Die Anlage wird voraussichtlich eine der größten ihrer Art in Europa sein und jährlich 820.000 Tonnen nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) und erneuerbaren Diesel produzieren. Diese Kraftstoffe sollen dazu beitragen, die wachsende Nachfrage des Verkehrssektors zu decken, einschließlich der schwer zu dekarbonisierenden Sektoren wie dem schweren Straßenverkehr und der Luftfahrt. Allein durch den erneuerbaren Dieselkraftstoff könnten 2,8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Das entspricht der Stilllegung von mehr als 1 Million europäischer Autos. Worley soll für das Projekt Detail-Engineering, Planungs- und Beschaffungsdienstleistungen erbringen.
Der erneuerbare Dieselkraftstoff und SAF werden mit Hilfe einer von Shell entwickelten fortschrittlichen Technologie aus Abfällen wie Altspeiseöl, zertifizierten nachhaltigen Pflanzenölen, tierischen Fetten und anderen industriellen und landwirtschaftlichen Rückständen hergestellt. Die Kraftstoffe werden zur Unterstützung der EU-Gesetzgebung und der Verpflichtungen im Rahmen des Pariser Abkommens als Beimischung verwendet.
Bedarf an Biokraftstoffen steigt deutlich
"Wir schätzen das anhaltende Vertrauen von Shell in Worley bei der Durchführung dieses wichtigen Projekts. Die Anlage eröffnet neue Möglichkeiten im Bereich kohlenstoffarmer Kraftstoffe und steht im Einklang mit unserem Ziel, eine nachhaltigere Welt zu schaffen", so Peter van Alphen, Senior Vice President, Niederlande und Deutschland, Worley. Die Internationale Energieagentur IEA schätzt, dass sich die Produktion von flüssigen Biokraftstoffen vervierfachen und die von Biogasen zwischen 2021 und 2050 versechsfachen wird, um eine Netto-Null-Wirtschaft zu erreichen. Der Anlagenbauer sieht sich für diese Projekte gut positioniert: Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen in den letzten 12 Monaten über 40 Aufträge für kohlenstoffarme Kraftstoffe erhalten. Worley wird dieses Projekt von seinem Büro in Den Haag aus leiten und wird dabei von seinem Global Integrated Delivery Team unterstützt.
Produktion ab 2024
"Die neue HEFA-Anlage (Hydroprocessed Esters and Fatty Acids), die wir bauen, ist eine bedeutende Investition, die für den Weg des Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam zur Netto-Nullstellung von entscheidender Bedeutung ist. Wir können den Wandel bei Shell und die Energiewende nur dann erfolgreich gestalten, wenn wir mit starken Partnern zusammenarbeiten. Wir sind daher stolz darauf, mit Worley zusammenzuarbeiten und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt zu leisten", sagte Jos van Winsen, General Manager des Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam. Shell hatte Anfang Oktober eine endgültige Investitionsentscheidung getroffen, um mit dem Projekt fortzufahren. Die Anlage in Rotterdam soll im Jahr 2024 die Produktion aufnehmen.