Nach dem Angriff auf die Ukraine

Nun doch: Henkel stellt Geschäfte in Russland ein

Der Konsumgüter-Konzern Henkel will seine Geschäfte in Russland nun doch aufgeben. Diese Entscheidung habe man „vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen des Krieges in der Ukraine“ entschieden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

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Henkel-Logo
Der Konzern zieht sich komplett aus Russland zurück.

Henkel hatte trotz öffentlichen Drucks mit dem Schritt lange gezögert. Ein Grund dafür dürfte sein, dass der Konzern stark in Russland aktiv ist. Das Unternehmen erzielt in dem Land nach Informationen des Handelsblattes Erlöse von rund 1 Milliarde Euro, was etwa 5 % des Konzernumsatzes entspricht. Außerdem beschäftigt Henkel in Russland 2.500 Mitarbeiter in elf Werken. Diese sollen „weiterbeschäftigt und -bezahlt“ werden, betonte der Konzern in seiner Mitteilung.

Der Umsetzungsprozess für den Ausstieg werde aktuell vorbereitet, teilte das Unternehmen mit. Die mit der Entscheidung verbundenen finanziellen Auswirkungen des geplanten Ausstiegs für Henkel könnten „zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht näher quantifiziert werden“.

Die Priorität des Unternehmens sei weiterhin, die Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine zu unterstützen. „Wir unterstützen unsere Mitarbeiter:innen und die Menschen in der Ukraine und in den Nachbarländern umfassend mit finanziellen Spenden sowie Lebensmittel- und Sachspenden. Viele Henkel-Mitarbeiter:innen helfen zudem an den Grenzen, indem sie dringend benötigte Güter verteilen oder den Menschen aus der Ukraine eine Bleibe bieten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Carsten Knobel.

Bildergalerie: Die 10 größten ausländischen Unternehmen in Russland

Ikea
Auf Platz 10 in diesem Ranking landet das einst schwedische, mittlerweile aber niederländische Möbelhaus Ikea. Das Unternehmen ist seit dem Jahre 2000 in Russland tätig und machte dort 2020 einen Umsatz von 2,92 Milliarden Euro.
Samsung Laden
Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung Electronics ist bereits seit 1991 in Russland vertreten. In 2020 machte Samsung dort einen Umsatz in Höhe von 2,93 Milliarden Euro und landet damit auf dem neunten Platz.
Toyota Autos mit Mitarbeitern
Platz 8 im Ranking geht an den japanischen Autobauer Toyota Motor. 2020 machte das Unternehmen 3,14 Milliarden Euro Umsatz in Russland, wo es seit 2002 tätig ist.
Apple Laden
Den siebten Platz der größten ausländischen Firmen in Russland kann sich der Elektronik-Gigant und Samsung-Rivale Apple sichern. Von den zehn im Ranking aufgeführten Unternehmen kam Apple als letztes nach Russland, nämlich erst im Jahre 2011. 2020 machte der Konzern dort 3,17 Milliarden Euro Umsatz.
Geschäft von Auchan
Die Groupe Auchan (Platz 6) ist eine französische Warenhauskette, die seit 2002 auch in Russland agiert. 2020 betrug der dortige Umsatz des Unternehmens 3,26 Milliarden Euro.
Renault Auto
Auf Platz 5 landet die Groupe Renault, der zweite Autohersteller im Ranking. Das Unternehmen ist seit 1998 in Russland vertreten und machte dort i2020 einen Umsatz von 3,69 Milliarden Euro.
Raucherbereich
Ein Jahr nach Renault, also 1999, kam auch das Unternehmen Japan Tobacco International (JTI) nach Russland. Anders als es der Firmenname vermuten lassen würde hat JTI seinen Sitz in der Schweiz. In Russland machte der Tabakkonzern 2020 einen Umsatz in Höhe von 3,7 Milliarden Euro.
Gebäude von Volkswagen
Der dritte Autobauer und zugleich auf dem dritten Platz im Ranking ist die Volkswagen Group. Das Unternehmen ist seit 2003 in Russland tätig und konnte dort 2020 einen Umsatz in Höhe von 3,8 Milliarden Euro verzeichnen.
Laden von Leroy Merlin
Den zweiten Platz im Forbes-Ranking kann sich der französische Heimwerker- und Gartenhändler Leroy Merlin ergattern. Das Unternehmen agiert seit 2004 auch in Russland und machte dort in 2020 einen Umsatz von 4,13 Milliarden Euro.
Schild von Philip Morris International
Das größte ausländische Unternehmen in Russland und damit der Spitzenreiter in diesem Ranking ist Philip Morris International, ein amerikanischer Hersteller von Tabakprodukten. Bereits seit 1992 ist der Konzern auch in Russland tätig. 2020 betrug der Umsatz von Philip Morris in Russland 4,3 Milliarden Euro.