Ab dem Sommer 2025 will Pruvia eine Plastic-to-Oil-Anlage im Chemiepark Gendorf errichten. In dieser plant das Fürther Unternehmen, nicht-recycelbare Kunststoffabfälle mittels eines kontinuierlichen Pyrolyse-Prozesses in Naphtha umzuwandeln.

Für die Ansiedlung des Unternehmens wird im Norden des Chemieparks eine rund 2,5 ha große Fläche erschlossen. (Bild: Infraserv Gendorf)

Mit einem eigens entwickelten Verfahren beabsichtigt Pruvia bisher nicht-recycelbaren Kunststoff thermochemisch in zirkuläres Naphtha umzuwandeln, woraus wiederum neue Kunststoffe hergestellt werden können. Die Inbetriebnahme der ersten kommerziellen Großanlage des Unternehmens im Chemiepark Gendorf ist für das vierte Quartal 2026 geplant. Dann soll die Anlage zunächst eine Jahreskapazität von 35.000 t Mischkunststoffabfällen verarbeiten können. Es ist geplant, die Jahreskapazität bis 2028 auf 70.000 t zu verdoppeln.

Das Fürther Unternehmen investiert einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in Gendorf und will ab der Inbetriebnahme rund 30 Mitarbeitende beschäftigen. Für die Ansiedlung des Unternehmens wird im Norden des Chemieparks eine rund 2,5 ha große Fläche erschlossen, die bereits als Erweiterungsgebiet für den Chemiepark vorgesehen war. Der Parkbetreiber Infraserv Gendorf hat dieses Areal vom Land Bayern erworben – die Rodungsarbeiten starten Mitte Februar. Die artenschutzrechtliche Überprüfung ist bereits erfolgt, ökologische Ausgleichsflächen sind vorhanden. Die Baufeldübergabe an das Fürther Unternehmen ist im Juni 2025 geplant.

Zusammen mit dem Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP hat das Fürther Unternehmen in Leuna in einer industriellen Demo-Anlage die Skalierbarkeit seines Verfahrens bereits bewiesen. In Gendorf soll nun die Wettbewerbsfähigkeit in einer kommerziellen Großanlage demonstriert werden.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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