
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)
- Die Preise für Chemieanlagen sind im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal um 0,9 % gestiegen.
- Während die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte immer noch deutlich sinken, zeigt sich im Anlagenbau ein moderates Plus.
- Vor allem Montageleistungen haben sich überproportional verteuert.
Es ist ein klassisches Einschwingverhalten, das sich bei den Preisen für Industrieprodukten seit dem Energieschock im Jahr 2022 infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine zeigt. Selbst wenn man die Energien herausrechnet, haben sich Industrieprodukte – oder genauer: gewerbliche Produkte – in der Spitze (Q2/22) um über 15 Prozent verteuert. Im zweiten Halbjahr 2023 waren die Preise dagegen wieder kräftig gesunken – im dritten und vierten Quartal um jeweils rund sechs Prozent.

Bei Chemieanlagen zeigt sich dagegen ein anderes Bild: Der Gesamtindex PCD (Preisindex Chemieanlagen Deutschland) hatte im Spitzenquartal Q2/22 zwar ebenfalls am stärksten zugelegt, aber lediglich um 3,4 Prozent. Ein Minus gab es in den vergangenen zwei Jahren aber trotz zuletzt stark gesunkener Energiekosten nicht. Lediglich die Teuerung sank in Q4/23 auf 0,2 Prozent. Inzwischen ziehen die Preise wieder an. Für das erste Quartal 2024 kletterte der PCD um 0,8 Prozent auf nun 118 Punkte. Das passt zum Gesamtbild, das auch vom Statistischen Bundesamt im aktuellen Bericht vom April 2024 gezeichnet wird: Um 7 Prozent niedrigere Energiepreise gegenüber dem Vorjahresmonat März drücken auf Erzeugerpreise und die Konditionen für Vorleistungsgüter, aber Konsum– und Investitionsgüter haben sich verteuert. Zu Vorleistungsgütern zählen Metalle und chemische Grundstoffe. Baustoffe sind dagegen überwiegend teurer geworden.
Das erklärt auch die im Vergleich zu anderen PCD-Gewerken überproportionalen Zuwächse beim Gewerk Dämmung und Beschichtung (+2 Prozent). Auch Montageleistungen ragen mit einem Plus von ebenfalls 2 Prozent heraus. Die Preise für Rohrleitungen und Bautechnik stagnierten zuletzt.

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Mit dem ersten Quartal 2024 hat das Statistische Bundesamt den Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte stark überarbeitet und auch auf ein neues Basisjahr umgestellt. Destatis folgt damit einer EU-Verordnung, die 2021 zum neuen Basisjahr definiert hat. Bislang hatten wir 2015 als Basis für den Chemieanlagenindex PCD verwendet. Das bedeutet, dass der Jahresdurchschnitt der Preise für 2021 zum Wert 100 definiert ist – dadurch verändern sich die absoluten Zahlen für den Index, allerdings nicht die prozentualen Veränderungen. Da Destatis allerdings nicht alle im PCD erfassten Gewerke auf das neue Indexjahr normiert hat, rechnen wir die noch auf 2015 basierenden Werte (Dienstleistungen und Bauleistungen) ebenfalls auf 2021 um.
10. Engineering Summit

Bereits zum zehnten Mal veranstalten die VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau und Hüthig Medien / CHEMIE TECHNIK den Engineering Summit. Vom 1. bis 2. Oktober 2024 treffen sich auf der branchenübergreifenden Kommunikationsplattform Führungskräfte aus allen Segmenten des Anlagenbaus sowie Betreiber und Zulieferer. Dort werden strategische Fragestellungen, Herausforderungen und Chancen des Anlagenbaus thematisiert. In diesem Jahr stehen die Aspekte Agilität in volatilen Zeiten, Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, Produktivität und Nachwuchsgewinnung auf dem Programm. Nähere Informationen und Tickets unter www.engineering-summit.de