei. Dagegen stagnierten die Preise im Bereich Prozessleittechnik nahezu. Insgesamt setzt sich damit eine Entwicklung fort, die auf eine Phase relativer Preisstabilität hindeutet.
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Veränderungen im Preisindex Chemieanlagen Deutschland zwischen drittem und zweitem Quartal 2025.(Bild: Daten: Destatis, Grafiken: CHEMIE TECHNIK)
Allgemeine Erzeugerpreise unter Druck
Parallel dazu meldet das Statistische Bundesamt für September 2025 einen Rückgang der Erzeugerpreise um 1,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Energie war erneut der größte Entlastungsfaktor: Erdgas verbilligte sich um 10,7 %, Strom um 10,2 %. Ohne Energie betrachtet, stiegen die Erzeugerpreise leicht um 0,9 % – insbesondere bei Investitionsgütern, die um 1,9 % teurer wurden. Maschinen allein legten um 1,8 % zu – eine Entwicklung, die sich auch im PCD (wenn auch abgeschwächt) widerspiegelt.
Im Vergleich zu den Erzeugerpreisen für gewerbliche Produkte ist die Dynamik beim Chemieanlagen-Preisindex PCD deutlich geringer.(Bild: Daten: Destatis, Grafik: CHEMIE TECHNIK)
Fazit: Stabilisierung mit verhaltener Perspektive
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Der PCD Q3/2025 signalisiert eine weitere Beruhigung der Preisentwicklung im Anlagenbau. Leichte Anstiege deuten auf eine vorsichtige Normalisierung hin. Kostenseitig profitieren viele Unternehmen von gesunkenen Energiepreisen, während Investitionen weiterhin zögerlich bleiben. Die Frage bleibt: Kommt mit der Stabilisierung auch ein neuer Investitionsimpuls – oder ist das nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
Nach nunmehr 9 Jahren hat der Arbeitskreis Cost Engineering der Dechema die Systematik des Baupreisindex PCD an die inzwischen veränderte Zusammensetzung von Chemieanlagen in Deutschland angepasst. Bitte beachten Sie dazu unbedingt den Grundlagen-Artikel PCD 2025: Branchenindex auf neuem Stand.