Neuer Fokus

Metso Outotec veräußert Recycling-Sparte

Der Dienstleister Metso Outotec will seinen Geschäftsbereich Recycling an die Investmentgesellschaft Ahlström Capital verkaufen. Damit plant der Dienstleister, sich verstärkt auf die Zuschlagstoff- und Bergbau-Industrie zu konzentrieren.

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Zerkleinerer in Mine in Mexiko
Das Unternehmen will sich verstärkt auf die Zuschlagstoff- und Bergbau-Industrie fokussieren.

Der Geschäftsbereich Recycling von Metso Outotec, den der Dienstleister jetzt verkauft, umfasst Abfall- und Metallrecycling. Im Oktober 2020 hatte das Unternehmen die Trennungspläne bereits bekanntgegeben, mit dem Abschluss der Transaktion mit Ahlström wird im vierten Quartal 2021 gerechnet. Das Abfallrecycling-Geschäft wurde im Jahresabschluss von Metso Outotec als Teil der nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Den Prozess der Veräußerung des Geschäftsbereichs Metall Recycling setzt das Unternehmen noch fort.

Alternativen zum mechanischen Recycling

BASF
BASF: Chemcycling - BASF will im Chemcycling-Projekt mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette hochwertige Produkte aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen herstellen. Der thermomechanische Pyrolyse-Prozess wandelt Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl um, welches fossile Rohstoffe in der Produktion ersetzt.
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Fraunhofer Umsicht: iCycle-Plattform - Forscher des Fraunhofer Umsicht haben für ihre Pyrolyse-Anlage im Pilotmaßstab hocheffiziente Wärmeübertrager-Technologien entwickelt, um verunreinigte, schadstoffbelastete und schwer recyclierbare Materialien aufzubereiten.
3m
Dyneon: Upcycling-Prozess - Die 3M Tochter Dyneon bezeichnet die Pyrolyse von Fluorpolymeren als Upcycling-Prozess und gewinnt jährlich aus bis zu 500 t Fluorpolymerabfällen neuen Kunststoff.
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OMV: OMV Reoil - In der Pilotanlage des Projekts Reoil recycelt OMV in Swechat, Österreich, Kunststoffabfälle zu synthetischem Rohöl, indem das Plastik verdampft und durch chemische Prozesse wieder zu kleineren Ketten zusammengeführt wird. Die Verarbeitungskapazität der Pilotanlage liegt bei 100 kg/h.
5_IVV recycling-kunststoff-rezyklate-a6ec4348
Fraunhofer IVV: Creasolv-Prozess - Im Creasolv-Prozess des Fraunhofer IVV bestimmt die Wahl des geeigneten Lösemittels, welches Polymer aus geschreddertem Kunststoffabfall gelöst und verwertet wird. Aus der gereinigten Lösung wird der Kunststoff ausgefällt und zu Granulat verarbeitet, das in der Qualität Neuware entspricht.
6_Resolve - Doppelschneckenextruder zur Depolymerisation
Verbundprojekt: Resolve-Verfahren - Das Resolve-Verfahren zum chemischen Recycling von Polystyrol (PS) entwickeln Ineos Styrolution, Neue Materialien Bayreuth, das Institut für Aufbereitung und Recycling und das Institut für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen in einem vom BMBF geförderten Projekt. Verpackungsabfälle aus dem Gelben Sack dienen als Ausgangsware für sortenreine Polystyrol-Flakes, die thermisch in Monomere, Oligomere und flüchtige Spaltprodukte zerlegt werden. Aus den Monomeren entsteht neues PS.
APK
APK: Newcycling - APK hat die lösemittelbasierte Newcycling-Technologie entwickelt, um aus zerkleinerten, gemischten Kunststoffabfällen und Mehrschichtverpackungen sortenreine Kunststoffe herauszulösen. Die Polymerketten werden sortenrein gelöst und nach Wiedergewinnung des Lösemittels granuliert. Die Eigenschaften der gewonnenen Kunststoffe sind ähnlich Neuware. Eine aus der vorindustriellen Pilotanlage hochskalierte Industrieanlage kann circa 8.000 t/a Newcycling-Rezyklat herstellen.
9_Carboliq_CTC_Produkt_CTC_KDV_Dieselwest_RECENSO_1
Carboliq: Catalytische Tribochemische Conversion - Die von Carboliq entwickelte Catalytische Tribochemische Conversion (CTC) kombiniert thermische, katalytische und mechanochemische Mechanismen. Ein Standardmodul kann mit durch Reibung erzeugter Prozessenergie bis 400 l/h gemischte Kunststoffabfälle bei milden Bedingungen umwandeln.
CHEMIE TECHNIK
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Das Abfallrecycling-Geschäft soll künftig unter der Marke M&J firmieren und seinen Hauptsitz im dänischen Horsens haben. Die derzeit etwa 120 Mitarbeiter werden in das neue Unternehmen übergehen. Über den Wert der Transaktion bewahren die beiden Parteien Stillschweigen. Bekannt gab Metso Outotec lediglich, dass sich die Veräußerung in geringem Maße positiv auf sein Finanzergebnis auswirken werde. Im Jahr 2020 belief sich der Nettoumsatz des Geschäfts auf rund 50 Mio. Euro.