CCS, biotechnologisch produzierter Wasserstoff und Ammoniak
Die neuesten Chemie-Anlagenbauprojekte vom August 2024
Eine Industrie im Wandel: Im Chemie-Anlagenbau dreht sich alles um erneuerbare Energieträger wie Wasserstoff, Ammoniak und Methan aus Biogas. Alte Anlagen hingegen werden vermehrt abgeschaltet – unsere Galerie zeigt die Projektübersicht von August.
Susanne BergerSusanneBerger
(Bild: Andrei Merkulov - Fotolia)
Anzeige
Es bleibt zu hoffen, dass es kein wiederkehrendes Element unserer Projektgalerie wird, dass neben all den Meldungen zum Anlagenbau auch eine zu einer Anlagenschließung kommt. Nach Juni und Juli ist August der dritte Monat in Folge, in dem der Bau einer geplanten Anlage abgesagt oder eine Anlagenschließung angekündigt wurde. Letzten Monat war es die BASF, die nun schon ihre vierte Meldung über Anlagenschließungen veröffentlichte, drei der Ankündigungen betreffen den Heimatstandort Ludwigshafen.
Sanofi hat nun offiziell den Bau einer neuen Insulin-Produktionsanlage an seinem Biocampus in Frankfurt Höchst angekündigt. Die Investition für das Projekt beträgt nach Konzernangaben etwa 1,3 Mrd. Euro.Zur News.(Bild: Sanofi)
Der Ammoniakproduzent CF Industries will in seinem Werk in Yazoo City im US-Bundesstaat Mississippi eine CO₂-Trocknungs- und Kompressionsanlage bauen. Das während der Ammoniakproduktion abgeschiedene CO₂ soll Exxonmobil transportieren und deponieren.Zur News.(Bild: Wolfilser – AdobeStock.com)
Evonik hat am Standort Rheinfelden eine Demonstrationsanlage in Betrieb genommen, in der das Chemieunternehmen mit Purpurbakterien und Mikroalgen Wasserstoff aus Abwasser herstellen will. Die Anlage entstand in Kooperation mit dem Fraunhofer IGB.Zur News.(Bild: Evonik)
Der Energiekonzern Woodside Energy beabsichtigt, die im Bau befindliche Ammoniakanlage von OCI Global zu erwerben. Der Verkaufspreis der Anlage, die auf der grünen Wiese entsteht und blauen Ammoniak produzieren soll, liegt bei 2,35 Mrd. US-Dollar.Zur News.(Bild: Jon - stock.adobe.com)
Der chinesische Batteriehersteller BTR New Material hat ein Anodenmaterial-Werk in der indonesischen Stadt Kendal in Betrieb genommen. Die Anlage in Zentraljava stellt die erste internationale Expansion der chinesischen Anodenmaterial-Industrie dar.Zur News.(Bild: Newswire)
Mitsubishi Power hat den Liefervertrag für eine Gasturbine mit dem EPCC-Auftragnehmer des 500-MW-Gasturbinen-Kombikraftwerks geschlossen. Betreiber des geplanten Kraftwerks in der malaiischen Stadt Miri ist Petros Power.Zur News.(Bild: Andrei Merkulov - Fotolia)
Die Pilotelektrolyse steht auf dem Gelände des RWE Gaskraftwerks Emsland. Mit einer Leistung von 14 MW erzeugt die Anlage mit Strom aus erneuerbaren Quellen bis zu 270 kg/h grünen Wasserstoff.Zur News.(Bild: RWE)
Das Unternehmen H-Tec Systems will sich zum Start seiner automatisierten Serienproduktion von Elektrolyse-Stacks am 30. September 2024 umfirmieren. An diesem Tag eröffnet der Hersteller seinen Produktions- und Entwicklungsstandort in Hamburg.Zur News.(Bild: Garbe Industrial Real Estate / H-Tec Systems)
Das Unternehmen Neste erweitert die Infrastruktur für verflüssigte recycelte Rohstoffe in seiner Raffinerie im finnischen Porvoo. In der geplanten Logistikanlage ist unter anderem ein Heizsystem, damit die verflüssigten Kunststoffe auch flüssig bleiben.Zur News.(Bild: Neste)
Seit 2011 erzeugt das Biogas- und Kompostwerk der Stadtreinigung Hamburg Biogas. Mit Wasserstoff aus einem nun installierten Elektrolyseur will der Betreiber das im Biogas enthaltene CO₂ in Methan umwandeln und ins Gasnetz einspeisen.Zur News.(Bild: Stadtreinigung Hamburg)
Im Beisein von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst weihte Air Liquide in Oberhausen einen 20-MW-Protonenaustauschmembran-Elektrolyseur ein. Die Elektrolysestacks hat das Joint Venture aus Air Liquide und Siemens Energy hergestellt.Zur News.(Bild: Air Liquide)
Die dänischen Unternehmen Topsoe, Skovgaard Energy und Vestas haben gemeinsam eine grüne Ammoniakanlage in Betrieb genommen. Dieses erste Werk seiner Art soll demonstrieren, wie sich erneuerbare Energie direkt an eine Ammoniakanlage koppeln lässt.Zur News.(Bild: Topsoe)
BASF will die Produktion von Adipinsäure, Cyclododecanon (CDon) und Cyclopentanon (CPon) am Standort Ludwigshafen im Laufe des Jahres 2025 einstellen. Die „Maßnahmen zielen auf Verbesserung der Profitabilität des Standorts“, so der Konzern.Zur News.(Bild: BASF)
Um hier aber nicht auf einer negativen Note zu enden, sollten auch all die Projekte hervorgehoben werden, die sich dem Erreichen von Klimazielen widmen. Darunter waren im August mehrere Einweihungen von Elektrolyseuren, ein Carbon-Capture-and-Storage-Projekt sowie mehrere Anlagen für grünen Ammoniak. Denn das Sprichwort geht bekanntermaßen wie folgt: Schließt eine Anlage, wird woanders eine eröffnet.
Anzeige
Wenn Sie wissen wollen, was Expertinnen und Experten aus der Branche über die Zukunft des Chemie-Anlagenbaus denken, besuchen Sie den Engineering Summit am 1. und 2. Oktober 2024 in Darmstadt. Mehr Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie über den Link in der Textbox unter diesem Artikel.
10. Engineering Summit
(Bild: CHEMIE TECHNIK)
Bereits zum zehnten Mal veranstalten die VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau und Hüthig Medien / CHEMIE TECHNIK den Engineering Summit. Vom 1. bis 2. Oktober 2024 treffen sich auf der branchenübergreifenden Kommunikationsplattform Führungskräfte aus allen Segmenten des Anlagenbaus sowie Betreiber und Zulieferer. Dort werden strategische Fragestellungen, Herausforderungen und Chancen des Anlagenbaus thematisiert. In diesem Jahr stehen die Aspekte Agilität in volatilen Zeiten, Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, Produktivität und Nachwuchsgewinnung auf dem Programm. Nähere Informationen und Tickets unter www.engineering-summit.de