Kein „langfristiges Wertschöpfungspotenzial“ mehr
BASF beendet Hydrosulfit-Produktion in Ludwigshafen
Die BASF hat angekündigt, die Produktion von Hydrosulfiten am Standort Ludwigshafen einzustellen. Das entsprechende Geschäft soll auslaufen, betroffen sind rund 65 Mitarbeiter.
BASF-Standort Ludwigshafen.
(Bild: BASF)
Konkret geht es um Produkte Hydrosulfit F sowie Hydroblue 90, Hydroblue 92, Hydrosulfit Evo, Adlite und Blankit. Die betroffenen Mitarbeitende will der Konzern „dabei unterstützen, neue Positionen innerhalb der BASF-Gruppe zu finden“.
Absatzmärkte in Europa schwächeln
Hydrosulfite – chemisch meist Natriumdithionit – werden in der Textilindustrie als Reduktionsmittel beim Färben und in der Papier- und Zellstoffverarbeitung als Bleichmittel eingesetzt. Beide Branchen befinden sich im Umbruch: Die Textilproduktion verlagert sich seit Jahren nach Asien, wo auch die meisten Chemikalien für Färbeprozesse lokal hergestellt werden. In der Papierindustrie wiederum nimmt die Nachfrage nach klassischen Bleichchemikalien in Europa und Nordamerika ab, da der Verbrauch von grafischen Papieren zurückgeht und alternative Verfahren an Bedeutung gewinnen.
BASF begründet den Schritt mit der laufenden strategischen Überprüfung der Produktionsstruktur am Standort Ludwigshafen. Ziel sei es, sich stärker auf Geschäfte mit langfristigem Wertschöpfungspotenzial zu konzentrieren. „Fokus ist ein Eckpfeiler unserer Winning Ways Strategie“, erklärte Dr. Ramkumar Dhruva, Leiter des Unternehmensbereichs Monomers bei BASF. Die Wettbewerbsfähigkeit solle in einem herausfordernden Umfeld durch Konzentration auf profitable Geschäftsfelder gesichert werden.