Pilotprojekt für CO₂-basiertes Flugbenzin gestartet
Sekisui und Velocys entwickeln eSAF-Technologie
Sekisui Chemical und Velocys beabsichtigen, eine Technologie zu entwickeln, um CO₂-basierten Flugkraftstoff herzustellen. Mit einer entsprechenden Prozesskette wollen die Partner fossile Rohstoffe ersetzen und CO₂-Emissionen reduzieren.
Velocys hat bereits SAF produziert, das internationalen Standards entspricht und für kommerzielle Flüge eingesetzt wurde.(Bild: Velocys)
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Der Werkstoffspezialist Sekisui Chemical und das britische Unternehmen Velocys haben eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung einer neuen Herstellungstechnologie für synthetischen Flugkraftstoff (eSAF) vereinbart. Ziel ist es, bis Anfang der 2030er Jahre eine kommerzielle Lösung zur Produktion von SAF aus CO₂ zu etablieren und diese weltweit zu lizenzieren.
Der Werkstoffspezialist stellt seine chemische Looping-Technologie bereit, die CO₂ mit einer Reaktionsausbeute von über 90 % in Kohlenmonoxid (CO) umwandelt. Das britische Unternehmen bringt seine Fischer-Tropsch-Mikrokanalreaktor-Technologie (FT) ein, die CO und Wasserstoff in synthetischen Kraftstoff umwandelt – mit einer CO-Umwandlungsrate von bis zu 95 %. Gemeinsam wollen die Partner eine Prozesskette entwickeln, um durch die Produktion von eSAF fossile Rohstoffe zu ersetzen und CO₂-Emissionen zu reduzieren.
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Die Partner wollen ihre Technologien kombinieren.(Bild: Sekisui Chemical)
Die Luftfahrt ist für rund 2,6 % der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) könnten bis zu 65 % der Emissionen durch den Einsatz von SAF eingespart werden. Da herkömmliches SAF bislang aus Abfallölen und Biomasse gewonnen wird, gilt das frühzeitige Einführen von eSAF – hergestellt aus CO₂ und grünem Wasserstoff – als entscheidend für die Skalierung.
Im Rahmen eines durch die japanische New Energy and Industrial Technology Development Organization (Nedo) geförderten Projekts hat der Werkstoffspezialist bereits eine sechsmonatige Pilotphase mit Abgasen aus einem Stahlwerk erfolgreich abgeschlossen. Derzeit bereitet er eine Demonstrationsanlage mit einer Kapazität von 10 t/d CO₂ vor. Das britische Unternehmen wiederum verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der FT-Technologie und hat bereits SAF produziert, das internationalen Standards entspricht und für kommerzielle Flüge eingesetzt wurde. Beide Unternehmen sehen in der Kombination ihrer Technologien einen entscheidenden Schritt, um die Luftfahrt zu dekarbonisieren und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Energiesektor zu etablieren.