Flugzeug auf einer Landebahn mit Bergen im Hintergrund

Aktuell dürfen SAF dem regulären Kerosin maximal zu 50 % beigemischt werden. (Bild: istock.com/Iopurice)

Das Verfahren haben Lanzatech und Lanzajet im großtechnischen Einsatz für die Produktion von E-Fuels, Power-to-Liquids und Waste-to-Fuels getestet. Circulair ermöglicht, Abfälle, Kohlenstoff und erneuerbaren Strom in nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) umzuwandeln. Dabei wird ein Produktionspfad genutzt, der bereits durch die internationale Standardisierungsorganisation ASTM (American Society for Testing and Materials) zugelassen ist.

Für das Verfahren können Anwender nahezu jede Abfallquelle, einschließlich fester Siedlungsabfälle, landwirtschaftlicher Rückstände, Kohlenstoff-Emissionen aus Industrie- und Raffinerieprozessen, Kohlendioxid aus direkter Luftabscheidung und erneuerbare Energien in SAF umwandeln. Die Partnerunternehmen erwarten, dass mit diesem Verfahren hergestellte SAF die Emissionen des Luftverkehrs um mindestens 85 % reduzieren und je nach Ausgangsstoff auch kohlenstoffnegative Ergebnisse liefern können.

Um die Emissionen der schwer zu dekarbonisierenden Luftfahrtbranche zu senken, müssen SAF mehr genutzt werden. Bisher haben es Versorgungsengpässe, hohe Kosten und technische Hindernisse der Branche schwer gemacht, SAF als primäre Kraftstoffquelle einzusetzen – die Partnerunternehmen hoffen mit dem neuen Verfahren, einige dieser Hindernisse überwinden zu können.

Was sind Sustainable Aviation Fuels (SAF)?

Nachhaltige Kraftstoffe
(Bild: liliya – stock.adobe.com)

Sustainable Aviation Fuel (SAF) ist der Oberbegriff für alle Flugkraftstoffe, die ohne den Einsatz fossiler Rohstoffe wie Erdöl hergestellt werden und einen reduzierten CO2-Fußabdruck aufweisen. Für die Herstellung von SAF gibt es verschiedene Verfahren – sowohl mit biogenen als auch mit nicht-biogenen Rohstoffen. Die heutigen SAF werden hauptsächlich aus biogenen Reststoffen wie Altspeiseöl hergestellt.

Als so genannte "Drop-in"-Lösung wird es vor dem Transport zum Flughafen mit herkömmlichem Kerosin gemischt. Der nach der Kraftstoffspezifikation zulässige maximale Beimischungsanteil von SAF liegt derzeit bei 50 % – die Kraftstoffnormen sollen jedoch angepasst werden und bis 2030 auch den Einsatz von 100 % SAF ermöglichen.

Weitere Hintergründe zu Emissionen, Herstellung und zukünftigem Bedarf von SAF lesen Sie in unserem Grundlagen-Artikel.

Sie möchten gerne weiterlesen?