Wassereffizienz als Standortvorteil

Covestro beteiligt sich an Projekt zum Wasser-Recycling

Der Kunststoff-Hersteller Covestro will künftig verstärkt Prozesswasser zirkulär nutzen. Dafür setzt das Unternehmen gezielt auf Forschung und Entwicklung und beteiligt sich am neuen Forschungsprojekt Rikovery.

Infografik Rikovery-Projekt
Bei dem Projekt geht es um Salzabwässer.

Mit dem Projekt möchte Covestro den nächsten technologischen Schritt machen, um noch mehr Prozesswässer als bisher wiederverwenden zu können. Während der dreijährigen Laufzeit will das Projektkonsortium ausloten, wie man salzhaltige industrielle Wasserströme möglichst vollständig nutzen kann, um natürliche Wasserressourcen zu entlasten.

Neben Covestro arbeiten noch weitere Projektpartner aus Industrie, Anlagenbau und Forschung zusammen. Darunter sind auch die Hochschulen RWTH Aachen und TH Köln, das Technologiezentrum Wasser, das analytische Forschungsinstitut für Non-Target Screening (AFIN-TS), BWS Anlagenbau und Service sowie der Spezialchemie-Konzern Evonik.

Aktuelle Chemieprojekte

0206 Linde baut Kohlendioxid-Abscheider in US-Kraftwerk
Linde Engineering hat von der amerikanischen Behörde National Energy Technology Laboratory den Auftrag zum Bau einer großtechnischen Anlage zur Abscheidung von Kohlendioxid erhalten.Mehr zum Projekt.
0706 Wacker baut Alkoholyse-Lack-Anlage in Nünchritz
Der Chemiekonzern Wacker hat am Standort Nünchritz mit dem Bau einer Alkoholyse-Lack-Anlage begonnen. Der Betrieb soll Silane und Flüssigharze als Vorprodukte für die Formulierung wasserabweisender Bautenschutz- und Bindemittel liefern.Mehr zum Projekt.
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Der Anlagenbauer Worley hat vom Energiekonzern Shell einen Auftrag über Engineering Services zum Bau einer Wasserstoffanlage erhalten. Die 200 MW-Elektrolyseanlage soll im Industriehafen Maasvlakte II bei Rotterdam entstehen.Mehr zum Projekt.
1106 GEA liefert Technologie für Lithiumgewinnung
GEA wird für den Spezialmetall-Produzenten AMG in Bitterfeld-Wolfen Teile einer Produktionsanlage für Lithiumhydroxid bauen. Dieses soll als Ausgangsstoff für die Batterieproduktion dienen.Mehr zum Projekt.
1506 ABB und Axpo wollen Pilotprojekt für günstigen grünen Wasserstoff starten
Der Automatisierungsanbieter ABB will mit dem Schweizer Energieversorger Axpo in Italien modulare Anlagen und ein optimales Betriebsmodell zur Produktion von kostengünstigem grünem Wasserstoff entwickeln.Mehr zum Projekt.
1506 Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlammasche nimmt Produktion auf
Die Kooperationspartner des Projekts Phos4green haben die erste Anlage zur Gewinnung von Dünger aus recycelter Klärschlammasche in Betrieb genommen. Nach 20-monatiger Bauzeit produziert die Anlage nun phosphathaltige Einzel- und Mehrnährstoffdünger.Mehr zum Projekt.
2106 Niederlande fördern Elektrifizierung von Dow- und Shell-Cracker
Shell und Dow haben sich 3,5 Mio. Euro Fördermittel für die Elektrifizierung ihrer Steamcracker-Öfen gesichert. Durch die elektrische Beheizung der Cracker könnten Kohlendioxid-Emissionen massiv reduziert werden.Mehr zum Projekt.
2206 Haldor Topsoe Technologie für erneuerbaren Diesel
Der Kraftstoff-Produzent Covenant Energy plant eine Raffinerie, die erneuerbare Rohstoffe wie Pflanzenöl in Diesel umwandelt. Dabei will das kanadische Unternehmen eine Technologie von Haldor Topsoe nutzen.Mehr zum Projekt.
2206 Saipem erhält 500-Millionen-Dollar-Auftrag
Das Engineering-Unternehmen Saipem hat den Auftrag erhalten, eine Sauergas-Anlage der Abu Dhabi National Oil Company zu erweitern. Die tägliche Produktionskapazität soll um 13 % steigen.Mehr zum Projekt.
2306 Alzchem erweitert Nitril-Produktion um 50 %
Der Chemiekonzern Alzchem aus Trostberg hat seine Produktionskapazitäten für Nitrile um 50 % erhöht. Zielmärkte sind der Agro- und vor allem der europäische Pharma-Markt.Mehr zum Projekt.
2306 Total Energies startet Projekt für klimaneutrales Methanol in Leuna
Der Mineralöl-Konzern Total Energies hat mit verschiedenen Partnern das e-CO2Met-Projekt in Leuna gestartet. Dort soll Methanol aus kohlenstoffarm produziertem Wasserstoff und abgetrenntem Kohlendioxid hergestellt werden.Mehr zum Projekt.
2806 Tecnicas Reunidas sichert sich Großaufträge von Gazprom und PKN Orlen
Der spanische Anlagenbauer Tecnicas Reunidas hat zwei Großaufträge aus Osteuropa erhalten. Für Gazprom soll das Unternehmen eine Raffinerieerweiterung in Moskau realisieren, gemeinsam mit Hyundai Engineering außerdem in Polen für PKN Orlen einen Olefinkomplex bauen.Mehr zum Projekt.
2806 Aemetis beauftragt Worley im Carbon-Zero-1-Projekt
Aemetis plant in Kalifornien eine Anlage für die Produktion von 170 Mio. l/a Jet- und Diesel-Kraftstoff. Für verschiedene Engineering-Leistungen haben das US-Unternehmen und der EPC-Kontraktor Koch Project Solutions nun den Anlagenbauer Worley beauftragt.Mehr zum Projekt.
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Wenige Wochen nach dem Windpark-Deal mit RWE hat der Chemiekonzern BASF auch mit dem Energieversorger Vattenfall einen Vertrag über den Kauf von 49,5 Prozent an Vattenfalls Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) unterzeichnet. Das Unternehmen treibt damit seine Strategie zur Klimaneutralität weiter voran.Mehr zum Projekt.
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Das finnische Unternehmen UPM-Kymmene baut derzeit in Leuna eine neuartige Bioraffinerie. Die Elektrifizierungs-, Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen soll nun Siemens Energy liefern.Mehr zum Projekt.
3006 BASF baut Prototypanlage für Batterierecycling
Die BASF plant, an ihrem Standort Schwarzheide eine Prototypanlage für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien zu errichten. Damit will der Chemiekonzern eine Kreislaufwirtschaft für die Batterie-Wertschöpfungskette ermöglichen.Mehr zum Projekt.
CHEMIE TECHNIK
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Wassereffizienz als Standortvorteil

