Staubarmes und sicheres Entleeren

Automatisierte Sackentleerung mit KI und Robotertechnik

Das Handhaben von Schüttgütern als Sackware ist herausfordernd, aber oft unerlässlich. Robotik und künstliche Intelligenz können den aufwendigen manuellen Prozess automatisieren und damit sicherer, hygienischer und effizienter gestalten.

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Die Kamera erkennt die unterschiedlichen Säcke automatisch, egal wie sie gestapelt sind.
Die Kamera erkennt die unterschiedlichen Säcke automatisch, egal wie sie gestapelt sind.

  • Die automatische Depalettierung und Entleerung von Sackware ist ein wichtiger Schritt zur zukunftsfähigen Rohstofflogistik.
  • Die vorgestellte Lösung entleert Säcke mit KI-gestützter Robotik staubfrei, sicher und hygienisch und schafft eine Basis für kontinuierlich verbesserte Produktionsabläufe.
  • Das System ist einfach zu bedienen und zu warten und lässt sich flexibel in unterschiedliche Konfigurationen integrieren.

In vielen Branchen ist die Anlieferung von Rohstoffen in Sackware unverzichtbar – insbesondere bei Kleinmengen, für die größere Gebinde wie Big-Bags ungeeignet sind. Gerade hier bringt die manuelle Sackentleerung jedoch einige Herausforderungen mit sich: hohe körperliche Belastung, Sicherheitsrisiken und zeitintensive Arbeitsabläufe. Systemanbieter AZO begegnet diesen Anforderungen mit einer automatisierten Lösung, die auf moderner Robotertechnik und künstlicher Intelligenz basiert. Damit wird der gesamte Entleerungsprozess standardisiert, beschleunigt und gleichzeitig sicherer gestaltet.

Die Integration eines intelligenten Kamerasystems, das die exakte Position, die Abmessungen und die Ausrichtung des Sackes erkennt, ermöglicht das automatische Depalettieren unterschiedlicher Sackformate. Auch gemischte Paletten mit Papiersäcken, Kunststoffsäcken oder Varianten mit Inliner werden zuverlässig erfasst, ohne manuelles Umrüsten oder Ausrichten. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern sorgt für einen stabilen Materialfluss bei gleichbleibend hoher Prozesssicherheit.

Automatisiertes Öffnen, Entleeren und Entsorgen der genutzten Säcke in der Sackaufgabe-Station
Automatisiertes Öffnen, Entleeren und Entsorgen der genutzten Säcke in der Sackaufgabe-Station.

Kein Kontakt des Personals mit Rohstoff

Durch die Automatisierung des Entleerungsvorgangs wird der direkte Kontakt des Bedienpersonals mit dem Rohstoff vollständig vermieden. Roboter übernehmen das Vereinzeln und lagerichtige Positionieren der Säcke, das Aufschneiden, Entleeren und Trennen des Sacks vom Rohstoff erfolgt in einem Gehäuse, so dass physisch anstrengende Arbeiten entfallen. Besonders in Bereichen mit hohen Hygiene- oder Sicherheitsanforderungen stellt dies eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen dar und hilft gleichzeitig, Gesundheitsrisiken und Produktverunreinigungen zu vermeiden.

Die Entleerung erfolgt staubarm in einem geschlossenen Gehäuse mit integrierter Besaugung. Diese Konstruktion reduziert die Staubbelastung im Produktionsumfeld spürbar – ein entscheidender Vorteil für die Luftqualität, die Anlagenverfügbarkeit und die Einhaltung von Hygienestandards. Darüber hinaus ist das gesamte System leicht zu reinigen, was einen schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Produkten oder Rezepturen erlaubt und die Stillstandszeiten minimiert.

Der Sackentleerer SE25Ex hat eine Baumusterprüfung gemäß Atex und ist somit für die Entleerung von staubexplosionsfähigen Rohstoffen zugelassen. Dies erweitert das Einsatzspektrum deutlich und erlaubt den Betrieb auch in besonders sensiblen Produktionsumgebungen, sowohl in der Chemie- als auch der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie.

Aufbau der KI-gestützten Sackaufgabe-Station
Aufbau der KI-gestützten Sackaufgabe-Station

Intuitive Korrektur für lernende Automatisierung

Das System erkennt nicht nur einzelne Säcke zuverlässig, sondern auch mögliche Zwischenlagen. Diese werden vom Roboter automatisch entfernt und separat abgelegt. Damit wird der Entleerungsprozess nicht unterbrochen und die Betriebssicherheit bleibt gewährleistet – unabhängig von der Art der Palettierung oder der Verpackung.

Säcke, die vom Kamerasystem nicht eindeutig identifiziert werden, lassen sich manuell durch den Bediener einzeichnen. Der eingezeichnete Sack kann anschließend von dem System entleert werden. Diese Daten lassen sich im Anschluss für ein neues Training des KI-Systems nutzen. Durch Training der KI kann die Erkennungsrate weiter gesteigert werden.

Nach dem Erkennen der Sackposition übernimmt ein Roboter mit Vakuumgreifer das Handling. Er hebt den Sack von der Palette, legt ihn auf den Entleerer und startet den automatischen Öffnungsprozess. Die Säcke werden dabei durch ein Rundmesser geöffnet, der Inhalt in einen besaugten Trichter entleert. Die leeren Säcke gelangen über eine Förderschnecke in einen Auswurfschacht, wo sie durch einen Leersackverdichter verdichtet und abtransportiert werden. Das reduziert das Volumen des Abfalls, erleichtert die Entsorgung und sorgt gleichzeitig für ein staubarmes Umfeld.

Für eine gute Zugänglichkeit für Wartung und Reinigung verfügt der eingesetzte Sackentleerer über zwei Türen. Diese Ausführung erlaubt schnellen Zugriff auf alle relevanten Bauteile und sorgt für kurze Stillstandzeiten. In Kombination mit modernen IO-Link-Steckverbindungen lassen sich Sensoren und Aktoren dezentral vernetzen und einfach in Betrieb nehmen – das reduziert den Installationsaufwand und bietet gleichzeitig erweiterte Diagnosemöglichkeiten.

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