Raffinerie Schwechat

OMV baut größte Elektrolyseanlage in Österreich

Der Öl- und Chemiekonzern OMV und das Finanzierungsunternehmen Kommunalkredit Austria wollen in der Raffinerie Schwechat die größte Elektrolyseanlage Österreichs bauen. Die Investitionssumme liegt bei rund 25 Mio. Euro.

OMV-Raffinerie in Schwechat
Die Elektrolyseanlage soll in der Raffinerie in Schwechat bei Wien entstehen.

Die Kosten für das Projekt werden jeweils zur Hälfte von OMV und Kommunalkredit getragen. Die Inbetriebnahme der Anlage wird laut den Planungen dann im zweiten Halbjahr 2023 erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt soll die 10-MW-PEM-Elektrolyse (Polymer-Electrolyt-Membrane) bis zu 1.500 t/a grünen Wasserstoff produzieren.

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Grüner Ammoniak - BP evaluiert Projekt in Australien: Die Liste der 10 größten Projekte beginnt mit einer Elektrolyseleistung von 1,5 GW. In dieser Größenordnung plant Shell im australischen Geraldton im Rahmen einer Machbarkeitsanalyse.
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Grüner Ammoniak - Chilenische Mine soll grün werden: Im Projekt HyEx planen Engie und deren Minenbetreiber Enaex den Bau einer Wasserstoffproduktion auf Basis von Photovoltaik-Strom in Antofagasta, Chile. Größenordnung: 1,6 GW / 124 kt H2/a.
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Helgoland wird H2-Hub - Hart am Wind: 27 Unternehmen prüfen derzeit unter dem Projektnamen AquaVentus den Bau einer 10-GW-Elektrolyse auf Helgoland – und katapultieren das Projekt auf Platz 3 der globalen Top 10.
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Mit 14 GW an die Spitze - Wasserstoff und Ammoniak für den Export: Mit 14 GW Elektrolyseleistung führt der Asian Renewable Energy Hub im westaustralischen Pilbra die Top 10 der globalen grünen Wasserstoffprojekte an. Das will sich das Konsortium 36 Mrd. USD kosten lassen. Finale Entscheidung: 2025.
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Grüner Wasserstoff für Industrie und Verkehr

Zum Einsatz kommt der grüne Wasserstoff zur Hydrierung von biobasierten und fossilen Kraftstoffen, um grauen Wasserstoff in der Raffinerie zu substituieren. Dies soll nach Angaben von OMV den CO2-Fußabdrucks des Unternehmens um 15.000 t/a und mehr als 17 Mio. gefahrene Bus- oder Lkw-Kilometer ohne CO2-Emissionen pro Jahr ermöglichen.

„Wir haben uns bewusst für diese erste großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff entschieden, denn wir sehen das Potenzial – für die CO2-freie Mobilität ebenso wie für die Reduktion der CO2-Emissionen in der Industrie“, sagt Thomas Gangl, OMV Chief Downstream Operations Officer.

Netto-Null bis 2050 durch verschiedene Maßnahmen

Im Juli 2020 hatte sich die OMV neue Klimaziele gesetzt. So will das Unternehmen unter anderem die Netto-Null-Treibhausgasemissionen ihrer Betriebe (Scope 1 und 2) bis 2050 oder früher erreichen. Der klimaneutrale Betrieb soll durch Energieeffizienzmaßnahmen, neue Technologien wie CO2-Abscheidung, CO2-Speicherung und -verwendung, Wasserstoff sowie durch erneuerbare Energien und Maßnahmen zur Portfoliooptimierung erreicht werden.

Für die erfolgreiche Umsetzung fordert das Unternehmen ein Anreizsystem über österreichische und europäische gesetzliche Regelungen, um die Entwicklung in Richtung Wirtschaftlichkeit zu ermöglichen. Das aktuelle Projekt in Schwechat wird durch den Klima- und Energiefonds unterstützt und ist Teil der Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (Wiva P&G).