Wie der Deutschlandfunk unter Berufung auf die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA meldet, hat das saudische Kabinett die im Frühjahr zwischen Bundeswirtschaftsminister Altmaier und dem saudischen Energieminister Abdulaziz bin Salman Al Saud unterzeichnete Absichtserklärung gebilligt. In dem Papier wird die Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Einrichtungen zur Entwicklung von Wasserstoff-Technologien beschrieben. Daneben geht es um die Nutzung der im Projekt NEOM avisierten Wasserstoffproduktion sowie gemeinsame Vermarktungsinvestitionen.
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Saudi Arabien erhofft sich neben dem Know-how-Transfer vor allem Absatzmärkte für künftige Wasserstoffproduktion, Deutschland will sich nicht nur den in Saudi Arabien produzierten Wasserstoff als Energie- und Rohstoffquelle sichern, sondern auch den Einsatz deutscher Technologie zu dessen Produktion fördern. So ist beispielsweise geplant, mit erneuerbaren Energien erzeugten, grünen Wasserstoff über eine Pipeline nach Deutschland zu leiten. Zudem soll Thyssenkrupp im Rahmen eines Forschungsprojekts für das NEOM-Vorhaben ein 20 MW-Alkali-Elektrolysemodul bauen.
Das Projekt gilt als Vorstufe für eine künftige Wasserstoffproduktion, die täglich 650 Tonnen H2 und 3.000 Tonnen Ammoniak liefern soll. Über das Projekt, bei dem auch Air Products und der Energieversorger ACWA Power beteiligt sind, hatten wir im Juli 2020 ausführlich berichtet.
Doch nicht nur grüner Wasserstoff steht im Fokus der Kooperation. Saudi Arabien hat daneben auch enormes Potenzial zur Produktion von blauem Wasserstoff. Während bei Ersterem die Produktion auf Basis von erneuerbar erzeugtem Strom CO2-frei erfolgt, wird blauer Wasserstoff aus Erdgas hergestellt und das dabei entstehende Kohlendioxid abgeschieden und gespeichert (CCS). Dies kann beispielsweise in erschöpften Öl- oder Gasfeldern geschehen. Hier finden Sie einen Bericht zur Wasserstoff-Farbenlehre.