Auch der Salzproduzent K+S ist dabei. Dazu Chris Malkomes: „Wir verfolgen die gemeinsame Vision, salzhaltige industrielle Wasserströme durch deren Aufbereitung zu nutzen. Darüber hinaus soll aus den Haldenwässern der Kaliindustrie ein möglichst hoch-konzentriertes Permeat gewonnen werden, welches in bestehende Produktionskreisläufe eingebunden und dort verwertet werden kann.“

„Vorausschauendes, effizientes industrielles Wassermanagement wird in Zukunft zu einem Schlüsselfaktor für eine sichere industrielle Produktion werden“, glaubt auch Thomas Track von der Dechema, die das Begleitprojekt zur BMBF-Förderinitiative koordiniert. „Wassereffiziente Standorte sind mit Blick auf die Ressourcenschonung, aber auch mit Blick auf Dürreperioden, die vom Klimawandel begünstigt werden, ein echter Standortvorteil.“

Covestro auch mit interner Initiative

Zusätzlich zum Rikovery-Projekt hat Covestro auch eine interne Initiative gestartet, um kreativ Vorschläge zur nachhaltigen Wassernutzung zu erarbeiten. Im Rahmen dieser Aktion wurde die Belegschaft dazu aufgerufen, auf Grundlage der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) Ideen mit Geschäftspotential einzureichen. An der Wasserinitiative haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Regionen beteiligt. Dabei entstanden dutzende Ideen für innovative Lösungen rund um das Thema Wasser. Von einer Jury wurden aus allen Ideen über 20 ausgewählt. Diese werden auf der Arbeitsebene nun erprobt.

Unter den Vorschlägen aus der Belegschaft sind viele Ideen für die urbane Landwirtschaft, aber auch zur Reinigung von Wasser von Mikroplastik entstanden. Eine große Rolle spielte auch der eigene Wasserverbrauch in der Produktion und wie dieser verbessert werden kann. Sollten sich die Ideen als wirksam und umsetzbar erweisen, will Covestro sie „im großen Maßstab“ einführen.

Bereits heute laufen an den Covestro-Produktionsstandorten Krefeld-Uerdingen und Caojing bei Shanghai industrielle Salzwasserrückgewinnungsanlagen, die einen Teil des Prozesswassers aus der Polycarbonat-Produktion aufbereiten und wieder nutzbar machen.

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