3-Mrd.-Dollar-Deal

Chevron übernimmt Bio-Kraftstoff-Hersteller Renewable Energy

Der amerikanische Ölkonzern Chevron übernimmt den auf erneuerbare Energien spezialisierten Bio-Kraftgstoff-Hersteller Renweable Energy Group. Der Deal soll 3,15 Mrd. US-Dollar kosten.

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Zapfsäule vor Getreidefeld
Chevron übernimmt die Renewable Energy Group.

Mit der Übernahme will Chevron die wachsende Produktion von erneuerbaren Kraftstoffen und Rohstoffkapazitäten der Renewable Energy Group (REG) mit den eigenen Produktions-, Vertriebs- und Vermarktungsmöglichkeiten kombinieren. "Gemeinsam können wir schneller und effizienter wachsen, als es jeder für sich könnte", sagt Mike Wirth, Chairman und CEO von Chevron.

Es wird erwartet, dass die Transaktion Chevrons Ziel, die Produktionskapazität für erneuerbare Kraftstoffe bis 2030 auf 100.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, beschleunigen wird und zusätzliche Rohstofflieferungen und Vorbehandlungsanlagen mit sich bringt. Nach Abschluss der Übernahme soll Chevrons Geschäftsbereich für erneuerbare Kraftstoffe, Renewable Fuels - REG, seinen Hauptsitz in Ames, Iowa, haben. Der CEO von REG, CJ Warner, soll voraussichtlich in den Vorstand von Chevron aufgenommen werden.

"Diese Transaktion bietet den Aktionären einen erstklassigen Barwert und wird uns zusätzliche Ressourcen verschaffen, um unser Wachstum zu beschleunigen und unsere gemeinsame Fähigkeit zu stärken, die nachhaltigen Kraftstoffe zu liefern, die unsere Kunden und die Welt brauchen", sagte CJ Warner, Präsident und CEO von REG. Es wird erwartet, dass sich die Transaktion im ersten Jahr nach dem Abschluss positiv auf die Gewinne von Chevron auswirkt und nach der Inbetriebnahme der REG-Erweiterung in Geismar einen positiven Einfluss auf den freien Cashflow hat.

Die Übernahme erfolgt zu 100 Prozent in bar. Der Gesamtwert des Unternehmens in Höhe von 2,75 Mrd. $ beinhaltet eine Nettobarposition, die rund 400 Mio. $ höher ist als die Schulden.

Die Transaktion wurde von den Verwaltungsräten beider Unternehmen genehmigt und soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 abgeschlossen werden. Die Übernahme unterliegt der Zustimmung der REG-Aktionäre. Sie unterliegt außerdem den Genehmigungen der Aufsichtsbehörden und anderen üblichen Abschlussbedingungen.

Bilderstrecke: Das fordert die Chemiegewerkschaft in der Tarifrunde 2022

Streik
Die Chemie-Tarifverhandlungen betreffen deutschlandweit rund 580.000 Beschäftigte in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Die Gespräche zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern sind am 2. März zunächst auf regionaler Ebene gestartet, am 21. März wird in Hannover erstmals auf Bundesebene verhandelt.
Gehalt
Ins Zentrum ihrer Forderungen hat die Chemiegewerkschaft die Erhöhung der Löhne und Gehälter sowie der Ausbildungsvergütungen gestellt. Angesichts des Fachkräftemangels seien Investitionen ins Personal im ureigenen Interesse der Chemiebetriebe. "Sie brauchen dringend eine Investitionsoffensive – mit Blick auf ihre Attraktivität als Arbeitgeber, die Wertschätzung ihrer Beschäftigten, die Nachwuchsarbeit“, sagte der stellvertretende IGBCE-Vorsitzende Ralf Sikorski.
Inflation
Eine genaue Zahl, um wieviel die Entgelte steigen sollen, nennt die Gewerkschaft nicht. Da die Beschäftigten wie der Rest der Bevölkerung derzeit von der hohen Inflation betroffen ist, müsse aber am Ende "ein Plus oberhalb der Teuerungsrate" stehen. Die Inflationsrate in Deutschland lag im Januar 2022 bei 4,9 % (im Vergleich zum Vorjahr).
Nachtbetrieb
Gefordert wird außerdem eine Erhöhung der Schichtzuschläge für die Beschäftigten in Nachtschichten auf einheitlich 25 %. „Es waren die Schichtarbeiter, die in der Pandemie 24/7 den Laden am Laufen gehalten haben, während ihre Vorstände im Homeoffice arbeiten konnten“, so Gewerkschaftsfunktionär Sikorski. Heute sei Schichtarbeit für junge Menschen unattraktiver denn je. „Wir müssen und werden das ändern.“
Homeoffice
Die Attraktivität des Arbeitsplatzes steht auch beim Thema "mobile Arbeit" und Homeoffice im Vordergrund. Die Arbeitswelt werde sich in den nächsten Jahren "massiv verändern", glaubt die Chemiegewerkschaft. Daher bedürfe es klarer tariflicher Leitplanken für betriebliche Vereinbarungen, "damit wir für die gesamte Branche zu einheitlichen Qualitätsanforderungen an gute mobile Arbeit kommen".
Ausbildung
Eine weitere wichtige Forderung betrifft die Ausbildung. In der Corona-Krise hatten zudem viele Chemieunternehmen ihre Ausbildungsanstrengungen zurückgefahren, so die Gewerkschaft. Das sei "ein falsches Signal an die junge Generation". Die IGBCE will deshalb neue Fördermöglichkeiten zur Ausbildung Jugendlicher schaffen.
Umfrage
Ihre Forderungen stützt die Gewerkschaft auf die Beobachtung, dass die wirtschaftliche Situation der Chemie- und Pharmabranche positiv sei. In einer Umfrage gaben 78 % der befragten Beschäftigten an, ihrem Arbeitgeber gehe es gut bis glänzend.
Stop
Die Arbeitgeber sehen dies naturgemäß anders. Trotz der deutlichen Erholung der letzten Monate liege die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie nach Rezessionsverlusten und Corona-Krise noch nicht wieder auf Wachstumskurs, erklärte etwa der Hauptgeschäftsführer der Chemie-Arbeitgeber Westfalen Dirk W. Erlhöfer. Außerdem seien die Betriebe „flächendeckend durch massiv gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie Logistikprobleme belastet“. Die Arbeitgeberverbände weisen die Forderungen der IG BCE daher als „teures Überraschungspaket“ weitgehend zurück.
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