
Die Chemiegewerkschaft fordert unter anderem einen Inflationsausgleich sowie höhere Nachtzuschläge. (Bild: IG BCE)
Der Hauptgeschäftsführer der Chemie-Arbeitgeber Westfalen mit Sitz in Bochum bezeichnete die Forderungen der Gewerkschaft als „teures Überraschungspaket“. Die gegenwärtige hohe Inflation sei verzerrt. Eine Reallohnsteigerung, die sich wie von der IGBCE gefordert daran orientiere, sei gemeinsam mit der geforderten Erhöhung der Nachtschicht-Zuschläge ein „Paket, das wir zurückweisen müssen.“
Trotz der deutlichen Erholung der letzten Monate liege die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie nach Rezessionsverlusten und Corona-Krise noch nicht wieder auf Wachstumskurs. Außerdem seien die Betriebe „flächendeckend durch massiv gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie Logistikprobleme belastet“, so Erlhöfer weiter.
Für den anstehenden Umbruch der Chemieindustrie brauche es zudem massive Investitionen. Umfangreiche Forderungspakete der Beschäftigten seien da fehl am Platz. „Investieren statt verteilen – das muss das Motto für die Tarifrunde sein“, erklärte Hauptgeschäftsführer.
Ähnlich äußerte sich bereits zuvor der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz, Bernd Vogler: „In normalen Zeiten ist es bereits schwierig, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Aber nun müssen wir die größte Transformation in der Geschichte meistern.“ Aus Sicht der Arbeitgeber sei zudem zu berücksichtigen, dass in den letzten Jahren die Löhne um 30 % gestiegen seien, während die Inflation um 16 % zugenommen hat. Der Reallohn sei also signifikant gestiegen.
IG BCE fordert Inflationsausgleich und Nachtzuschläge
Die Lageeinschätzung der Gewerkschaft ist naturgemäß eine deutlich andere: Die Chemiegewerkschaft IG BCE hatte im vergangenen November ihre Forderungsempfehlung für die Tarifkommissionen der Landesbezirke beschlossen. Ziel müsse es demnach sein, die Kaufkraft der bundesweit mehr als 580.000 Beschäftigten in der Chemieindustrie nachhaltig zu steigern.
„Unsere Leute erleben derzeit zweierlei: rapide steigende Gewinne im Berufsleben und rapide steigende Preise im Privatleben“, sagte der stellvertretende IGBCE-Vorsitzender Ralf Sikorski damals. Der Branche gehe es zum weit überwiegenden Teil hervorragend. Gleichzeitig mache vielen Beschäftigten die hohe Inflation zu schaffen. „Beides sind starke Argumente dafür, dass sie deutlich mehr verdienen“, so Sikorski. Die Forderungsempfehlung sieht außerdem eine Erhöhung der Schichtzuschläge für die Beschäftigten in Nachtschichten auf einheitlich 25 % vor.
Die regionalen Verhandlungsrunden in der Chemieindustrie starten am 2. März 2022 in Hessen. Im Anschluss an die insgesamt acht regionalen Runden steht die bundesweite Tarifverhandlung am 21. März an.

Wo gibt es in Deutschland die höchsten Gehälter? Unter anderem beim Technologiekonzern IBM: Mit einem durchschnittlichen Brutto-Jahresgehalt von 65.772 Euro landet das US-Unternehmen auf Platz 20. Die Job- und Recruiting-Plattform Glassdoor hat in einer Analyse die Median-Gehälter für den Zeitraum vom 1. August 2018 bis zum 31. Juli 2019 untersucht.- Bild: IBM

Mit 66.044 Euro durchschnittlichem Bruttolohn belegt die Schaeffler Group den 19. Platz in Deutschland. - Bild: Schaeffler

In etwa genauso viel zahlt auch ZF Friedrichshafen. Mit einem Bruttolohn von rund 66.044 Euro landet der Autozulieferer vom Bodensee auf Platz 18. - Bild: ZF Group

Auch auf Platz 17 des Gehalt-Rankings befindet sich ein Autozulieferer. Bei Continental bekommen die Mitarbeiter im Schnitt einen Lohn von 66.600 Euro jährlich. - Bild: Continental

Platz 16: Das erste Finanzunternehmen der Rangliste ist die Commerzbank. Der Bankkonzern zahlt seinen Angestellten ein durchschnittliches Bruttogehalt von 66.625 Euro. - Bild: Commerzbank AG

Platz 15: Mit durchschnittlich 67.585 Euro vergütet das Telekommunikationsunternehmen Vodafone seine Mitarbeiter. - Bild: Vodafone

Eine weitere Bank steht auf dem 14. Platz des Rankings, und zwar die Deutsche Bank. Hier verdienen Beschäftigte im Median 68.544 Euro. - Bild: Deutsche Bank

Platz 13: 68.689 Euro - so viel zahlt der Konsumgüterhersteller Henkel aus Düsseldorf im Schnitt an seine Beschäftigten.- Bild: Henkel

Platz 12 belegt der Pharmakonzern Bayer. Hier bekommen die Mitarbeiter im Schnitt 69.137 Euro im Jahr. - Bild: Bayer

Platz 11: Knapp an den Top 10 vorbei schrammt das deutsche Traditionsunternehmen Thyssenkrupp mit einem Durchschnittsgehalt von 70.966 Euro. - Bild: Pixabay

Ein weiteres traditionsreiches Unternehmen belegt den 10. Platz: Bosch. Dort verdienen Mitarbeiter im Schnitt 71.034 Euro im Jahr. - Bild: Bosch

Der nächste Technologie-Konzern im Gehalts-Ranking ist SAP mit 71.475 Euro Jahresgehalt (Platz 9). - Bild: SAP

Platz 8 des Gehalt-Rankings belegt HERE Technologies. Der Anbieter von Geodatendiensten zahlt seinen Mitarbeitern im Schnitt 72.358 Euro. - Bild: HERE Technologies

Das Baseler Unternehmen Roche landet auf Platz 7. Beim Pharmaunternehmen, das eines der größten der Welt ist, verdient man im Schnitt 73.887 Euro. - Bild: Roche

Platz 6: Beim deutschen Autobauer Audi bekommen Mitarbeiter ein durchschnittliches Brutto-Jahresgehalt von 75.927 Euro. - Bild: Audi

Beim Luftfahrtkonzern Airbus verdienen die Angestellten im Schnitt 80.442 Euro im Jahr. Damit belegt der Konzern Platz 5 des Gehalt-Rankings. - Bild: Airbus

Der US-amerikanische Internet-Gigant Google steht auf dem 4. Platz unserer Liste. Mitarbeiter bekommen hier durchschnittlich 81.522 Euro pro Jahr. - Bild: Google

Opel ist der großzügigste Autobauer unseres Rankings. Das deutsche Unternehmen zahlt ein durchschnittliches Brutto-Jahresgehalt von 82.238 Euro. - Bild: Opel

Vor allem durch die Herstellung von Mikrochips ist Intel bekannt. Das Unternehmen aus den USA zahlt im Jahr ein durchschnittliches Bruttogehalt von 84.436 Euro. - Bild: Intel

Wer noch mehr verdienen möchte, heuert am besten beim finnischen Netzwerkausrüster Nokia an: Der einstige Handy-Konzern ist heute auf Infrastrukturlösungen für Telekommunikation spezialisiert und könnte beim 5G-Ausbau in Deutschland eine tragende Rolle spielen. 93.440 Euro jährlich bekommen Mitarbeiter hier im Schnitt und führt das Gehalts-Ranking damit an. - Bild: Nokia
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