Festoxid-Elektrolyeure

Haldor Topsoe baut Elektrolysekapazität für Wasserstoff aus

Der Anlagenbauer und Lizenzgeber Haldor Topsoe will seine Produktionskapazität für Wasserstoff-Elektrolyseanlagen deutlich ausbauen. Zunächst ist eine Fabrik für 500 MW pro Jahr geplant, doch das Unternehmen plant auch größer.

Die Festoxid-Elektrolyseure (SOEC) zeichen sich durch eine hohe Leistung aus.
Die Festoxid-Elektrolyseure (SOEC) zeichen sich durch eine hohe Leistung aus.

Mit der neuen Anlage will Topsoe die rasant steigenden Nachfrage nach wettbewerbsfähiger Elektrolyse-Technologie, vor allem für die Produktion von grünem Wasserstoff auf Basis von erneuerbarem Strom, bedienen. Die Entwicklung der automatisierten Produktionsanlage, die die größte ihrer Art sein wird, sei bereits im Gange. Die Bauarbeiten werden 2022 beginnen, so dass die Anlage 2023 betriebsbereit sein könnte.

"Diese neue Produktionsanlage ist ein konkreter Schritt, um eine führende Rolle bei der laufenden Energiewende hin zu einer kohlenstoffarmen Zukunft zu übernehmen. Wir sind der festen Überzeugung, dass einer der gangbarsten Wege zu diesem Ziel in der effizienten Nutzung von erneuerbarem Strom zur Herstellung von grünem Wasserstoff, Kraftstoffen und Chemikalien liegt."

Die Technologie zeichnet sich laut Topsoe durch eine hohe Effizienz aus: Mit dem SOEC-Elektrolyseur werden über 90 % der eingesetzten elektrischen Energie in grünen Wasserstoff umgewandelt. Andere Verfahren kommen lediglich auf 70 %.

Topsoe ist bereits an mehreren Projekten zur Herstellung von grünem Wasserstoff, grünem Ammoniak, grünem Methanol und grünen Kraftstoffen beteiligt. Ein Beispiel ist das im Juli 2020 angekündigte Helios-Projekt in NEOM, Saudi-Arabien, das den weltweit größten von Topsoe gelieferten Ammoniakkreislauf beinhaltet.

Die 10 weltweit größten Projekte für grünen Wasserstoff

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Grüner Ammoniak - BP evaluiert Projekt in Australien: Die Liste der 10 größten Projekte beginnt mit einer Elektrolyseleistung von 1,5 GW. In dieser Größenordnung plant Shell im australischen Geraldton im Rahmen einer Machbarkeitsanalyse.
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Grüner Ammoniak - Chilenische Mine soll grün werden: Im Projekt HyEx planen Engie und deren Minenbetreiber Enaex den Bau einer Wasserstoffproduktion auf Basis von Photovoltaik-Strom in Antofagasta, Chile. Größenordnung: 1,6 GW / 124 kt H2/a.
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Hafen Ostende - Wind wird Wasserstoff: Im belgischen Hafen Ostende soll den Plänen von Deme, PMV und Port of Oostende zufolge bis 2025 eine 2,26-GW-Elektrolyse zur Produktion von jährlich 100 kt H2 entstehen.
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Australien - 1,6 Mrd. USD für 3-GW-Elektrolyse:The Hydrogen Utility H2U plant im australischen Gladstone eine Anlage, die täglich 5 kt H2 und daraus NH3 erzeugen soll – und lässt dafür von Thyssenkrupp die Machbarkeit untersuchen.
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3,6-GW-Projekt - Sonnenenergie pur: Austrom Hydrogen plant in Callide, Australien, noch größer: Über 200 kt H2 sollen jährlich elektrolysiert werden. Geplant ist der Export per Tankschiff nach Japan und Südkorea. Name: Pacific Solar Hydrogen.
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H2 und Ammoniak - 10-GW-Elektrolyse am Roten Meer: Über das Helios Green Fuels Project in Saudi Arabien haben wir bereits mehrfach berichtet. Es istTeil des Neom-Projektsund wird von Air Products unter Nutzung der Elektrolyse von Thyssenkrupp realisiert. 10 GW sind geplant.
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China und Australien - Onshore-Wind und Photovoltaik: Platz 4 teilen sich zwei 5-GW-Projekte in Kalbarri, West-Australien und Eqianqi, Mongolei. Letzteres soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Beide nutzen Wind und Solarstrom.
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Helgoland wird H2-Hub - Hart am Wind: 27 Unternehmen prüfen derzeit unter dem Projektnamen AquaVentus den Bau einer 10-GW-Elektrolyse auf Helgoland – und katapultieren das Projekt auf Platz 3 der globalen Top 10.
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Niederlande - Shell plant groß: Platz 2: „North H2“ heißt das aktuell größte europäische Projekt, das Shell gemeinsam mit RWE und anderen in Eemshaven realisieren will: über 10 GW Elektrolyseleistung und 1 Mio. t H2/a.
Mit 14 GW an die Spitze Wasserstoff und Ammoniak für den Export
Mit 14 GW an die Spitze - Wasserstoff und Ammoniak für den Export: Mit 14 GW Elektrolyseleistung führt der Asian Renewable Energy Hub im westaustralischen Pilbra die Top 10 der globalen grünen Wasserstoffprojekte an. Das will sich das Konsortium 36 Mrd. USD kosten lassen. Finale Entscheidung: 2025.
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